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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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oder das wild Schöne rechnen. Das Romantische p1c_191.002
hat wahrscheinlich den Namen vom Roman und der Romanze. p1c_191.003
Romantisch sind Landschaften, wie sie Ariost p1c_191.004
beschreibt: Fugge tra selve spaventose e scure, per p1c_191.005
lochi inhabitati, ermi e selvaggi etc
. Romantisch p1c_191.006
ist die Beschreibung, wie Angelica absteigt und ihr Pferd p1c_191.007
weiden läßt. Tra fiori smonta, e lascia a la pastura p1c_191.008
andare il palafren senza la briglia, e quel va errando p1c_191.009
intorno a le chiar' onde, che di fresc' herba havean p1c_191.010
piene le sponde. Ecco non lungi un bel cespuglio p1c_191.011
vede, di spin fioriti e di vermigli rose, che de le p1c_191.012
liquid' onde a specchio siede chiuso dal sol fra l'alte p1c_191.013
querce ombrose, cosi voto nel mezo, che concede p1c_191.014
fresca stanza fra l'ombre piu nascose, e la foglia coi p1c_191.015
rami in modo e mista, che'l sol non v'entra non che p1c_191.016
minor vista
. Man nennt Naturscenen romantisch, die p1c_191.017
am wenigsten von Anordnung zeigen, wo viel Ueberraschendes, p1c_191.018
Unbegreifliches sich findet. Menschen sind romantisch, p1c_191.019
die sich aufs geradewohl dem Schicksal überlassen, wie die p1c_191.020
alten Ritter, welche auf Ebentheuer zogen, wie ein Gilblas p1c_191.021
u. s. w. Man könnte daher romantisch auch abentheuerlich p1c_191.022
(im guten Sinne) übersetzen. Die griechischen p1c_191.023
Erotiker, Apulejus, überhaupt der Roman, das p1c_191.024
Mährchen, die Ballade, das Rittergedicht, die Spanische p1c_191.025
Schäferwelt von Cervantes und Florian, Shakespear im p1c_191.026
Sturm und Sommernachtstraum, Spenser u. s. w. haben p1c_191.027
diesen Charakter. Wir haben schon oben bemerkt, daß p1c_191.028
selbst das höhere Schöne, das Große, das Heftige,

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/249>, abgerufen am 27.11.2024.