Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.verliere, aber ich weiß auch, daß ich dieses edlen "Sonderbarer Mensch," sagte Staunitz und "Wie!" rief Blauenstein ganz überrascht, und "Welcher Narr kann Ihnen etwas von Tina verliere, aber ich weiß auch, daß ich dieſes edlen „Sonderbarer Menſch,“ ſagte Staunitz und „Wie!“ rief Blauenſtein ganz uͤberraſcht, und „Welcher Narr kann Ihnen etwas von Tina <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0182" n="176"/> verliere, aber ich weiß auch, daß ich dieſes edlen<lb/> Herzens nicht werth bin! — Und nun, wenn Sie<lb/> mich lieben, wenn Sie mein Freund bleiben<lb/> wollen, nie, niemals hiervon ein Wort mehr,<lb/> oder es druͤckt mir das Herz ab! —“</p><lb/> <p>„Sonderbarer Menſch,“ ſagte Staunitz und<lb/> ſah ihm in's feuchte Auge, „ſonderbarer Menſch,<lb/> Sie wollen, daß ich hieruͤber ſchweige? Nein,<lb/> das kann ich wegen Ihres eigenen Wohles nicht;<lb/> ich freue mich Ihrer Liebe zu Tina, denn ſie kann<lb/> nie die Meine werden!“</p><lb/> <p>„Wie!“ rief Blauenſtein ganz uͤberraſcht, und<lb/> auf ſein gepreßtes Herz ſchien ſich das ganze<lb/> Rieſengebirge zuwaͤlzen. „Sie kann nie die<lb/> Ihre werden? Alſo haͤtte mich meine Ahnung<lb/> nicht getaͤuſcht, und jener verlaͤumderiſche Narr<lb/> haͤtte am Ende doch recht gehabt?“</p><lb/> <p>„Welcher Narr kann Ihnen etwas von Tina<lb/> und mir geſagt haben?“ erwiederte Staunitz<lb/> ruhig. „Aber kehren Sie ſich an kein Geſchwaͤtz,<lb/> Tina iſt frei, wenden Sie ſich an ihr Herz, und<lb/> Ihre Wuͤnſche ſind der Erfuͤllung nahe. Weiter<lb/> mag und kann ich Ihnen fuͤr heute nichts mit¬<lb/> theilen; morgen mehr, ich fuͤhle mich ergriffen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0182]
verliere, aber ich weiß auch, daß ich dieſes edlen
Herzens nicht werth bin! — Und nun, wenn Sie
mich lieben, wenn Sie mein Freund bleiben
wollen, nie, niemals hiervon ein Wort mehr,
oder es druͤckt mir das Herz ab! —“
„Sonderbarer Menſch,“ ſagte Staunitz und
ſah ihm in's feuchte Auge, „ſonderbarer Menſch,
Sie wollen, daß ich hieruͤber ſchweige? Nein,
das kann ich wegen Ihres eigenen Wohles nicht;
ich freue mich Ihrer Liebe zu Tina, denn ſie kann
nie die Meine werden!“
„Wie!“ rief Blauenſtein ganz uͤberraſcht, und
auf ſein gepreßtes Herz ſchien ſich das ganze
Rieſengebirge zuwaͤlzen. „Sie kann nie die
Ihre werden? Alſo haͤtte mich meine Ahnung
nicht getaͤuſcht, und jener verlaͤumderiſche Narr
haͤtte am Ende doch recht gehabt?“
„Welcher Narr kann Ihnen etwas von Tina
und mir geſagt haben?“ erwiederte Staunitz
ruhig. „Aber kehren Sie ſich an kein Geſchwaͤtz,
Tina iſt frei, wenden Sie ſich an ihr Herz, und
Ihre Wuͤnſche ſind der Erfuͤllung nahe. Weiter
mag und kann ich Ihnen fuͤr heute nichts mit¬
theilen; morgen mehr, ich fuͤhle mich ergriffen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |