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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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aus. Dergleichen Fehler werden entweder durch Verhältnisse p1c_210.002
objectiv bestimmt, und in so fern kann sie die Kritik p1c_210.003
der Poetik in einem allgemeinen Urtheile nach ihren negativen p1c_210.004
Regeln objektiv rügen, oder sie erscheinen blos als ein p1c_210.005
minderer Grad der Schönheit, und dann ist es Sache des p1c_210.006
Geschmacks, als subjektiven Gefühls, sie anzugeben.

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Anmerk. 6. Das poetisch Schöne, und das p1c_210.008
Schöne überhaupt als Materie der Kunst ist also ein Wiederschein p1c_210.009
des Jdealen oder der innern unendlichen begrifflosen p1c_210.010
Gesetzlichkeit des Geistes, welcher sich an individuellen p1c_210.011
bestimmbaren Vorstellungen und Begriffen p1c_210.012
darstellt. Was Longin von dem Erhabenen sagt: (tmema p1c_210.013
th) to toiouton upsos megalophrosunes apekhema, das p1c_210.014
Erhabene sey an sich selbst nichts, als ein Wiederhall, Nachklang p1c_210.015
von der Größe unsers Geistes, gilt eigentlich vom p1c_210.016
Schönen überhaupt. Man mag nun das griechische Wort p1c_210.017
mit eco, rimbombo oder wie Boileau mit image geben, p1c_210.018
so drückt es eben das aus, was wir in unsrer Definition des p1c_210.019
Schönen als dessen Wesen bestimmt haben. Weil in der p1c_210.020
Poesie auch die musikalische Sprache hinzukommt, so vereinigt p1c_210.021
sich in ihr alles, was jenen allegorischen Ausdruck p1c_210.022
für die beyden höhern Sinne rechtfertigt. Es gehört demnach p1c_210.023
zum Schönen ein äußeres Reale oder anschaulich p1c_210.024
Begreifliche,
d. i. individuell bestimmbare Gedankenreihe, p1c_210.025
an der sich der Schein der Vernunftidee, oder p1c_210.026
das Unbegreifliche, Unbestimmbare, Unendliche, Gesetzliche p1c_210.027
darstellt. Die Gedankenreihe, ungeachtet sie an sich aus

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/268>, abgerufen am 27.11.2024.