(Diese Birne gehöret zwar eigentlich mehr zu den Muskateller- birnen, und gränzet sie nur an die Russeletten. Sie wird auch ge- wöhnlich von den alten Pomologen die Muscat a longue Queue genannt. Doch, weil die Muskatellerbirnen in der nächsten Classe angezeiget werden, mag sie hier stehen.) -- Die Russeline ist eine kleine, vortreffliche Frucht, von kreiselförmiger Gestalt, 1 Zoll 10 Linien hoch und eben so breit. Die dickste Wölbung ist in der Mitte der Frucht, von da sie gegen die Blume etwas abnimmt, und sich bey derselben stumpfspitz macht. Unter dem Bauch gegen den Stiel macht sie sogleich eine starke Einbiegung, und endet sich mit einer kurzen, stumpfen Spitze. -- Die kleine Blu- me stehet in einer engen Vertiefung und ist mit Beulen umgeben, die bis an den Bauch sich erheben. -- Der Stiel ist stark und bis gegen 2 Zoll lang, und stehet auf der Frucht, meist mit Fleischhöckern umgeben. -- Die Schale ist in der Grundfarbe blaßgelb; aber sie ist mit einem ausgefallenen, abgeschossenen Roth überzogen, und auf der Sonnenseite dunkelroth. Man siehet darin viele feine graue Puncte, die in dem Gelben grün sind. -- Die Frucht riecht äußerlich stark muskatellerartig und das Fleisch, das gelblich, zwar um das Kernhaus stei- nig, aber voll Saft, sanftbrüchig und halb schmelzend
VII. Claſſe, Ruſſeletten. Taf. 23.
B. Herbſt-Ruſſeletten.
188. Die Ruſſeline. Rousseline. Fig. 188.
(Dieſe Birne gehöret zwar eigentlich mehr zu den Muskateller- birnen, und gränzet ſie nur an die Ruſſeletten. Sie wird auch ge- wöhnlich von den alten Pomologen die Muscat à longue Queuë genannt. Doch, weil die Muskatellerbirnen in der nächſten Claſſe angezeiget werden, mag ſie hier ſtehen.) — Die Ruſſeline iſt eine kleine, vortreffliche Frucht, von kreiſelförmiger Geſtalt, 1 Zoll 10 Linien hoch und eben ſo breit. Die dickſte Wölbung iſt in der Mitte der Frucht, von da ſie gegen die Blume etwas abnimmt, und ſich bey derſelben ſtumpfſpitz macht. Unter dem Bauch gegen den Stiel macht ſie ſogleich eine ſtarke Einbiegung, und endet ſich mit einer kurzen, ſtumpfen Spitze. — Die kleine Blu- me ſtehet in einer engen Vertiefung und iſt mit Beulen umgeben, die bis an den Bauch ſich erheben. — Der Stiel iſt ſtark und bis gegen 2 Zoll lang, und ſtehet auf der Frucht, meiſt mit Fleiſchhöckern umgeben. — Die Schale iſt in der Grundfarbe blaßgelb; aber ſie iſt mit einem ausgefallenen, abgeſchoſſenen Roth überzogen, und auf der Sonnenſeite dunkelroth. Man ſiehet darin viele feine graue Puncte, die in dem Gelben grün ſind. — Die Frucht riecht äußerlich ſtark muskatellerartig und das Fleiſch, das gelblich, zwar um das Kernhaus ſtei- nig, aber voll Saft, ſanftbrüchig und halb ſchmelzend
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VII. Claſſe, Ruſſeletten. Taf. 23.
B. Herbſt-Ruſſeletten.
188. Die Ruſſeline. Rousseline. Fig. 188.
(Dieſe Birne gehöret zwar eigentlich mehr zu den Muskateller-
birnen, und gränzet ſie nur an die Ruſſeletten. Sie wird auch ge-
wöhnlich von den alten Pomologen die Muscat à longue Queuë
genannt. Doch, weil die Muskatellerbirnen in der nächſten Claſſe
angezeiget werden, mag ſie hier ſtehen.) — Die Ruſſeline
iſt eine kleine, vortreffliche Frucht, von kreiſelförmiger
Geſtalt, 1 Zoll 10 Linien hoch und eben ſo breit. Die
dickſte Wölbung iſt in der Mitte der Frucht, von da ſie
gegen die Blume etwas abnimmt, und ſich bey derſelben
ſtumpfſpitz macht. Unter dem Bauch gegen den Stiel
macht ſie ſogleich eine ſtarke Einbiegung, und endet ſich
mit einer kurzen, ſtumpfen Spitze. — Die kleine Blu-
me ſtehet in einer engen Vertiefung und iſt mit Beulen
umgeben, die bis an den Bauch ſich erheben. — Der
Stiel iſt ſtark und bis gegen 2 Zoll lang, und ſtehet
auf der Frucht, meiſt mit Fleiſchhöckern umgeben. —
Die Schale iſt in der Grundfarbe blaßgelb; aber ſie iſt
mit einem ausgefallenen, abgeſchoſſenen Roth überzogen,
und auf der Sonnenſeite dunkelroth. Man ſiehet darin
viele feine graue Puncte, die in dem Gelben grün ſind. —
Die Frucht riecht äußerlich ſtark muskatellerartig und
das Fleiſch, das gelblich, zwar um das Kernhaus ſtei-
nig, aber voll Saft, ſanftbrüchig und halb ſchmelzend
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/668>, abgerufen am 22.12.2024.
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