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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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hinweg gewaschen. Fiel eine Kron' ihm zu und es bedürfte p1c_130.002
nur sie mit der Hand im Fallen aufzuhaschen, er streckte p1c_130.003
nicht die Hand. Verschlossen der Begier, von keiner Furcht, p1c_130.004
von keinem Schmerz betroffen, ist nur dem Wahren noch die p1c_130.005
heitre Seele offen, nur offen der Natur und rein gestimmt p1c_130.006
zu ihr." - So schildert Lucrez seine epicurischen Götter. p1c_130.007
Omnis enim per se Diuaum natura necess' est immortali p1c_130.008
aevo summa cum pace fruatur, semoti ab p1c_130.009
nostris rebus, seiunctaque longe; nam priuata dolore p1c_130.010
omni, priuata periclis, ipsa suis pollens opibus, nihil p1c_130.011
indiga nostri, nec bene promeritis capitur, nec p1c_130.012
tangitur ira
. So erscheint größtentheils der Zevs beym p1c_130.013
Homer. Er winkt mit dem Augenbraun und der Olymp p1c_130.014
zittert, er wägt das Loos der Helden, und sie empfangen p1c_130.015
dies Loos von seiner Hand. So schildert Homer selbst den p1c_130.016
sterblichen Achill, wenn ihm vom Hektor und seinem eignen p1c_130.017
Pferde der Tod geweissagt wird. Il. t. 404. kh. 365. vergleiche p1c_130.018
ph. 107. seq. So sagt Hektor mit einer ruhigen Erhabenheit p1c_130.019
den Untergang Jlions voraus. e. 447. seq. p1c_130.020
Eine gleiche Gemüthsstimmung rühmt Lucrez zu Anfang des p1c_130.021
zweyten Buchs von dem Weisen. Suaue mari magno p1c_130.022
turbantibus aequora ventis e terra magnum alterius p1c_130.023
spectare laborem. - - Sed nil dulcius est, bene p1c_130.024
quam munita tenere edita doctrina sapientum templa p1c_130.025
serena; despicere unde queas alios, passimque videre p1c_130.026
errare atque viam palanteis quaerere vitae, certare p1c_130.027
ingenio, contendere nobilitate, nocteis atque dies p1c_130.028
niti praestante labore ad summas emergere opes,

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hinweg gewaschen. Fiel eine Kron' ihm zu und es bedürfte p1c_130.002
nur sie mit der Hand im Fallen aufzuhaschen, er streckte p1c_130.003
nicht die Hand. Verschlossen der Begier, von keiner Furcht, p1c_130.004
von keinem Schmerz betroffen, ist nur dem Wahren noch die p1c_130.005
heitre Seele offen, nur offen der Natur und rein gestimmt p1c_130.006
zu ihr.“ ─ So schildert Lucrez seine epicurischen Götter. p1c_130.007
Omnis enim per se Diuûm natura necess' est immortali p1c_130.008
aevo summa cum pace fruatur, semoti ab p1c_130.009
nostris rebus, seiunctaque longe; nam priuata dolore p1c_130.010
omni, priuata periclis, ipsa suis pollens opibus, nihil p1c_130.011
indiga nostri, nec bene promeritis capitur, nec p1c_130.012
tangitur ira
. So erscheint größtentheils der Zevs beym p1c_130.013
Homer. Er winkt mit dem Augenbraun und der Olymp p1c_130.014
zittert, er wägt das Loos der Helden, und sie empfangen p1c_130.015
dies Loos von seiner Hand. So schildert Homer selbst den p1c_130.016
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Pferde der Tod geweissagt wird. Il. τ. 404. χ. 365. vergleiche p1c_130.018
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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/188>, abgerufen am 27.11.2024.