Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

A. Sommer-Russeletten. Taf. 23.
nenseite hat sie einen starken Anflug von bräunlicher Rö-
the, sehr besonnte aber sind auf der ganzen halben Seite
braunroth. Mit grauen und untermischten grünen, star-
ken Puncten ist sie ganz und enge übersäet, und hat auch
öfters einige Rostflecken und Figuren. -- Das Fleisch
ist weiß, körnig und sanftbrüchig, und ist so voll zucker-
süßen Saftes, daß sie fast butterhaft genennet werden
kann. Der Geschmack ist unvergleichlich, und hat einen
eigenen, sehr angenehmen Parfüm, der jedem Gaumen
behagt. Nur muß sie im rechten Reifepunct genossen
werden. Ihre Zeitigung fällt nach der Mitte Au-
gust, gegen das Ende desselben, und hält sich nicht über
14 Tage.

Der Baum wächst lebhaft und treibt seine Aeste
schön in die Luft, und ist außerordentlich fruchtbar.
Seine Sommertriebe sind oben hinaus braunroth,
mit vielen röthlichgelben Puncten besetzt, unten aber grün
mit einem Silberhäutchen: die Augen kegelförmig und
spitz, abstehend, und haben wulstige Augenträger. Das
Blatt ist klein, länglich, rinneförmig gebogen, glän-
zend grasgrün und gerändelt.

182. Die grüne Sommer-Russelet. Fig. 182.

Diese delikate Sommerbirne ist ebenfalls nur mittel-
mäßig groß, und 21/2 Zoll breit und 2 Zoll 8 Linien hoch.
Ihre Gestalt ist etwas kreiselförmig. Der Bauch ist in
der Mitte, und nimmt nach der Blume gemachsam ab,
aber gegen den Stiel rundet sich der Bauch schnell ein,
macht eine Einbiegung, und endet sich mit einer kurzen,

A. Sommer-Ruſſeletten. Taf. 23.
nenſeite hat ſie einen ſtarken Anflug von bräunlicher Rö-
the, ſehr beſonnte aber ſind auf der ganzen halben Seite
braunroth. Mit grauen und untermiſchten grünen, ſtar-
ken Puncten iſt ſie ganz und enge überſäet, und hat auch
öfters einige Roſtflecken und Figuren. — Das Fleiſch
iſt weiß, körnig und ſanftbrüchig, und iſt ſo voll zucker-
ſüßen Saftes, daß ſie faſt butterhaft genennet werden
kann. Der Geſchmack iſt unvergleichlich, und hat einen
eigenen, ſehr angenehmen Parfüm, der jedem Gaumen
behagt. Nur muß ſie im rechten Reifepunct genoſſen
werden. Ihre Zeitigung fällt nach der Mitte Au-
guſt, gegen das Ende deſſelben, und hält ſich nicht über
14 Tage.

Der Baum wächſt lebhaft und treibt ſeine Aeſte
ſchön in die Luft, und iſt außerordentlich fruchtbar.
Seine Sommertriebe ſind oben hinaus braunroth,
mit vielen röthlichgelben Puncten beſetzt, unten aber grün
mit einem Silberhäutchen: die Augen kegelförmig und
ſpitz, abſtehend, und haben wulſtige Augenträger. Das
Blatt iſt klein, länglich, rinneförmig gebogen, glän-
zend grasgrün und gerändelt.

