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Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.

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verdarb die Schlachtordnung, einzeln lieber, und
zwar mit Nachdruck. --

Der Mond war endlich aufgegangen; die
Gäste hatten bis auf einige, welche in Blumenau
bleiben wollten, auf diesen freundlichen Gefährten
der Nacht sehnsüchtig gewartet, und bestellten ihre
Wagen. Tina sagte gern den Scheidenden ein
Lebewohl, denn sie hatte für heute das ewige
Treiben herzlich satt; er war ja nicht mehr da,
und Staunitz hatte sein Zimmer aufgesucht. Sie
huschte ehe man es sich versah in ihr blüthen¬
weißes Bettchen, tanzte die herrliche Polonaise
mit Blauenstein in Gedanken noch einmal durch,
hüllte sich recht dicht in die wärmende Decke, und
schlummerte nach gewohnter Weise in die glück¬
lichsten Traume hinüber!

Die freundliche Herbstsonne schien bereits recht
hoch in Tinas lauschiges Cabinet, als die kleine
Langschläferin erwachte. Sie hatte sich die Bäck¬
chen ganz roth geschlafen, und mußte über sich
selbst lachen, als der erste Blick ihrer hellen Lie¬
bessterne in den deckenhohen Spiegel fiel, und
ihr Kammermädchen mit der Meldung hereintrat,
daß so eben der Rest ihrer Gäste abgereis't sei.
Sie war herzlich froh, der Last dieser platten

verdarb die Schlachtordnung, einzeln lieber, und
zwar mit Nachdruck. —

Der Mond war endlich aufgegangen; die
Gaͤſte hatten bis auf einige, welche in Blumenau
bleiben wollten, auf dieſen freundlichen Gefaͤhrten
der Nacht ſehnſuͤchtig gewartet, und beſtellten ihre
Wagen. Tina ſagte gern den Scheidenden ein
Lebewohl, denn ſie hatte fuͤr heute das ewige
Treiben herzlich ſatt; er war ja nicht mehr da,
und Staunitz hatte ſein Zimmer aufgeſucht. Sie
huſchte ehe man es ſich verſah in ihr bluͤthen¬
weißes Bettchen, tanzte die herrliche Polonaiſe
mit Blauenſtein in Gedanken noch einmal durch,
huͤllte ſich recht dicht in die waͤrmende Decke, und
ſchlummerte nach gewohnter Weiſe in die gluͤck¬
lichſten Traume hinuͤber!

Die freundliche Herbſtſonne ſchien bereits recht
hoch in Tinas lauſchiges Cabinet, als die kleine
Langſchlaͤferin erwachte. Sie hatte ſich die Baͤck¬
chen ganz roth geſchlafen, und mußte uͤber ſich
ſelbſt lachen, als der erſte Blick ihrer hellen Lie¬
besſterne in den deckenhohen Spiegel fiel, und
ihr Kammermaͤdchen mit der Meldung hereintrat,
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[89/0095] verdarb die Schlachtordnung, einzeln lieber, und zwar mit Nachdruck. — Der Mond war endlich aufgegangen; die Gaͤſte hatten bis auf einige, welche in Blumenau bleiben wollten, auf dieſen freundlichen Gefaͤhrten der Nacht ſehnſuͤchtig gewartet, und beſtellten ihre Wagen. Tina ſagte gern den Scheidenden ein Lebewohl, denn ſie hatte fuͤr heute das ewige Treiben herzlich ſatt; er war ja nicht mehr da, und Staunitz hatte ſein Zimmer aufgeſucht. Sie huſchte ehe man es ſich verſah in ihr bluͤthen¬ weißes Bettchen, tanzte die herrliche Polonaiſe mit Blauenſtein in Gedanken noch einmal durch, huͤllte ſich recht dicht in die waͤrmende Decke, und ſchlummerte nach gewohnter Weiſe in die gluͤck¬ lichſten Traume hinuͤber! Die freundliche Herbſtſonne ſchien bereits recht hoch in Tinas lauſchiges Cabinet, als die kleine Langſchlaͤferin erwachte. Sie hatte ſich die Baͤck¬ chen ganz roth geſchlafen, und mußte uͤber ſich ſelbſt lachen, als der erſte Blick ihrer hellen Lie¬ besſterne in den deckenhohen Spiegel fiel, und ihr Kammermaͤdchen mit der Meldung hereintrat, daß ſo eben der Reſt ihrer Gaͤſte abgereiſ't ſei. Sie war herzlich froh, der Laſt dieſer platten

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Zitationshilfe: Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clauren_liebe_1827/95>, abgerufen am 22.11.2024.