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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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wird er das Etwas nach der Vernunftidee der absoluten p1c_222.002
Causalität messen, und das Verhältniß des Gegenstandes p1c_222.003
zu diesem Maaßstabe bestimmen, welches man die p1c_222.004
Relation des Gegenstandes nennen kann. Er wird den p1c_222.005
Gegenstand blos einzeln setzen, a) ob er der Caussalität p1c_222.006
nach überhaupt ein formendes (subsistentes) oder ein p1c_222.007
geformtes (inhärirendes) Ding sey, (Thesis); (Kants p1c_222.008
Ausdruck Substanz ist wiederum kein Verstandesbegriff, p1c_222.009
sondern eine Vernunftidee.) b) oder er wird dem Gegenstande, p1c_222.010
ist er Ursache, die Wirkung, ist er Wirkung, die Ursache p1c_222.011
entgegensetzen und beyde in Verhältniß ansehen (Antithesis), p1c_222.012
oder c) er wird jeden von zwey Gegenständen, p1c_222.013
indem er ihn einzeln als subsistirend setzt, ihn auch als inhärirend p1c_222.014
setzen und umgekehrt, (Synthesis) (Wechselwirkung.) p1c_222.015
Endlich wird er das Etwas nach der Vernunftidee p1c_222.016
des gesetzlichen Selbstbewußtseyns im Realen p1c_222.017
messen, welche Verstandeshandlung die Kategorien der Modalität p1c_222.018
giebt. Erst wird der Verstand den realen Gegenstand p1c_222.019
blos als im denkenden Bewußtseyn enthalten setzen p1c_222.020
und erkennen, daß er im Bewußtseyn eines gesetzlichen Wesens p1c_222.021
seiner Form nach enthalten seyn könne, (möglich, - p1c_222.022
Thesis.) Dann wird er ihn auch als solchen betrachten, p1c_222.023
der noch durch begreifliche Anschaulichkeit von der Form des p1c_222.024
gesetzlichen Wesens verschieden ist, (wirklich. Antithesis.) p1c_222.025
Dann wird er erkennen, daß das Wirkliche im Gegenstande p1c_222.026
auch möglich, und das Mögliche für das Bewußtseyn auch p1c_222.027
wirklich seyn müsse, im Fall es überhaupt etwas Mögliches p1c_222.028
und Wirkliches d. h. einen Gegenstand giebt, (Synthesis)

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wird er das Etwas nach der Vernunftidee der absoluten p1c_222.002
Causalität messen, und das Verhältniß des Gegenstandes p1c_222.003
zu diesem Maaßstabe bestimmen, welches man die p1c_222.004
Relation des Gegenstandes nennen kann. Er wird den p1c_222.005
Gegenstand blos einzeln setzen, a) ob er der Caussalität p1c_222.006
nach überhaupt ein formendes (subsistentes) oder ein p1c_222.007
geformtes (inhärirendes) Ding sey, (Thesis); (Kants p1c_222.008
Ausdruck Substanz ist wiederum kein Verstandesbegriff, p1c_222.009
sondern eine Vernunftidee.) b) oder er wird dem Gegenstande, p1c_222.010
ist er Ursache, die Wirkung, ist er Wirkung, die Ursache p1c_222.011
entgegensetzen und beyde in Verhältniß ansehen (Antithesis), p1c_222.012
oder c) er wird jeden von zwey Gegenständen, p1c_222.013
indem er ihn einzeln als subsistirend setzt, ihn auch als inhärirend p1c_222.014
setzen und umgekehrt, (Synthesis) (Wechselwirkung.) p1c_222.015
Endlich wird er das Etwas nach der Vernunftidee p1c_222.016
des gesetzlichen Selbstbewußtseyns im Realen p1c_222.017
messen, welche Verstandeshandlung die Kategorien der Modalität p1c_222.018
giebt. Erst wird der Verstand den realen Gegenstand p1c_222.019
blos als im denkenden Bewußtseyn enthalten setzen p1c_222.020
und erkennen, daß er im Bewußtseyn eines gesetzlichen Wesens p1c_222.021
seiner Form nach enthalten seyn könne, (möglich, ─ p1c_222.022
Thesis.) Dann wird er ihn auch als solchen betrachten, p1c_222.023
der noch durch begreifliche Anschaulichkeit von der Form des p1c_222.024
gesetzlichen Wesens verschieden ist, (wirklich. Antithesis.) p1c_222.025
Dann wird er erkennen, daß das Wirkliche im Gegenstande p1c_222.026
auch möglich, und das Mögliche für das Bewußtseyn auch p1c_222.027
wirklich seyn müsse, im Fall es überhaupt etwas Mögliches p1c_222.028
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[222/0280] p1c_222.001 wird er das Etwas nach der Vernunftidee der absoluten p1c_222.002 Causalität messen, und das Verhältniß des Gegenstandes p1c_222.003 zu diesem Maaßstabe bestimmen, welches man die p1c_222.004 Relation des Gegenstandes nennen kann. Er wird den p1c_222.005 Gegenstand blos einzeln setzen, a) ob er der Caussalität p1c_222.006 nach überhaupt ein formendes (subsistentes) oder ein p1c_222.007 geformtes (inhärirendes) Ding sey, (Thesis); (Kants p1c_222.008 Ausdruck Substanz ist wiederum kein Verstandesbegriff, p1c_222.009 sondern eine Vernunftidee.) b) oder er wird dem Gegenstande, p1c_222.010 ist er Ursache, die Wirkung, ist er Wirkung, die Ursache p1c_222.011 entgegensetzen und beyde in Verhältniß ansehen (Antithesis), p1c_222.012 oder c) er wird jeden von zwey Gegenständen, p1c_222.013 indem er ihn einzeln als subsistirend setzt, ihn auch als inhärirend p1c_222.014 setzen und umgekehrt, (Synthesis) (Wechselwirkung.) p1c_222.015 Endlich wird er das Etwas nach der Vernunftidee p1c_222.016 des gesetzlichen Selbstbewußtseyns im Realen p1c_222.017 messen, welche Verstandeshandlung die Kategorien der Modalität p1c_222.018 giebt. Erst wird der Verstand den realen Gegenstand p1c_222.019 blos als im denkenden Bewußtseyn enthalten setzen p1c_222.020 und erkennen, daß er im Bewußtseyn eines gesetzlichen Wesens p1c_222.021 seiner Form nach enthalten seyn könne, (möglich, ─ p1c_222.022 Thesis.) Dann wird er ihn auch als solchen betrachten, p1c_222.023 der noch durch begreifliche Anschaulichkeit von der Form des p1c_222.024 gesetzlichen Wesens verschieden ist, (wirklich. Antithesis.) p1c_222.025 Dann wird er erkennen, daß das Wirkliche im Gegenstande p1c_222.026 auch möglich, und das Mögliche für das Bewußtseyn auch p1c_222.027 wirklich seyn müsse, im Fall es überhaupt etwas Mögliches p1c_222.028 und Wirkliches d. h. einen Gegenstand giebt, (Synthesis)

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/280>, abgerufen am 27.11.2024.