Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.viel Detail bestimmt, muß dadurch fehlerhaft und verderb- 538. Wenn man überlegt daß die Einwirkung einzel- 539. Überhaupt liegt hier der Grund der Verderb- 540. Statt einer ungebührlichen Ausdehnung des 541. Dies setzt aber (nach 532) eine tiefe Aufstel- 542. Wir haben (525) gesehen daß der Angriff, 543. Dagegen hat der Vertheidiger durch das Ter- 544. Bliebe man auf diesem Standpunkt stehen, so 545. Aber dieser Vorzug des Vertheidigers ist nur viel Detail beſtimmt, muß dadurch fehlerhaft und verderb- 538. Wenn man uͤberlegt daß die Einwirkung einzel- 539. Überhaupt liegt hier der Grund der Verderb- 540. Statt einer ungebuͤhrlichen Ausdehnung des 541. Dies ſetzt aber (nach 532) eine tiefe Aufſtel- 542. Wir haben (525) geſehen daß der Angriff, 543. Dagegen hat der Vertheidiger durch das Ter- 544. Bliebe man auf dieſem Standpunkt ſtehen, ſo 545. Aber dieſer Vorzug des Vertheidigers iſt nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0389" n="375"/> viel Detail beſtimmt, muß dadurch fehlerhaft und verderb-<lb/> lich ſein, denn das Detail haͤngt nicht blos von allgemei-<lb/> nen Gruͤnden, ſondern wieder von Einzelheiten ab die un-<lb/> moͤglich vorher gekannt ſein koͤnnen.</p><lb/> <p>538. Wenn man uͤberlegt daß die Einwirkung einzel-<lb/> ner Umſtaͤnde (zufaͤlliger und anderer) zunimmt mit Zeit und<lb/> Raum, ſo ſieht man daß hier der Grund liegt warum<lb/> ſehr weit umfaſſende und kombinirte Bewegungen ſelten<lb/> gelingen und haͤufig verderblich werden.</p><lb/> <p>539. Überhaupt liegt hier der Grund der Verderb-<lb/> lichkeit aller ſehr zuſammengeſetzten und kuͤnſtlichen Ge-<lb/> fechtsplane. Sie ſind ſaͤmmtlich, oft unbewußt, auf eine<lb/> Maſſe von kleinen Vorausſetzungen gegruͤndet von denen<lb/> ein großer Theil nicht zutrifft.</p><lb/> <p>540. Statt einer <hi rendition="#g">ungebuͤhrlichen</hi> Ausdehnung des<lb/> Plans iſt es alſo beſſer mehr der <hi rendition="#g">Fuͤhrung</hi> zu uͤberlaſſen.</p><lb/> <p>541. Dies ſetzt aber (nach 532) eine tiefe Aufſtel-<lb/> lung d. h. große Reſerven voraus.</p><lb/> <p>542. Wir haben (525) geſehen daß der Angriff,<lb/> was die Wechſelwirkung betrifft, mit ſeinem Plane wei-<lb/> ter reicht.</p><lb/> <p>543. Dagegen hat der Vertheidiger durch das Ter-<lb/> rain eine Menge von Veranlaſſungen den Gang ſeines<lb/> Gefechts im Voraus zu beſtimmen, d. h. mit ſeinem Plane<lb/> weit in daſſelbe hineinzugreifen.</p><lb/> <p>544. Bliebe man auf dieſem Standpunkt ſtehen, ſo<lb/> wuͤrde man ſagen daß die <choice><sic>Plane</sic><corr>Plaͤne</corr></choice> des Vertheidigers viel<lb/><hi rendition="#g">durchgreifender</hi> ſind als die des Angreifenden, daß die-<lb/> ſer viel mehr der Fuͤhrung uͤberlaſſen muß.</p><lb/> <p>545. Aber dieſer Vorzug des Vertheidigers iſt nur<lb/> ſcheinbar, nicht wirklich vorhanden. Wir duͤrfen naͤmlich<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [375/0389]
viel Detail beſtimmt, muß dadurch fehlerhaft und verderb-
lich ſein, denn das Detail haͤngt nicht blos von allgemei-
nen Gruͤnden, ſondern wieder von Einzelheiten ab die un-
moͤglich vorher gekannt ſein koͤnnen.
538. Wenn man uͤberlegt daß die Einwirkung einzel-
ner Umſtaͤnde (zufaͤlliger und anderer) zunimmt mit Zeit und
Raum, ſo ſieht man daß hier der Grund liegt warum
ſehr weit umfaſſende und kombinirte Bewegungen ſelten
gelingen und haͤufig verderblich werden.
539. Überhaupt liegt hier der Grund der Verderb-
lichkeit aller ſehr zuſammengeſetzten und kuͤnſtlichen Ge-
fechtsplane. Sie ſind ſaͤmmtlich, oft unbewußt, auf eine
Maſſe von kleinen Vorausſetzungen gegruͤndet von denen
ein großer Theil nicht zutrifft.
540. Statt einer ungebuͤhrlichen Ausdehnung des
Plans iſt es alſo beſſer mehr der Fuͤhrung zu uͤberlaſſen.
541. Dies ſetzt aber (nach 532) eine tiefe Aufſtel-
lung d. h. große Reſerven voraus.
542. Wir haben (525) geſehen daß der Angriff,
was die Wechſelwirkung betrifft, mit ſeinem Plane wei-
ter reicht.
543. Dagegen hat der Vertheidiger durch das Ter-
rain eine Menge von Veranlaſſungen den Gang ſeines
Gefechts im Voraus zu beſtimmen, d. h. mit ſeinem Plane
weit in daſſelbe hineinzugreifen.
544. Bliebe man auf dieſem Standpunkt ſtehen, ſo
wuͤrde man ſagen daß die Plaͤne des Vertheidigers viel
durchgreifender ſind als die des Angreifenden, daß die-
ſer viel mehr der Fuͤhrung uͤberlaſſen muß.
545. Aber dieſer Vorzug des Vertheidigers iſt nur
ſcheinbar, nicht wirklich vorhanden. Wir duͤrfen naͤmlich
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