p1c_248.001 objektiv genommen, bestimmt. Denn der poetischep1c_248.002 Wortausdruck ist das Zeichen des poetischen p1c_248.003 Schönen, und muß also nach eben den Rücksichten p1c_248.004 betrachtet werden.
p1c_248.005 §. 4.
p1c_248.006 Da das Schöne, an den Objekten oder durch p1c_248.007 Begriffe dargestellt, der Quantität nach zwischen p1c_248.008 der Einheit und der Vielheit des Begriffs p1c_248.009 schwankt, und folglich als etwas Unendliches im p1c_248.010 Endlichen beschrieben wurde, so muß 1) auch der p1c_248.011 poetische Wortausdruck zwischen der Einfachheitp1c_248.012 und Mannichfaltigkeit dazwischen liegen. Die p1c_248.013 Wortzeichen müssen einen herrschenden Hauptgedanken p1c_248.014 enthalten, aber zugleich unbestimmbar reich an p1c_248.015 Nebengedanken seyn. Wir haben im Deutschen kein p1c_248.016 Wort, das diese Eigenschaft des Styls genau und p1c_248.017 ohne Mißverständnisse bezeichnete, es müßte denn das p1c_248.018 Wort reichhaltig seyn, welches mit der ersten p1c_248.019 Sylbe auf das Mannichfaltige, mit der andern auf die p1c_248.020 Einheit deutet. Vielleicht ist es das, was die Griechen, p1c_248.021 insbesondere Hermogenes, bey der Diktion p1c_248.022 megethos nannten.
p1c_248.023 Anmerk. 1. Hieraus erklärt sich, warum die poetische p1c_248.024 Sprache zwischen dem kurion (eigenthümlichen Wortausdruck)
p1c_248.001 objektiv genommen, bestimmt. Denn der poetischep1c_248.002 Wortausdruck ist das Zeichen des poetischen p1c_248.003 Schönen, und muß also nach eben den Rücksichten p1c_248.004 betrachtet werden.
p1c_248.005 §. 4.
p1c_248.006 Da das Schöne, an den Objekten oder durch p1c_248.007 Begriffe dargestellt, der Quantität nach zwischen p1c_248.008 der Einheit und der Vielheit des Begriffs p1c_248.009 schwankt, und folglich als etwas Unendliches im p1c_248.010 Endlichen beschrieben wurde, so muß 1) auch der p1c_248.011 poetische Wortausdruck zwischen der Einfachheitp1c_248.012 und Mannichfaltigkeit dazwischen liegen. Die p1c_248.013 Wortzeichen müssen einen herrschenden Hauptgedanken p1c_248.014 enthalten, aber zugleich unbestimmbar reich an p1c_248.015 Nebengedanken seyn. Wir haben im Deutschen kein p1c_248.016 Wort, das diese Eigenschaft des Styls genau und p1c_248.017 ohne Mißverständnisse bezeichnete, es müßte denn das p1c_248.018 Wort reichhaltig seyn, welches mit der ersten p1c_248.019 Sylbe auf das Mannichfaltige, mit der andern auf die p1c_248.020 Einheit deutet. Vielleicht ist es das, was die Griechen, p1c_248.021 insbesondere Hermogenes, bey der Diktion p1c_248.022 μεγεθος nannten.
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objektiv genommen, bestimmt. Denn der poetische p1c_248.002
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insbesondere Hermogenes, bey der Diktion p1c_248.022
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p1c_248.023
Anmerk. 1. Hieraus erklärt sich, warum die poetische p1c_248.024
Sprache zwischen dem κυριον (eigenthümlichen Wortausdruck)
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/306>, abgerufen am 27.11.2024.
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