p1c_094.001 dazu da ist. Wenn unbesonnene Jünglinge bey ihren überspannten p1c_094.002 Leidenschaften, bey einem kleinlichen Haß und p1c_094.003 einer kleinlichen Liebe die ganze Natur aufbieten, um ihre p1c_094.004 Gefühle auszudrücken, so muß das jeden kalt lassen, der p1c_094.005 seine Einbildungskraft noch nicht künstlich erhitzt hat. Sie p1c_094.006 mögen fluchen, wie Hiob und Lear, alle Elemente zu Hülfe p1c_094.007 rufen, in dem Lächeln eines Mädchens Stoff zum Nachsinnen p1c_094.008 für Ewigkeiten finden, so kann das nicht schön genannt p1c_094.009 werden. Man findet jedoch in Gerstenberg, Klinger, p1c_094.010 Leisewitz, Babo und vorzüglich in Schillers Trauerspielen p1c_094.011 viel Heftiges, das wahrhaft schön ist, z. B. das Gesicht p1c_094.012 von Franz Moor und andere Stellen in den Räubern mehr. p1c_094.013 Bey den Englischen Tragikern steht im Heftigen keiner so p1c_094.014 nah an Shakespear als Otway. Jn ihm herrscht, p1c_094.015 wie bey jenem, eine hohe Bitterkeit. Jaffier. I 'm here, p1c_094.016 and thus, the shades of night around me, I look as p1c_094.017 if all hell were in my heart, and i in hell. Nay, p1c_094.018 surely 'tis so with me! For every step i tread, methinks p1c_094.019 some fiend knoks at my breast, and bids it p1c_094.020 not be quiet. I've heard, how desperate wretches, p1c_094.021 like myself, Have wander'd out at this dead time p1c_094.022 of night, to meet the foe of mankind in his walk. p1c_094.023 Sure i'm so curs'd, that tho' of Heav'n forsaken, no p1c_094.024 minister of darkness cares to tempt me. Hell, hell p1c_094.025 why sleepst thou? (enter Pierre) Pierre. Sure I p1c_094.026 've staid too long: the clock has struck, and i may p1c_094.027 lose my proselyte. Speak - who goes there? Jaff.p1c_094.028 A dog, that comes to howl at yonder moon, What 's
p1c_094.001 dazu da ist. Wenn unbesonnene Jünglinge bey ihren überspannten p1c_094.002 Leidenschaften, bey einem kleinlichen Haß und p1c_094.003 einer kleinlichen Liebe die ganze Natur aufbieten, um ihre p1c_094.004 Gefühle auszudrücken, so muß das jeden kalt lassen, der p1c_094.005 seine Einbildungskraft noch nicht künstlich erhitzt hat. Sie p1c_094.006 mögen fluchen, wie Hiob und Lear, alle Elemente zu Hülfe p1c_094.007 rufen, in dem Lächeln eines Mädchens Stoff zum Nachsinnen p1c_094.008 für Ewigkeiten finden, so kann das nicht schön genannt p1c_094.009 werden. Man findet jedoch in Gerstenberg, Klinger, p1c_094.010 Leisewitz, Babo und vorzüglich in Schillers Trauerspielen p1c_094.011 viel Heftiges, das wahrhaft schön ist, z. B. das Gesicht p1c_094.012 von Franz Moor und andere Stellen in den Räubern mehr. p1c_094.013 Bey den Englischen Tragikern steht im Heftigen keiner so p1c_094.014 nah an Shakespear als Otway. Jn ihm herrscht, p1c_094.015 wie bey jenem, eine hohe Bitterkeit. Jaffier. I 'm here, p1c_094.016 and thus, the shades of night around me, I look as p1c_094.017 if all hell were in my heart, and i in hell. Nay, p1c_094.018 surely 'tis so with me! For every step i tread, methinks p1c_094.019 some fiend knoks at my breast, and bids it p1c_094.020 not be quiet. I've heard, how desperate wretches, p1c_094.021 like myself, Have wander'd out at this dead time p1c_094.022 of night, to meet the foe of mankind in his walk. p1c_094.023 Sure i'm so curs'd, that tho' of Heav'n forsaken, no p1c_094.024 minister of darkness cares to tempt me. Hell, hell p1c_094.025 why sleepst thou? (enter Pierre) Pierre. Sure I p1c_094.026 've staid too long: the clock has struck, and i may p1c_094.027 lose my proselyte. Speak ─ who goes there? Jaff.p1c_094.028 A dog, that comes to howl at yonder moon, What 's
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0152"n="94"/><lbn="p1c_094.001"/>
dazu da ist. Wenn unbesonnene Jünglinge bey ihren überspannten <lbn="p1c_094.002"/>
Leidenschaften, bey einem kleinlichen Haß und <lbn="p1c_094.003"/>
einer kleinlichen Liebe die ganze Natur aufbieten, um ihre <lbn="p1c_094.004"/>
