Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.durch das Beispiel der Kavalleristen angefeuert, fast rebel- Der Einfluß dieser Rücksicht ist viel bestimmter als durch das Beiſpiel der Kavalleriſten angefeuert, faſt rebel- Der Einfluß dieſer Ruͤckſicht iſt viel beſtimmter als <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0284" n="270"/> durch das Beiſpiel der Kavalleriſten angefeuert, faſt rebel-<lb/> liſch geworden waͤren und wieder ihre eigne kleine Armee<lb/> bilden zu wollen nicht uͤbel Miene machten. Sie haben<lb/> ſich indeſſen bis jetzt gefallen laſſen muͤſſen unter die Bri-<lb/> gaden vertheilt zu werden. Dieſe Verbindung von Artil-<lb/> lerie und Infanterie konſtituirt alſo den Begriff der Bri-<lb/> gade auf eine andere Weiſe und es kommt dann nur auf<lb/> die Frage an, wie groß der Haufen Infanterie ſein ſoll<lb/> dem man zuerſt eine Artillerieabtheilung auf eine perma-<lb/> nente Art verbinden will.</p><lb/> <p>Der Einfluß dieſer Ruͤckſicht iſt viel beſtimmter als<lb/> man auf den erſten Anblick glauben ſollte, denn die An-<lb/> zahl der Kanonen welche man auf je 1000 Mann mit<lb/> ins Feld nehmen kann, haͤngt ſelten von unſerer Willkuͤhr<lb/> ab, ſondern beſtimmt ſich aus mancherlei andern zum Theil<lb/> ſehr entfernt liegenden Urſachen, und die Anzahl der Ge-<lb/> ſchuͤtze die ſich in eine Batterie vereinigen laſſen hat viel<lb/> mehr genuͤgende taktiſche Gruͤnde als irgend eine andere<lb/> aͤhnliche Beſtimmung; daher kommt es daß man nicht<lb/> fraͤgt wie viel Geſchuͤtze ſoll dieſe Maſſe Infanterie (z. B.<lb/> Brigade) haben, ſondern welche Maſſe Infanterie ſoll mit<lb/> einer Batterie zuſammengethan werden. Hat man z. B.<lb/> 3 Kanonen auf 1000 Mann bei der Armee und rechnet<lb/> man davon eine zu den Reſervebatterien, ſo bleiben 2 bei<lb/> den Truppen zu vertheilen, welches bei einer Batterie von<lb/> 8 Geſchuͤtzen eine Maſſe von 4000 Mann Infanterie<lb/> gaͤbe. Da die hier genannten Verhaͤltniſſe die am meiſten<lb/> gebraͤuchlichen ſind, ſo zeigt dies daß wir hier ungefaͤhr<lb/> auf daſſelbe Reſultat kommen. Hiermit wollen wir es<lb/> genug ſein laſſen fuͤr die Beſtimmung der Groͤße einer<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [270/0284]
durch das Beiſpiel der Kavalleriſten angefeuert, faſt rebel-
liſch geworden waͤren und wieder ihre eigne kleine Armee
bilden zu wollen nicht uͤbel Miene machten. Sie haben
ſich indeſſen bis jetzt gefallen laſſen muͤſſen unter die Bri-
gaden vertheilt zu werden. Dieſe Verbindung von Artil-
lerie und Infanterie konſtituirt alſo den Begriff der Bri-
gade auf eine andere Weiſe und es kommt dann nur auf
die Frage an, wie groß der Haufen Infanterie ſein ſoll
dem man zuerſt eine Artillerieabtheilung auf eine perma-
nente Art verbinden will.
Der Einfluß dieſer Ruͤckſicht iſt viel beſtimmter als
man auf den erſten Anblick glauben ſollte, denn die An-
zahl der Kanonen welche man auf je 1000 Mann mit
ins Feld nehmen kann, haͤngt ſelten von unſerer Willkuͤhr
ab, ſondern beſtimmt ſich aus mancherlei andern zum Theil
ſehr entfernt liegenden Urſachen, und die Anzahl der Ge-
ſchuͤtze die ſich in eine Batterie vereinigen laſſen hat viel
mehr genuͤgende taktiſche Gruͤnde als irgend eine andere
aͤhnliche Beſtimmung; daher kommt es daß man nicht
fraͤgt wie viel Geſchuͤtze ſoll dieſe Maſſe Infanterie (z. B.
Brigade) haben, ſondern welche Maſſe Infanterie ſoll mit
einer Batterie zuſammengethan werden. Hat man z. B.
3 Kanonen auf 1000 Mann bei der Armee und rechnet
man davon eine zu den Reſervebatterien, ſo bleiben 2 bei
den Truppen zu vertheilen, welches bei einer Batterie von
8 Geſchuͤtzen eine Maſſe von 4000 Mann Infanterie
gaͤbe. Da die hier genannten Verhaͤltniſſe die am meiſten
gebraͤuchlichen ſind, ſo zeigt dies daß wir hier ungefaͤhr
auf daſſelbe Reſultat kommen. Hiermit wollen wir es
genug ſein laſſen fuͤr die Beſtimmung der Groͤße einer
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