nach Blumenau um. "Also hast Du eine Dame gesehn?"
"Nein, außer der alten Justine habe ich keine Frauensperson bemerkt," sagte Martin, und war nur froh, daß seine Gnaden ein nicht allzu ver¬ drießliches Gesicht machte.
Also wieder angeführt, dachte Heinrich, nahm eine Prise, und beschloß, sich um die alberne Geschichte gar nicht weiter zu kümmern. Wer konnte auch je aus Verliebten klug werden, und nun gar aus einem liebenden Mädchen! -- Guter Heinrich, auf Deine Feldwirthschaft verstandest Du Dich, auf die hohe und niedere Jagd vor¬ trefflich, aber wenn ein jugendliches Herz ange¬ schossen ist von dem Pfeile des gefährlichen Waid¬ mannes Cupido, und zu verbluten droht, wenn nicht rasch Hülfe erscheint, das ging über den Horizont Deiner einfachen Weise!
Aber dennoch war und blieb es höchst auffallend, daß sich der Forstinspector Kluge nebst dem alten Jost so, sonderbar gegen Martin benommen, wenn dieser die Sache auch ein wenig albern angefangen. Mogte dem sein, wie ihm wolle, es blieb eine verdrießliche Angelegenheit, und Heinrich meinte
nach Blumenau um. „Alſo haſt Du eine Dame geſehn?“
„Nein, außer der alten Juſtine habe ich keine Frauensperſon bemerkt,“ ſagte Martin, und war nur froh, daß ſeine Gnaden ein nicht allzu ver¬ drießliches Geſicht machte.
Alſo wieder angefuͤhrt, dachte Heinrich, nahm eine Priſe, und beſchloß, ſich um die alberne Geſchichte gar nicht weiter zu kuͤmmern. Wer konnte auch je aus Verliebten klug werden, und nun gar aus einem liebenden Maͤdchen! — Guter Heinrich, auf Deine Feldwirthſchaft verſtandeſt Du Dich, auf die hohe und niedere Jagd vor¬ trefflich, aber wenn ein jugendliches Herz ange¬ ſchoſſen iſt von dem Pfeile des gefaͤhrlichen Waid¬ mannes Cupido, und zu verbluten droht, wenn nicht raſch Huͤlfe erſcheint, das ging uͤber den Horizont Deiner einfachen Weiſe!
Aber dennoch war und blieb es hoͤchſt auffallend, daß ſich der Forſtinſpector Kluge nebſt dem alten Joſt ſo, ſonderbar gegen Martin benommen, wenn dieſer die Sache auch ein wenig albern angefangen. Mogte dem ſein, wie ihm wolle, es blieb eine verdrießliche Angelegenheit, und Heinrich meinte
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nach Blumenau um. „Alſo haſt Du eine Dame
geſehn?“
„Nein, außer der alten Juſtine habe ich keine
Frauensperſon bemerkt,“ ſagte Martin, und war
nur froh, daß ſeine Gnaden ein nicht allzu ver¬
drießliches Geſicht machte.
Alſo wieder angefuͤhrt, dachte Heinrich, nahm
eine Priſe, und beſchloß, ſich um die alberne
Geſchichte gar nicht weiter zu kuͤmmern. Wer
konnte auch je aus Verliebten klug werden, und
nun gar aus einem liebenden Maͤdchen! — Guter
Heinrich, auf Deine Feldwirthſchaft verſtandeſt
Du Dich, auf die hohe und niedere Jagd vor¬
trefflich, aber wenn ein jugendliches Herz ange¬
ſchoſſen iſt von dem Pfeile des gefaͤhrlichen Waid¬
mannes Cupido, und zu verbluten droht, wenn
nicht raſch Huͤlfe erſcheint, das ging uͤber den
Horizont Deiner einfachen Weiſe!
Aber dennoch war und blieb es hoͤchſt auffallend,
daß ſich der Forſtinſpector Kluge nebſt dem alten
Joſt ſo, ſonderbar gegen Martin benommen, wenn
dieſer die Sache auch ein wenig albern angefangen.
Mogte dem ſein, wie ihm wolle, es blieb eine
verdrießliche Angelegenheit, und Heinrich meinte
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Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clauren_liebe_1827/112>, abgerufen am 22.07.2024.
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