p1c_148.001 daraus das Düsterprächtige, verbindet sich das p1c_148.002 Schreckliche mit dem Großen und wird es durch das p1c_148.003 Große in den einzelnen Theilvorstellungen gemäßigt, so p1c_148.004 entsteht das Grausende. Verbindet sich das Reizendschönep1c_148.005 mit dem Großen, schmückt und erhellt es dessen p1c_148.006 Theilvorstellungen, so nennt man dies lichte Pracht,p1c_148.007 zuweilen auch glänzend, herrlich. Jst das Erhabenep1c_148.008 dargestellt als Hervorragen der Jdealität über die p1c_148.009 Realität, so heißt dies insbesondere das Hohe, ist das p1c_148.010 Erhabene lebendig dargestellt, als plötzliche leichte Auflösung p1c_148.011 eines Kontrasts des Reizendschönen mit dem p1c_148.012 Schrecklichen, als eine Erhebung, so heißt dies p1c_148.013 erhabene Grazie, zuweilen auch, weil diese erleichterte p1c_148.014 Auflösung mittelst der Wehmuth entsteht, erhabene Wehmuth, p1c_148.015 erhabenes Sehnen. Als unbegreiflichp1c_148.016 heißt das Heftige und Große romantisch, das Erhabene p1c_148.017 wunderbar. Jst das Erhabene endlich Gefühl einer p1c_148.018 völligen friedlichen Vereinigung des unendlichen Jdealen und p1c_148.019 Realen, so nennen wir es das Himmlischerhabene.
p1c_148.020 Anmerk. 4. Das Große und Starke kann p1c_148.021 bey Abstraktion und Leerheit in den Fehler des Frostigen,p1c_148.022 das Hohe und Heftige bey Uebertreibung ins Hyperbolische,p1c_148.023 das Prächtige bey Ueberladung in den Nebenvorstellungen p1c_148.024 in den Fehler des Schwulstes, das Gräßlichep1c_148.025 ins Ekelhafte und Scheußliche, das Schrecklichep1c_148.026 und Grausende in's Abentheuerliche sich p1c_148.027 verirren.
p1c_148.001 daraus das Düsterprächtige, verbindet sich das p1c_148.002 Schreckliche mit dem Großen und wird es durch das p1c_148.003 Große in den einzelnen Theilvorstellungen gemäßigt, so p1c_148.004 entsteht das Grausende. Verbindet sich das Reizendschönep1c_148.005 mit dem Großen, schmückt und erhellt es dessen p1c_148.006 Theilvorstellungen, so nennt man dies lichte Pracht,p1c_148.007 zuweilen auch glänzend, herrlich. Jst das Erhabenep1c_148.008 dargestellt als Hervorragen der Jdealität über die p1c_148.009 Realität, so heißt dies insbesondere das Hohe, ist das p1c_148.010 Erhabene lebendig dargestellt, als plötzliche leichte Auflösung p1c_148.011 eines Kontrasts des Reizendschönen mit dem p1c_148.012 Schrecklichen, als eine Erhebung, so heißt dies p1c_148.013 erhabene Grazie, zuweilen auch, weil diese erleichterte p1c_148.014 Auflösung mittelst der Wehmuth entsteht, erhabene Wehmuth, p1c_148.015 erhabenes Sehnen. Als unbegreiflichp1c_148.016 heißt das Heftige und Große romantisch, das Erhabene p1c_148.017 wunderbar. Jst das Erhabene endlich Gefühl einer p1c_148.018 völligen friedlichen Vereinigung des unendlichen Jdealen und p1c_148.019 Realen, so nennen wir es das Himmlischerhabene.
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/206>, abgerufen am 24.11.2024.
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