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Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.

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nicht recht trauen, und daher rathe ich Ihnen,
meine schöne Cousine," wandte er sich an die
holdselige Adeline, "auf den Patron ein wachsames
Auge zu haben!" --

"Gut, daß Sie mich jetzt daran erinnern!"
erwiederte Staunitz, und schlang seinen Arm um
den schlanken, blühenden Sylphenleib seines lie¬
benswürdigen jungen Weibes. "Die angenehme
Nachricht besteht aber darin. Ich erhielt von B.
einen vielsagenden Brief; die väterliche Erbschaft,
welche wir für verloren hielten, ist glänzend aus¬
gefallen, und hier," fuhr er fort, und zog aus
der Tasche mehrere sauber zusammengelegte Papiere,
"hier in diesen Documenten steht es schwarz auf
Weiß, daß meine theure Adeline außer ihrem
Muttergute noch über eine Tonne Goldes zu
befehlen hat!" --

"Bringst Du mir weiter nichts, wie immer
nur Geld und Reichthum, mein Geliebter?"
fragte Adeline mit komischer Traurigkeit im Blicke.
"Hast Du keine andern Nachrichten? -- Vor
Allem bewahre mir Deine Liebe, ohne diese sind
Tonnen Goldes eitler Tand, nichts sagender
Prunk, der nur kalte Herzen zu erfreuen vermag,
die eben so hart sind, als ihr angebetetes Metall!"

nicht recht trauen, und daher rathe ich Ihnen,
meine ſchoͤne Couſine,“ wandte er ſich an die
holdſelige Adeline, „auf den Patron ein wachſames
Auge zu haben!“ —

„Gut, daß Sie mich jetzt daran erinnern!“
erwiederte Staunitz, und ſchlang ſeinen Arm um
den ſchlanken, bluͤhenden Sylphenleib ſeines lie¬
benswuͤrdigen jungen Weibes. „Die angenehme
Nachricht beſteht aber darin. Ich erhielt von B.
einen vielſagenden Brief; die vaͤterliche Erbſchaft,
welche wir fuͤr verloren hielten, iſt glaͤnzend aus¬
gefallen, und hier,“ fuhr er fort, und zog aus
der Taſche mehrere ſauber zuſammengelegte Papiere,
„hier in dieſen Documenten ſteht es ſchwarz auf
Weiß, daß meine theure Adeline außer ihrem
Muttergute noch uͤber eine Tonne Goldes zu
befehlen hat!“ —

„Bringſt Du mir weiter nichts, wie immer
nur Geld und Reichthum, mein Geliebter?“
fragte Adeline mit komiſcher Traurigkeit im Blicke.
„Haſt Du keine andern Nachrichten? — Vor
Allem bewahre mir Deine Liebe, ohne dieſe ſind
Tonnen Goldes eitler Tand, nichts ſagender
Prunk, der nur kalte Herzen zu erfreuen vermag,
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[258/0264] nicht recht trauen, und daher rathe ich Ihnen, meine ſchoͤne Couſine,“ wandte er ſich an die holdſelige Adeline, „auf den Patron ein wachſames Auge zu haben!“ — „Gut, daß Sie mich jetzt daran erinnern!“ erwiederte Staunitz, und ſchlang ſeinen Arm um den ſchlanken, bluͤhenden Sylphenleib ſeines lie¬ benswuͤrdigen jungen Weibes. „Die angenehme Nachricht beſteht aber darin. Ich erhielt von B. einen vielſagenden Brief; die vaͤterliche Erbſchaft, welche wir fuͤr verloren hielten, iſt glaͤnzend aus¬ gefallen, und hier,“ fuhr er fort, und zog aus der Taſche mehrere ſauber zuſammengelegte Papiere, „hier in dieſen Documenten ſteht es ſchwarz auf Weiß, daß meine theure Adeline außer ihrem Muttergute noch uͤber eine Tonne Goldes zu befehlen hat!“ — „Bringſt Du mir weiter nichts, wie immer nur Geld und Reichthum, mein Geliebter?“ fragte Adeline mit komiſcher Traurigkeit im Blicke. „Haſt Du keine andern Nachrichten? — Vor Allem bewahre mir Deine Liebe, ohne dieſe ſind Tonnen Goldes eitler Tand, nichts ſagender Prunk, der nur kalte Herzen zu erfreuen vermag, die eben ſo hart ſind, als ihr angebetetes Metall!“

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Zitationshilfe: Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clauren_liebe_1827/264>, abgerufen am 24.11.2024.