182. Die grüne Sommer-Ruſſelet. Fig. 182.

Dieſe delikate Sommerbirne iſt ebenfalls nur mittel-
mäßig groß, und 2½ Zoll breit und 2 Zoll 8 Linien hoch.
Ihre Geſtalt iſt etwas kreiſelförmig. Der Bauch iſt in
der Mitte, und nimmt nach der Blume gemachſam ab,
aber gegen den Stiel rundet ſich der Bauch ſchnell ein,
macht eine Einbiegung, und endet ſich mit einer kurzen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0661" n="613"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">A</hi>. <hi rendition="#g">Sommer</hi>-<hi rendition="#g">Ru&#x017F;&#x017F;eletten</hi>. Taf. 23.</fw><lb/>
nen&#x017F;eite hat &#x017F;ie einen &#x017F;tarken Anflug von bräunlicher Rö-<lb/>
the, &#x017F;ehr be&#x017F;onnte aber &#x017F;ind auf der ganzen halben Seite<lb/>
braunroth. Mit grauen und untermi&#x017F;chten grünen, &#x017F;tar-<lb/>
ken Puncten i&#x017F;t &#x017F;ie ganz und enge über&#x017F;äet, und hat auch<lb/>
öfters einige Ro&#x017F;tflecken und Figuren. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi><lb/>
i&#x017F;t weiß, körnig und &#x017F;anftbrüchig, und i&#x017F;t &#x017F;o voll zucker-<lb/>
&#x017F;üßen Saftes, daß &#x017F;ie fa&#x017F;t butterhaft genennet werden<lb/>
kann. Der Ge&#x017F;chmack i&#x017F;t unvergleichlich, und hat einen<lb/>
eigenen, &#x017F;ehr angenehmen Parfüm, der jedem Gaumen<lb/>
behagt. Nur muß &#x017F;ie im rechten Reifepunct geno&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden. Ihre <hi rendition="#g">Zeitigung</hi> fällt nach der Mitte Au-<lb/>
gu&#x017F;t, gegen das Ende de&#x017F;&#x017F;elben, und hält &#x017F;ich nicht über<lb/>
14 Tage.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wäch&#x017F;t lebhaft und treibt &#x017F;eine Ae&#x017F;te<lb/>
&#x017F;chön in die Luft, und i&#x017F;t außerordentlich fruchtbar.<lb/>
Seine <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind oben hinaus braunroth,<lb/>
mit vielen röthlichgelben Puncten be&#x017F;etzt, unten aber grün<lb/>
mit einem Silberhäutchen: die <hi rendition="#g">Augen</hi> kegelförmig und<lb/>
&#x017F;pitz, ab&#x017F;tehend, und haben wul&#x017F;tige Augenträger. Das<lb/><hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t klein, länglich, rinneförmig gebogen, glän-<lb/>
zend grasgrün und gerändelt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>182. <hi rendition="#g">Die grüne Sommer</hi>-<hi rendition="#g">Ru&#x017F;&#x017F;elet</hi>. Fig. 182.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;e delikate Sommerbirne i&#x017F;t ebenfalls nur mittel-<lb/>
mäßig groß, und 2½ Zoll breit und 2 Zoll 8 Linien hoch.<lb/>
Ihre Ge&#x017F;talt i&#x017F;t etwas krei&#x017F;elförmig. Der Bauch i&#x017F;t in<lb/>
der Mitte, und nimmt nach der Blume gemach&#x017F;am ab,<lb/>
aber gegen den Stiel rundet &#x017F;ich der Bauch &#x017F;chnell ein,<lb/>
macht eine Einbiegung, und endet &#x017F;ich mit einer kurzen,<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[613/0661] A. Sommer-Ruſſeletten. Taf. 23. nenſeite hat ſie einen ſtarken Anflug von bräunlicher Rö- the, ſehr beſonnte aber ſind auf der ganzen halben Seite braunroth. Mit grauen und untermiſchten grünen, ſtar- ken Puncten iſt ſie ganz und enge überſäet, und hat auch öfters einige Roſtflecken und Figuren. — Das Fleiſch iſt weiß, körnig und ſanftbrüchig, und iſt ſo voll zucker- ſüßen Saftes, daß ſie faſt butterhaft genennet werden kann. Der Geſchmack iſt unvergleichlich, und hat einen eigenen, ſehr angenehmen Parfüm, der jedem Gaumen behagt. Nur muß ſie im rechten Reifepunct genoſſen werden. Ihre Zeitigung fällt nach der Mitte Au- guſt, gegen das Ende deſſelben, und hält ſich nicht über 14 Tage. Der Baum wächſt lebhaft und treibt ſeine Aeſte ſchön in die Luft, und iſt außerordentlich fruchtbar. Seine Sommertriebe ſind oben hinaus braunroth, mit vielen röthlichgelben Puncten beſetzt, unten aber grün mit einem Silberhäutchen: die Augen kegelförmig und ſpitz, abſtehend, und haben wulſtige Augenträger. Das Blatt iſt klein, länglich, rinneförmig gebogen, glän- zend grasgrün und gerändelt. 182. Die grüne Sommer-Ruſſelet. Fig. 182. Dieſe delikate Sommerbirne iſt ebenfalls nur mittel- mäßig groß, und 2½ Zoll breit und 2 Zoll 8 Linien hoch. Ihre Geſtalt iſt etwas kreiſelförmig. Der Bauch iſt in der Mitte, und nimmt nach der Blume gemachſam ab, aber gegen den Stiel rundet ſich der Bauch ſchnell ein, macht eine Einbiegung, und endet ſich mit einer kurzen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/661
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/661>, abgerufen am 18.12.2024.