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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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Schlachtgesänge, und die Bardenchöre in Hermanns p1c_093.002
Schlacht gehören hierher, besonders das Chor, wo die Römer p1c_093.003
verflucht werden: "Entartet Romulus Geschlecht - p1c_093.004
Kriecht um den hohen August, kein Seipio werd' euch geboren, p1c_093.005
kein Gracchus geboren, geboren kein Cäsar, flucht p1c_093.006
Brutus Gebein." - "O! Wodan, der im nächtlichen p1c_093.007
Hain die weissen siegverkündenden Rosse lenkt, heb hoch aus p1c_093.008
Wurzel und Wipfel den tausendjährigen Eichenschild, erschüttr' p1c_093.009
ihn, daß fürchterlich sein Klang dem Eroberer sey." p1c_093.010
- "Wir kühnes Volk, wir haben Jünglinge, mit leichten p1c_093.011
Blumenschilden und schönen Wunden, die lieber sterben, p1c_093.012
als leben, wenns gilt für die Freyheit (durch die Beymischung p1c_093.013
der lichten lachenden Bilder zum Heftigen nähert es p1c_093.014
sich hier der erhabenen Grazie). "Herbey, herbey, wo p1c_093.015
der Kühnsten Wunde blutet, wo ein Fabius mit dem helleren p1c_093.016
Schilde strahlt, dort hinein ins Gedränge der Schlacht!" p1c_093.017
"Ha! ihr Cherusker, ihr Katten, ihr Marsen, ihr Semnonen, p1c_093.018
ihr festlichen Namen des Kriegesgesangs!" - "Jhr p1c_093.019
stammt von Mana, ihr stammt von Thniskon! Reißt die p1c_093.020
Lanzen aus den Todten und stürzet die Lebenden hin! Es p1c_093.021
schlägt sonst euren jungen Sohn den Blütenzweig ihr Schwert p1c_093.022
herab." "Wodan, Wodan! Tyrannenblut, wegen der p1c_093.023
heiligen Freyheit, Blut wegen der heiligen Freyheit, Blut p1c_093.024
der Tyrannen! Wodan! Wodan!" - Auf unsern Schaubühnen p1c_093.025
hat die Nachahmung der Engländer vielen Schwulst p1c_093.026
hervorgebracht. Das Heftige verliert sogleich seine Schönheit p1c_093.027
und geht in einen unnützen Bilderschmuck der Einbildungskraft p1c_093.028
über, wenn kein psychologisch natürlicher Grund

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Schlachtgesänge, und die Bardenchöre in Hermanns p1c_093.002
Schlacht gehören hierher, besonders das Chor, wo die Römer p1c_093.003
verflucht werden: „Entartet Romulus Geschlecht ─ p1c_093.004
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kein Gracchus geboren, geboren kein Cäsar, flucht p1c_093.006
Brutus Gebein.“ ─ „O! Wodan, der im nächtlichen p1c_093.007
Hain die weissen siegverkündenden Rosse lenkt, heb hoch aus p1c_093.008
Wurzel und Wipfel den tausendjährigen Eichenschild, erschüttr' p1c_093.009
ihn, daß fürchterlich sein Klang dem Eroberer sey.“ p1c_093.010
─ „Wir kühnes Volk, wir haben Jünglinge, mit leichten p1c_093.011
Blumenschilden und schönen Wunden, die lieber sterben, p1c_093.012
als leben, wenns gilt für die Freyheit (durch die Beymischung p1c_093.013
der lichten lachenden Bilder zum Heftigen nähert es p1c_093.014
sich hier der erhabenen Grazie). „Herbey, herbey, wo p1c_093.015
der Kühnsten Wunde blutet, wo ein Fabius mit dem helleren p1c_093.016
Schilde strahlt, dort hinein ins Gedränge der Schlacht!“ p1c_093.017
„Ha! ihr Cherusker, ihr Katten, ihr Marsen, ihr Semnonen, p1c_093.018
ihr festlichen Namen des Kriegesgesangs!“ ─ „Jhr p1c_093.019
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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/151>, abgerufen am 09.11.2024.