Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.Räume nur klein sind, auf der Stelle zu anderer Wirk- 435. Hieraus folgt eo ipso daß auch bei großen 436. Im Allgemeinen aber ist es in der Natur der 437. Je größer die Fronte des Vertheidigers ist um 438. Eben so je stärker die Absicht örtlicher Ver- 439. Endlich je größer überhaupt die Massen sind. 440. Am meisten Vortheil wird also der Angreifende 441. Bei der Raumbestimmung kann dieser Gegen- 442. Den Nutzen successiver Kraftverwendung haben Raͤume nur klein ſind, auf der Stelle zu anderer Wirk- 435. Hieraus folgt eo ipso daß auch bei großen 436. Im Allgemeinen aber iſt es in der Natur der 437. Je groͤßer die Fronte des Vertheidigers iſt um 438. Eben ſo je ſtaͤrker die Abſicht oͤrtlicher Ver- 439. Endlich je groͤßer uͤberhaupt die Maſſen ſind. 440. Am meiſten Vortheil wird alſo der Angreifende 441. Bei der Raumbeſtimmung kann dieſer Gegen- 442. Den Nutzen ſucceſſiver Kraftverwendung haben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0371" n="357"/> Raͤume nur klein ſind, auf der Stelle zu anderer Wirk-<lb/> ſamkeit gebracht werden.</p><lb/> <p>435. Hieraus folgt <hi rendition="#aq">eo ipso</hi> daß auch bei großen<lb/> Maſſen und Fronten die angegriffene Fronte nicht zu klein<lb/> ſein darf, weil ſonſt der eben beruͤhrte Nachtheil wenig-<lb/> ſtens theilweiſe daraus entſtehen wuͤrde.</p><lb/> <p>436. Im Allgemeinen aber iſt es in der Natur der<lb/> Sache daß der Angreifende, wenn er ſeinen Vortheil im<lb/> Konzentriren der Kraͤfte ſuchen darf, weil ihn die uͤber-<lb/> maͤßige Fronte des Vertheidigers oder deſſen Paſſivitaͤt<lb/> dazu berechtigt, in der Verkuͤrzung ſeiner Fronte <hi rendition="#g">weiter</hi><lb/> gehen darf als der Vertheidiger, weil ſein Gegner nicht<lb/> ſo auf die offenſive Gegenwirkung des Umfaſſens einge-<lb/> richtet iſt.</p><lb/> <p>437. Je groͤßer die Fronte des Vertheidigers iſt um<lb/> ſo mehr Theile kann er davon unbeſchaͤftigt laſſen.</p><lb/> <p>438. Eben ſo je ſtaͤrker die Abſicht oͤrtlicher Ver-<lb/> theidigung ausgeſprochen iſt.</p><lb/> <p>439. Endlich je groͤßer uͤberhaupt die Maſſen ſind.</p><lb/> <p>440. Am meiſten Vortheil wird alſo der Angreifende<lb/> im Vereinigen ſeiner Kraͤfte finden wenn ſich alle dieſe<lb/> guͤnſtigen Umſtaͤnde vereinigen, naͤmlich große Maſſen, zu<lb/> lange Fronte und viel oͤrtliche Vertheidigung des Gegners.</p><lb/> <p>441. Bei der Raumbeſtimmung kann dieſer Gegen-<lb/> ſtand erſt ſeine volle Erledigung finden.</p><lb/> <p>442. Den Nutzen ſucceſſiver Kraftverwendung haben<lb/> wir bereits (Nr. 291 u. ff.) gezeigt. Wir haben hier<lb/> nur noch darauf aufmerkſam zu machen daß die Ur-<lb/> ſachen welche ihn bedingen nicht bloß auf die Erneuerung<lb/><hi rendition="#g">deſſelben</hi> Gefechts mit friſchen Truppen fuͤhren, ſon-<lb/> dern auch jede ſpaͤtere Anwendung der Streitkraͤfte in<lb/> ſich ſchließen.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [357/0371]
Raͤume nur klein ſind, auf der Stelle zu anderer Wirk-
ſamkeit gebracht werden.
435. Hieraus folgt eo ipso daß auch bei großen
Maſſen und Fronten die angegriffene Fronte nicht zu klein
ſein darf, weil ſonſt der eben beruͤhrte Nachtheil wenig-
ſtens theilweiſe daraus entſtehen wuͤrde.
436. Im Allgemeinen aber iſt es in der Natur der
Sache daß der Angreifende, wenn er ſeinen Vortheil im
Konzentriren der Kraͤfte ſuchen darf, weil ihn die uͤber-
maͤßige Fronte des Vertheidigers oder deſſen Paſſivitaͤt
dazu berechtigt, in der Verkuͤrzung ſeiner Fronte weiter
gehen darf als der Vertheidiger, weil ſein Gegner nicht
ſo auf die offenſive Gegenwirkung des Umfaſſens einge-
richtet iſt.
437. Je groͤßer die Fronte des Vertheidigers iſt um
ſo mehr Theile kann er davon unbeſchaͤftigt laſſen.
438. Eben ſo je ſtaͤrker die Abſicht oͤrtlicher Ver-
theidigung ausgeſprochen iſt.
439. Endlich je groͤßer uͤberhaupt die Maſſen ſind.
440. Am meiſten Vortheil wird alſo der Angreifende
im Vereinigen ſeiner Kraͤfte finden wenn ſich alle dieſe
guͤnſtigen Umſtaͤnde vereinigen, naͤmlich große Maſſen, zu
lange Fronte und viel oͤrtliche Vertheidigung des Gegners.
441. Bei der Raumbeſtimmung kann dieſer Gegen-
ſtand erſt ſeine volle Erledigung finden.
442. Den Nutzen ſucceſſiver Kraftverwendung haben
wir bereits (Nr. 291 u. ff.) gezeigt. Wir haben hier
nur noch darauf aufmerkſam zu machen daß die Ur-
ſachen welche ihn bedingen nicht bloß auf die Erneuerung
deſſelben Gefechts mit friſchen Truppen fuͤhren, ſon-
dern auch jede ſpaͤtere Anwendung der Streitkraͤfte in
ſich ſchließen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/clausewitz_krieg03_1834 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/clausewitz_krieg03_1834/371 |
Zitationshilfe: | Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clausewitz_krieg03_1834/371>, abgerufen am 16.07.2024. |