Gefühle auszudrücken, so muß das jeden kalt lassen, der <lbn="p1c_094.005"/>
seine Einbildungskraft noch nicht künstlich erhitzt hat. Sie <lbn="p1c_094.006"/>
mögen fluchen, wie Hiob und Lear, alle Elemente zu Hülfe <lbn="p1c_094.007"/>
rufen, in dem Lächeln eines Mädchens Stoff zum Nachsinnen <lbn="p1c_094.008"/>
für Ewigkeiten finden, so kann das nicht schön genannt <lbn="p1c_094.009"/>
werden. Man findet jedoch in Gerstenberg, Klinger, <lbn="p1c_094.010"/>
Leisewitz, Babo und vorzüglich in Schillers Trauerspielen <lbn="p1c_094.011"/>
viel Heftiges, das wahrhaft schön ist, z. B. das Gesicht <lbn="p1c_094.012"/>
von Franz Moor und andere Stellen in den Räubern mehr. <lbn="p1c_094.013"/>
Bey den Englischen Tragikern steht im Heftigen keiner so <lbn="p1c_094.014"/>
nah an <hirendition="#g">Shakespear</hi> als <hirendition="#g">Otway.</hi> Jn ihm herrscht, <lbn="p1c_094.015"/>
wie bey jenem, eine hohe Bitterkeit. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">Jaffier.</hi> I 'm here, <lbn="p1c_094.016"/>
and thus, the shades of night around me, I look as <lbn="p1c_094.017"/>
if all hell were in my heart, and i in hell. Nay, <lbn="p1c_094.018"/>
surely 'tis so with me! For every step i tread, methinks <lbn="p1c_094.019"/>
some fiend knoks at my breast, and bids it <lbn="p1c_094.020"/>
not be quiet. I've heard, how desperate wretches, <lbn="p1c_094.021"/>
like myself, Have wander'd out at this dead time <lbn="p1c_094.022"/>
of night, to meet the foe of mankind in his walk. <lbn="p1c_094.023"/>
Sure i'm so curs'd, that tho' of Heav'n forsaken, no <lbn="p1c_094.024"/>
minister of darkness cares to tempt me. Hell, hell <lbn="p1c_094.025"/>
why sleepst thou? (enter Pierre) <hirendition="#g">Pierre.</hi> Sure I <lbn="p1c_094.026"/>
've staid too long: the clock has struck, and i may <lbn="p1c_094.027"/>
lose my proselyte. Speak ─ who goes there? <hirendition="#g">Jaff.</hi><lbn="p1c_094.028"/>
A dog, that comes to howl at yonder moon, What 's
</hi></p></div></div></body></text></TEI>
[94/0152]
p1c_094.001
dazu da ist. Wenn unbesonnene Jünglinge bey ihren überspannten p1c_094.002
Leidenschaften, bey einem kleinlichen Haß und p1c_094.003
einer kleinlichen Liebe die ganze Natur aufbieten, um ihre p1c_094.004
Gefühle auszudrücken, so muß das jeden kalt lassen, der p1c_094.005
seine Einbildungskraft noch nicht künstlich erhitzt hat. Sie p1c_094.006
mögen fluchen, wie Hiob und Lear, alle Elemente zu Hülfe p1c_094.007
rufen, in dem Lächeln eines Mädchens Stoff zum Nachsinnen p1c_094.008
für Ewigkeiten finden, so kann das nicht schön genannt p1c_094.009
werden. Man findet jedoch in Gerstenberg, Klinger, p1c_094.010
Leisewitz, Babo und vorzüglich in Schillers Trauerspielen p1c_094.011
viel Heftiges, das wahrhaft schön ist, z. B. das Gesicht p1c_094.012
von Franz Moor und andere Stellen in den Räubern mehr. p1c_094.013
Bey den Englischen Tragikern steht im Heftigen keiner so p1c_094.014
nah an Shakespear als Otway. Jn ihm herrscht, p1c_094.015
wie bey jenem, eine hohe Bitterkeit. Jaffier. I 'm here, p1c_094.016
and thus, the shades of night around me, I look as p1c_094.017
if all hell were in my heart, and i in hell. Nay, p1c_094.018
surely 'tis so with me! For every step i tread, methinks p1c_094.019
some fiend knoks at my breast, and bids it p1c_094.020
not be quiet. I've heard, how desperate wretches, p1c_094.021
like myself, Have wander'd out at this dead time p1c_094.022
of night, to meet the foe of mankind in his walk. p1c_094.023
Sure i'm so curs'd, that tho' of Heav'n forsaken, no p1c_094.024
minister of darkness cares to tempt me. Hell, hell p1c_094.025
why sleepst thou? (enter Pierre) Pierre. Sure I p1c_094.026
've staid too long: the clock has struck, and i may p1c_094.027
lose my proselyte. Speak ─ who goes there? Jaff. p1c_094.028
A dog, that comes to howl at yonder moon, What 's
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/152>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.