Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.Speierlinge. Sorbus dom. Der Speierlingbaum, der gewöhnlich aus Die Frucht des Speierlingbaumes hat Apfel-Speierlinge brauner Kern, den ein sandiges, unsaftiges Fleisch umgibt,
und im Geschmack einem Apfel- oder Birnkern gleicht. -- Allein das Holz dieses Waldbaums, -- der zu 50 Fuß hoch und gegen 200 Jahre alt wird, und einen starken Wachsthum hat, -- ist vortrefflich, hat die Feinheit des Birnbaums, ist weißgelblich, und übertrifft an Härte das Büchenholz, daß er wohl verdient, in den Waldungen vorzüglich und mehr ange- pflanzt zu werden. -- Die jungen Stämme des Baums neh- men die Pfropfung mit Birnen sehr gut an, und werden dar- auf dauerhaft. Er selbst läßt sich hinwiederum auf Birnstäm- me pfropfen. Speierlinge. Sorbus dom. Der Speierlingbaum, der gewöhnlich aus Die Frucht des Speierlingbaumes hat Apfel-Speierlinge brauner Kern, den ein ſandiges, unſaftiges Fleiſch umgibt,
und im Geſchmack einem Apfel- oder Birnkern gleicht. — Allein das Holz dieſes Waldbaums, — der zu 50 Fuß hoch und gegen 200 Jahre alt wird, und einen ſtarken Wachsthum hat, — iſt vortrefflich, hat die Feinheit des Birnbaums, iſt weißgelblich, und übertrifft an Härte das Büchenholz, daß er wohl verdient, in den Waldungen vorzüglich und mehr ange- pflanzt zu werden. — Die jungen Stämme des Baums neh- men die Pfropfung mit Birnen ſehr gut an, und werden dar- auf dauerhaft. Er ſelbſt läßt ſich hinwiederum auf Birnſtäm- me pfropfen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0692" n="644"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Speierlinge</hi>. <hi rendition="#aq">Sorbus dom</hi>.</fw><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Speierlingbaum</hi>, der gewöhnlich aus<lb/> dem Kern gezogen wird, blühet ſpät und lange nach den<lb/> Aepfeln und Birnen, und hat große Büſcheln ſchmutzig-<lb/> weißer, fünfblätterigter Blumen, die auf die Witterung<lb/> ſehr empfindlich ſind, und oft durch ein einiges tiefgehen-<lb/> des Gewitter mit Blitzen verdorben werden.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Frucht des Speierlingbaumes</hi> hat<lb/> 2 Varietäten:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Apfel</hi>-<hi rendition="#g">Speierlinge</hi><lb/> und<lb/><hi rendition="#g">Birn</hi>-<hi rendition="#g">Speierlinge</hi>,<lb/> deren Verſchiedenheit aber wenig beträchtlich iſt, und<lb/> noch weniger an Baum und Blättern kann erkannt<lb/> werden.</p><lb/> <note xml:id="note-0692" prev="#note-0691" place="foot" n="*)">brauner Kern, den ein ſandiges, unſaftiges Fleiſch umgibt,<lb/> und im Geſchmack einem Apfel- oder Birnkern gleicht. —<lb/> Allein das Holz dieſes Waldbaums, — der zu 50 Fuß hoch<lb/> und gegen 200 Jahre alt wird, und einen ſtarken Wachsthum<lb/> hat, — iſt vortrefflich, hat die Feinheit des Birnbaums, iſt<lb/> weißgelblich, und übertrifft an Härte das Büchenholz, daß er<lb/> wohl verdient, in den Waldungen vorzüglich und mehr ange-<lb/> pflanzt zu werden. — Die jungen Stämme des Baums neh-<lb/> men die Pfropfung mit Birnen ſehr gut an, und werden dar-<lb/> auf dauerhaft. Er ſelbſt läßt ſich hinwiederum auf Birnſtäm-<lb/> me pfropfen.</note><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [644/0692]
Speierlinge. Sorbus dom.
Der Speierlingbaum, der gewöhnlich aus
dem Kern gezogen wird, blühet ſpät und lange nach den
Aepfeln und Birnen, und hat große Büſcheln ſchmutzig-
weißer, fünfblätterigter Blumen, die auf die Witterung
ſehr empfindlich ſind, und oft durch ein einiges tiefgehen-
des Gewitter mit Blitzen verdorben werden.
Die Frucht des Speierlingbaumes hat
2 Varietäten:
Apfel-Speierlinge
und
Birn-Speierlinge,
deren Verſchiedenheit aber wenig beträchtlich iſt, und
noch weniger an Baum und Blättern kann erkannt
werden.
*)
*) brauner Kern, den ein ſandiges, unſaftiges Fleiſch umgibt,
und im Geſchmack einem Apfel- oder Birnkern gleicht. —
Allein das Holz dieſes Waldbaums, — der zu 50 Fuß hoch
und gegen 200 Jahre alt wird, und einen ſtarken Wachsthum
hat, — iſt vortrefflich, hat die Feinheit des Birnbaums, iſt
weißgelblich, und übertrifft an Härte das Büchenholz, daß er
wohl verdient, in den Waldungen vorzüglich und mehr ange-
pflanzt zu werden. — Die jungen Stämme des Baums neh-
men die Pfropfung mit Birnen ſehr gut an, und werden dar-
auf dauerhaft. Er ſelbſt läßt ſich hinwiederum auf Birnſtäm-
me pfropfen.
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Zitationshilfe: | Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/692>, abgerufen am 16.02.2025. |