Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.
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p1c_177.001 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0235" n="177"/><lb n="p1c_177.001"/> s. 44.) ciò detto l'armi chiede, e 'l capo e 'l busto di <lb n="p1c_177.002"/> finissimo acciajo adorno rende, e fa del grande <lb n="p1c_177.003"/> scudo il braccio onusto, e la fatale spada al fianco appende, <lb n="p1c_177.004"/> e in sembiante magnanimo ed augusto, come <lb n="p1c_177.005"/> folgore suol, nell' armi splende, Marte, e rassembra <lb n="p1c_177.006"/> te, qualor dal quinto Cielo di ferro scendi, e d'orror <lb n="p1c_177.007"/> cinto</hi>. ─ Aehnliche Stellen hat auch Homer: Mit eben dieser <lb n="p1c_177.008"/> <hi rendition="#g">hohen Grazie</hi> endet sich das neunzehnte Buch der Jlias, <lb n="p1c_177.009"/> wo Achill die neuen Waffen anlegt und von Nektar und <lb n="p1c_177.010"/> Ambrosia genährt in den Krieg zieht. <foreign xml:lang="grc">Γελασσε δε πᾶσα</foreign> <lb n="p1c_177.011"/> <foreign xml:lang="grc">περι χθων χαλκου ὑπο Στεροπῆς, ὑπο δε κτυπος ὠρνυτο</foreign> <lb n="p1c_177.012"/> <foreign xml:lang="grc">ποσσιν ἀνδρων·</foreign> <foreign xml:lang="grc">ἐν δε μεσοισι κορυσσετο δῖος Αχιλλευς</foreign> <lb n="p1c_177.013"/> ─ <foreign xml:lang="grc">Πειρηθη δ' ἑο ἀυτοῦ ἐν ἐντεσι δῖος Αχιλλευς</foreign>, <lb n="p1c_177.014"/> <foreign xml:lang="grc">εἰ οἱ ἐφαρμοσσειε, και ἐντρεχοι ἀγλαα γυῖα</foreign>. <foreign xml:lang="grc">Τῷ δ</foreign>' <lb n="p1c_177.015"/> <foreign xml:lang="grc">ἐυτε πτερα γινετ', ἀειρε δε ποιμενα λαῶν</foreign>. ─ Die ganze <lb n="p1c_177.016"/> Beschreibung der glänzenden Waffen, die Leichtigkeit, welche <lb n="p1c_177.017"/> sie dem Körper des Achills mittheilen, die Lebendigkeit, mit <lb n="p1c_177.018"/> der er die Pferde gegen die Trojaner treibt, ist mehr <hi rendition="#g">reizend</hi> <lb n="p1c_177.019"/> schön, als <hi rendition="#g">erhaben</hi> und gehört zur <hi rendition="#g">Grazie</hi> im <lb n="p1c_177.020"/> Engern Sinn. Gleichwohl ist wiederum über das Ganze <lb n="p1c_177.021"/> eine gewisse <hi rendition="#g">Hoheit</hi> verbreitet, welche die Schönheit im <lb n="p1c_177.022"/> <hi rendition="#g">einzelnen</hi> mildert, vereinfacht. Man kann dieses Zusammenschmelzen <lb n="p1c_177.023"/> der <hi rendition="#g">Grazie</hi> im <hi rendition="#g">Engern Sinn</hi> mit <lb n="p1c_177.024"/> dem <hi rendition="#g">hohen</hi> zu Einer Kunstform das <hi rendition="#g">Edle</hi> nennen. Jn <lb n="p1c_177.025"/> obigen Beyspielen nähert es sich dem <hi rendition="#g">Glänzenden,</hi> es <lb n="p1c_177.026"/> ist aber einfacher. Das reizend Schöne ist hier auch nicht, <lb n="p1c_177.027"/> wie bey der <hi rendition="#g">Erhabenen Grazie</hi> (siehe oben) mit dem <lb n="p1c_177.028"/> <hi rendition="#g">höhern Schönen</hi> in Contrast gesetzt, sondern es ist überall </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [177/0235]
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s. 44.) ciò detto l'armi chiede, e 'l capo e 'l busto di p1c_177.002
finissimo acciajo adorno rende, e fa del grande p1c_177.003
scudo il braccio onusto, e la fatale spada al fianco appende, p1c_177.004
e in sembiante magnanimo ed augusto, come p1c_177.005
folgore suol, nell' armi splende, Marte, e rassembra p1c_177.006
te, qualor dal quinto Cielo di ferro scendi, e d'orror p1c_177.007
cinto. ─ Aehnliche Stellen hat auch Homer: Mit eben dieser p1c_177.008
hohen Grazie endet sich das neunzehnte Buch der Jlias, p1c_177.009
wo Achill die neuen Waffen anlegt und von Nektar und p1c_177.010
Ambrosia genährt in den Krieg zieht. Γελασσε δε πᾶσα p1c_177.011
περι χθων χαλκου ὑπο Στεροπῆς, ὑπο δε κτυπος ὠρνυτο p1c_177.012
ποσσιν ἀνδρων· ἐν δε μεσοισι κορυσσετο δῖος Αχιλλευς p1c_177.013
─ Πειρηθη δ' ἑο ἀυτοῦ ἐν ἐντεσι δῖος Αχιλλευς, p1c_177.014
εἰ οἱ ἐφαρμοσσειε, και ἐντρεχοι ἀγλαα γυῖα. Τῷ δ' p1c_177.015
ἐυτε πτερα γινετ', ἀειρε δε ποιμενα λαῶν. ─ Die ganze p1c_177.016
Beschreibung der glänzenden Waffen, die Leichtigkeit, welche p1c_177.017
sie dem Körper des Achills mittheilen, die Lebendigkeit, mit p1c_177.018
der er die Pferde gegen die Trojaner treibt, ist mehr reizend p1c_177.019
schön, als erhaben und gehört zur Grazie im p1c_177.020
Engern Sinn. Gleichwohl ist wiederum über das Ganze p1c_177.021
eine gewisse Hoheit verbreitet, welche die Schönheit im p1c_177.022
einzelnen mildert, vereinfacht. Man kann dieses Zusammenschmelzen p1c_177.023
der Grazie im Engern Sinn mit p1c_177.024
dem hohen zu Einer Kunstform das Edle nennen. Jn p1c_177.025
obigen Beyspielen nähert es sich dem Glänzenden, es p1c_177.026
ist aber einfacher. Das reizend Schöne ist hier auch nicht, p1c_177.027
wie bey der Erhabenen Grazie (siehe oben) mit dem p1c_177.028
höhern Schönen in Contrast gesetzt, sondern es ist überall
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