p1c_305.001 Strophe mit denselben Worten: zu unsrer Zeit. - p1c_305.002 Jn dem Gedicht von Ebendemselben: Die Weinlese - p1c_305.003 schließt jede Strophe mit dem Wort Wein, aber die Stellung p1c_305.004 des Gedankens vorher ist etwas anders. - Oft liegt p1c_305.005 der Parallelismus nur in einer Aehnlichkeit der Wendung p1c_305.006 im letzten Vers der Strophe, wie in dem bekannten, p1c_305.007 von Himmel componirten Lied: Jüngling, wenn ich dich p1c_305.008 von fern erblicke u. s. w. Jede Strophe schließt mit einem p1c_305.009 Worte, das durch eine immer wiederkehrende ähnliche Wendung p1c_305.010 besondern Accent hat. 16) Zu den heftigern Figuren p1c_305.011 gehört auch der Climax, (Gradatio) die Steigerung, p1c_305.012 wenn der Dichter stufenweise von einer schwächern zur stärkern p1c_305.013 Jdee fortgeht, wobey zuweilen die vorige Jdee wiederholt p1c_305.014 wird. So sagt Opitz von der Hinfälligkeit der menschlichen p1c_305.015 Dinge: "Die Welt kann nicht bestehn, die Länder p1c_305.016 nicht in ihr, in Ländern keine Stadt, in keinen Städten p1c_305.017 wir." - Jn den Genealogieen der Bibel, und wo Homer p1c_305.018 die Geschichte von dem Scepter des Agamemnon (b. 102.) p1c_305.019 erzählt, wird die Verkettung der Geschlechter, und die p1c_305.020 Reihe der Besitzer auch durch eine Art Climar dargestellt, p1c_305.021 welches dem Styl einen gewissen Charakter von Einfachheit p1c_305.022 giebt. Zuweilen drückt auch der Climar nur die Schnelligkeit p1c_305.023 aus. Viderat hanc visamque cupit, potiturque p1c_305.024 cupita. Ovid. - Gemeiniglich aber ist er ein Ausdruck p1c_305.025 der Leidenschaft. Non me tua fervida terrent dicta, p1c_305.026 ferox, di me terrent et Iuppiter hostis. Virgil. p1c_305.027 "Mich schrecken die Götter und der mir zürnet, Jupiter. p1c_305.028 Klopstock. - Quälen soll ihn die Flamm', in der Flamme
p1c_305.001 Strophe mit denselben Worten: zu unsrer Zeit. ─ p1c_305.002 Jn dem Gedicht von Ebendemselben: Die Weinlese ─ p1c_305.003 schließt jede Strophe mit dem Wort Wein, aber die Stellung p1c_305.004 des Gedankens vorher ist etwas anders. ─ Oft liegt p1c_305.005 der Parallelismus nur in einer Aehnlichkeit der Wendung p1c_305.006 im letzten Vers der Strophe, wie in dem bekannten, p1c_305.007 von Himmel componirten Lied: Jüngling, wenn ich dich p1c_305.008 von fern erblicke u. s. w. Jede Strophe schließt mit einem p1c_305.009 Worte, das durch eine immer wiederkehrende ähnliche Wendung p1c_305.010 besondern Accent hat. 16) Zu den heftigern Figuren p1c_305.011 gehört auch der Climax, (Gradatio) die Steigerung, p1c_305.012 wenn der Dichter stufenweise von einer schwächern zur stärkern p1c_305.013 Jdee fortgeht, wobey zuweilen die vorige Jdee wiederholt p1c_305.014 wird. So sagt Opitz von der Hinfälligkeit der menschlichen p1c_305.015 Dinge: „Die Welt kann nicht bestehn, die Länder p1c_305.016 nicht in ihr, in Ländern keine Stadt, in keinen Städten p1c_305.017 wir.“ ─ Jn den Genealogieen der Bibel, und wo Homer p1c_305.018 die Geschichte von dem Scepter des Agamemnon (β. 102.) p1c_305.019 erzählt, wird die Verkettung der Geschlechter, und die p1c_305.020 Reihe der Besitzer auch durch eine Art Climar dargestellt, p1c_305.021 welches dem Styl einen gewissen Charakter von Einfachheit p1c_305.022 giebt. Zuweilen drückt auch der Climar nur die Schnelligkeit p1c_305.023 aus. Viderat hanc visamque cupit, potiturque p1c_305.024 cupita. Ovid. ─ Gemeiniglich aber ist er ein Ausdruck p1c_305.025 der Leidenschaft. Non me tua fervida terrent dicta, p1c_305.026 ferox, di me terrent et Iuppiter hostis. Virgil. p1c_305.027 „Mich schrecken die Götter und der mir zürnet, Jupiter. p1c_305.028 Klopstock. ─ Quälen soll ihn die Flamm', in der Flamme
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„Mich schrecken die Götter und der mir zürnet, Jupiter. p1c_305.028
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/363>, abgerufen am 23.11.2024.
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