p1c_239.001 der instinktmäßigen Natur, bis das Gefühl des p1c_239.002 höhern Schönen diesen Widerspruch aufzuheben p1c_239.003 sucht.
p1c_239.004 Je nachdem das Schöne übrigens, es sey höhererp1c_239.005 oder niederer Art, mehr die Wirksamkeit p1c_239.006 einer oder der andern von den gesetzlich sich äußernden p1c_239.007 Seelenkräften darstellt, welche das Bewußtseyn begründen, p1c_239.008 je nachdem kann es besondere Gattungen p1c_239.009 bilden. So bezieht sich das Heftige und das lebendig p1c_239.010 Schöne auf den Willen, das Starkep1c_239.011 und das Sanfte auf die Anschauung des Seyns, p1c_239.012 das Große und Niedliche auf den Verstand,p1c_239.013 und das himmlisch Erhabene und Naive auf p1c_239.014 die Vernunft. Die erstern drey Gattungen sind p1c_239.015 mehr ein Streben das Schöne zu bilden. Jn den p1c_239.016 letztern Gattungen ist das Schöne vollendet und die p1c_239.017 meiste Jndifferenz. So wie die Vernunft die übrigen p1c_239.018 Seelenkräfte in sich auflöst und vereinigt, so ist auch p1c_239.019 beym himmlisch Erhabenen und Naivenp1c_239.020 nichts Ueberwiegendes mehr und die Schönheit erreicht p1c_239.021 hier in jeder Hauptart den höchsten Grad.
p1c_239.022 Anmerk. 1. Wenn das Schöne für den gesetzlichen p1c_239.023 Willen ein Gegenstand der Liebe ist, durch dessen Anschauung p1c_239.024 er zum Hervorbringen des Jdealen gestärkt wird,
p1c_239.001 der instinktmäßigen Natur, bis das Gefühl des p1c_239.002 höhern Schönen diesen Widerspruch aufzuheben p1c_239.003 sucht.
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p1c_239.022
Anmerk. 1. Wenn das Schöne für den gesetzlichen p1c_239.023
Willen ein Gegenstand der Liebe ist, durch dessen Anschauung p1c_239.024
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/297>, abgerufen am 27.11.2024.
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