Blüthezeit leidet er nicht leicht Schaden. Seine Som- mertriebe sind mittelmäßig stark, an jedem Auge ge- bogen, und sehr mit erhabenen, sehr feinen Puncten besetzt. Das Auge ist ziemlich stark, sehr spitz, ab- stehend, braun, und hat einen hohen Träger: das Blatt langoval, zum Theil plattliegend, zum Theil etwas rinnenförmig gebogen: lebhaft grün, glänzend, und mehr blos gerändelt, als gezähnt.
154. Die trockene Martinsbirne. Martins ec. Fig. 154.
Das Prädicat dieser Birne ist zwar zum frischen Genuß nicht empfehlend: doch findet sie unter denen, welche die Poires cassantes lieben, manche Liebhaber. Allein als Wirthschaftsbirne wird sie jeder Oekonomie willkommen seyn. -- Sie ist von mittelmäßiger Größe, und hat eine schöne, doch etwas besondere Birnform. Sie mißt 31/2 Zoll in die Höhe und 2 Zoll in die Breite. Die gröste Dicke ist etwas über der Mitte gegen die Blu- me, dahin sie sich etwas abnehmend verlängert. So- dann macht sie um die Blume einen Hügel von 5 kleinen Beulen oder Knöpfchen, die an die 5 Blättchen der Blume sich anschließen, und zwischen welchem kleinen Hügel die Blume eingeschlossen stehet. Die andere Hälf- te der Birne gegen den Stiel hin, nimmt nicht regulär an Dicke ab, sondern gleicht allda der Flaschenkürbis- Birne, ziehet sich unter dem Bauch ein und erhebt sich wieder etwas, und gehet sodann in eine etwas schmal- stumpfe Spitze aus, in welcher der gegen 1 Zoll lange,
Winterbirnen. Taf. 22.
Blüthezeit leidet er nicht leicht Schaden. Seine Som- mertriebe ſind mittelmäßig ſtark, an jedem Auge ge- bogen, und ſehr mit erhabenen, ſehr feinen Puncten beſetzt. Das Auge iſt ziemlich ſtark, ſehr ſpitz, ab- ſtehend, braun, und hat einen hohen Träger: das Blatt langoval, zum Theil plattliegend, zum Theil etwas rinnenförmig gebogen: lebhaft grün, glänzend, und mehr blos gerändelt, als gezähnt.
154. Die trockene Martinsbirne. Martins ec. Fig. 154.
Das Prädicat dieſer Birne iſt zwar zum friſchen Genuß nicht empfehlend: doch findet ſie unter denen, welche die Poires cassantes lieben, manche Liebhaber. Allein als Wirthſchaftsbirne wird ſie jeder Oekonomie willkommen ſeyn. — Sie iſt von mittelmäßiger Größe, und hat eine ſchöne, doch etwas beſondere Birnform. Sie mißt 3½ Zoll in die Höhe und 2 Zoll in die Breite. Die gröſte Dicke iſt etwas über der Mitte gegen die Blu- me, dahin ſie ſich etwas abnehmend verlängert. So- dann macht ſie um die Blume einen Hügel von 5 kleinen Beulen oder Knöpfchen, die an die 5 Blättchen der Blume ſich anſchließen, und zwiſchen welchem kleinen Hügel die Blume eingeſchloſſen ſtehet. Die andere Hälf- te der Birne gegen den Stiel hin, nimmt nicht regulär an Dicke ab, ſondern gleicht allda der Flaſchenkürbis- Birne, ziehet ſich unter dem Bauch ein und erhebt ſich wieder etwas, und gehet ſodann in eine etwas ſchmal- ſtumpfe Spitze aus, in welcher der gegen 1 Zoll lange,
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Winterbirnen. Taf. 22.
Blüthezeit leidet er nicht leicht Schaden. Seine Som-
mertriebe ſind mittelmäßig ſtark, an jedem Auge ge-
bogen, und ſehr mit erhabenen, ſehr feinen Puncten
beſetzt. Das Auge iſt ziemlich ſtark, ſehr ſpitz, ab-
ſtehend, braun, und hat einen hohen Träger: das
Blatt langoval, zum Theil plattliegend, zum Theil
etwas rinnenförmig gebogen: lebhaft grün, glänzend,
und mehr blos gerändelt, als gezähnt.
154. Die trockene Martinsbirne. Martins ec.
Fig. 154.
Das Prädicat dieſer Birne iſt zwar zum friſchen
Genuß nicht empfehlend: doch findet ſie unter denen,
welche die Poires cassantes lieben, manche Liebhaber.
Allein als Wirthſchaftsbirne wird ſie jeder Oekonomie
willkommen ſeyn. — Sie iſt von mittelmäßiger Größe,
und hat eine ſchöne, doch etwas beſondere Birnform.
Sie mißt 3½ Zoll in die Höhe und 2 Zoll in die Breite.
Die gröſte Dicke iſt etwas über der Mitte gegen die Blu-
me, dahin ſie ſich etwas abnehmend verlängert. So-
dann macht ſie um die Blume einen Hügel von 5 kleinen
Beulen oder Knöpfchen, die an die 5 Blättchen der
Blume ſich anſchließen, und zwiſchen welchem kleinen
Hügel die Blume eingeſchloſſen ſtehet. Die andere Hälf-
te der Birne gegen den Stiel hin, nimmt nicht regulär
an Dicke ab, ſondern gleicht allda der Flaſchenkürbis-
Birne, ziehet ſich unter dem Bauch ein und erhebt ſich
wieder etwas, und gehet ſodann in eine etwas ſchmal-
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/621>, abgerufen am 25.11.2024.
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