VI. Cl. I. Ordn. Butterhafte Bergamotten. Taf. 22.
get sich mit einer kurzen, stumpfen Spitze. Bisweilen hat sie auch wohl eine etwas verlängerte Spitze, wie fast die vorhergehende; doch ist solches eine Ausnahme von der Regel. -- Die dickste Wölbung oder der Bauch ist nach der Blume hin, um welche sie sich zirkelförmig zurundet, gegen unten aber etwas abnimmt und sich schnell einziehet. Die Blume, welche mit einigen Fal- ten umgeben ist, stehet ziemlich flach und oft sternförmig ausgebreitet; der Stiel aber, der auf 2 Zoll Länge hat, gelb und röthlich ist, stehet auf der stumpfen Spitze mit Fleischüberwuchs umgeben. -- Die Schale ist Anfangs gegen die Zeitigung hin grüngelblich, und hat alsdann schöne gelbe, hellgrüne, und auf der Sonnen- seite auch rothe Bandstreifen, die aber bey der vollen Reife, da die Schale ganz zitronengelb wird, grösten- theils und fast ganz verschwinden, wie bey dem Pomme panache; Bilder der vergänglichen Schönheit! -- Außer den Streifen ist die Schale mit großen und kleinen, grauen und grünen Puncten übersäet, wozu sich oft graue Rostanflüge gesellen. -- Das Fleisch ist milchweiß, saftvoll, butterhaft schmelzend, und von einem eigenen überaus guten Geschmack und Parfüm. Das Kern- haus ist klein und enthält wenige Kerne. -- Die Frucht zeitiget gegen Ende Augusts, und hält sich über 2 bis 3 Wochen.
Der Baum wächst unter allen Bergamotten am stärksten, und macht eine schöne, pyramidenförmige Krone. Schon die jungen Bäume in der Baumschule machen einen schönen, geraden Wuchs, wie eine Kerze.
VI. Cl. I. Ordn. Butterhafte Bergamotten. Taf. 22.
get ſich mit einer kurzen, ſtumpfen Spitze. Bisweilen hat ſie auch wohl eine etwas verlängerte Spitze, wie faſt die vorhergehende; doch iſt ſolches eine Ausnahme von der Regel. — Die dickſte Wölbung oder der Bauch iſt nach der Blume hin, um welche ſie ſich zirkelförmig zurundet, gegen unten aber etwas abnimmt und ſich ſchnell einziehet. Die Blume, welche mit einigen Fal- ten umgeben iſt, ſtehet ziemlich flach und oft ſternförmig ausgebreitet; der Stiel aber, der auf 2 Zoll Länge hat, gelb und röthlich iſt, ſtehet auf der ſtumpfen Spitze mit Fleiſchüberwuchs umgeben. — Die Schale iſt Anfangs gegen die Zeitigung hin grüngelblich, und hat alsdann ſchöne gelbe, hellgrüne, und auf der Sonnen- ſeite auch rothe Bandſtreifen, die aber bey der vollen Reife, da die Schale ganz zitronengelb wird, gröſten- theils und faſt ganz verſchwinden, wie bey dem Pomme panaché; Bilder der vergänglichen Schönheit! -- Außer den Streifen iſt die Schale mit großen und kleinen, grauen und grünen Puncten überſäet, wozu ſich oft graue Roſtanflüge geſellen. — Das Fleiſch iſt milchweiß, ſaftvoll, butterhaft ſchmelzend, und von einem eigenen überaus guten Geſchmack und Parfüm. Das Kern- haus iſt klein und enthält wenige Kerne. — Die Frucht zeitiget gegen Ende Auguſts, und hält ſich über 2 bis 3 Wochen.
Der Baum wächſt unter allen Bergamotten am ſtärkſten, und macht eine ſchöne, pyramidenförmige Krone. Schon die jungen Bäume in der Baumſchule machen einen ſchönen, geraden Wuchs, wie eine Kerze.
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VI. Cl. I. Ordn. Butterhafte Bergamotten. Taf. 22.
get ſich mit einer kurzen, ſtumpfen Spitze. Bisweilen
hat ſie auch wohl eine etwas verlängerte Spitze, wie
faſt die vorhergehende; doch iſt ſolches eine Ausnahme
von der Regel. — Die dickſte Wölbung oder der Bauch
iſt nach der Blume hin, um welche ſie ſich zirkelförmig
zurundet, gegen unten aber etwas abnimmt und ſich
ſchnell einziehet. Die Blume, welche mit einigen Fal-
ten umgeben iſt, ſtehet ziemlich flach und oft ſternförmig
ausgebreitet; der Stiel aber, der auf 2 Zoll Länge
hat, gelb und röthlich iſt, ſtehet auf der ſtumpfen Spitze
mit Fleiſchüberwuchs umgeben. — Die Schale iſt
Anfangs gegen die Zeitigung hin grüngelblich, und hat
alsdann ſchöne gelbe, hellgrüne, und auf der Sonnen-
ſeite auch rothe Bandſtreifen, die aber bey der vollen
Reife, da die Schale ganz zitronengelb wird, gröſten-
theils und faſt ganz verſchwinden, wie bey dem Pomme
panaché; Bilder der vergänglichen Schönheit! -- Außer
den Streifen iſt die Schale mit großen und kleinen,
grauen und grünen Puncten überſäet, wozu ſich oft graue
Roſtanflüge geſellen. — Das Fleiſch iſt milchweiß,
ſaftvoll, butterhaft ſchmelzend, und von einem eigenen
überaus guten Geſchmack und Parfüm. Das Kern-
haus iſt klein und enthält wenige Kerne. — Die
Frucht zeitiget gegen Ende Auguſts, und hält ſich
über 2 bis 3 Wochen.
Der Baum wächſt unter allen Bergamotten am
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Krone. Schon die jungen Bäume in der Baumſchule
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/640>, abgerufen am 16.07.2024.
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