IV. Cl. II. Ordn. Wirthschaftliche Birnen. Taf. 22.
sich zum Hängen neigen. Die Sommerschosse sind lang und mittelmäßig stark, grünröthlich, mit vielen länglichen, bräunlichen Puncten besetzt: die Augen schön, schwarzbraun, abstehend, und haben breite Au- genträger. Das Blatt ist groß, fast eyförmig, hell- grün, glänzend und scharf gezähnt.
151. Die grüne Confesselsbirne. Fig. 151.
Dieses ist eine besonders gute und späte Birne zum Kochen im folgenden Sommer. -- Sie ist von stark mittelmäßiger Größe, 23/4 Zoll lang und eben so dick. Ihre gröste Wölbung fällt in die obere Hälfte ihrer Länge nach der Blume zu, dahin sie sich kurz zurundet. Nach dem Stiel nimmt sie gerade zu ab, und endiget sich mit einer stumpfen Spitze, wobey sie kleine Ueberwüchse an der Stielhöhle macht, worinnen der halbe Zoll lange Stiel eingesteckt zu seyn scheinet. Die Blume sitzet flach eingesenkt. -- Die Schale, die lange grün war, wird im Liegen nach und nach gelber, und ist mit vielen grünen Puncten bestreuet, die bey der Reife ins Bräun- liche fallen. -- Das Fleisch ist gelb, brüchig, ziem- lich saftig; jedoch ist sie nur eine gute Kochbirne, und zwar, die bis in den August des folgenden Jahres dauret. Um Ostern ist sie noch eben so hart, als sie vom Baume gekommen. Gegen Pfingsten wird sie et- was nachgiebiger, und gegen Johannis läßt sie sich frisch essen. Aber gekocht hat sie gleich vom Winter an ein zartes Fleisch, und einen vortrefflichen Geschmack.
Der Baum wird mittelmäßig stark, und macht
IV. Cl. II. Ordn. Wirthſchaftliche Birnen. Taf. 22.
ſich zum Hängen neigen. Die Sommerſchoſſe ſind lang und mittelmäßig ſtark, grünröthlich, mit vielen länglichen, bräunlichen Puncten beſetzt: die Augen ſchön, ſchwarzbraun, abſtehend, und haben breite Au- genträger. Das Blatt iſt groß, faſt eyförmig, hell- grün, glänzend und ſcharf gezähnt.
151. Die grüne Confeſſelsbirne. Fig. 151.
Dieſes iſt eine beſonders gute und ſpäte Birne zum Kochen im folgenden Sommer. — Sie iſt von ſtark mittelmäßiger Größe, 2¾ Zoll lang und eben ſo dick. Ihre gröſte Wölbung fällt in die obere Hälfte ihrer Länge nach der Blume zu, dahin ſie ſich kurz zurundet. Nach dem Stiel nimmt ſie gerade zu ab, und endiget ſich mit einer ſtumpfen Spitze, wobey ſie kleine Ueberwüchſe an der Stielhöhle macht, worinnen der halbe Zoll lange Stiel eingeſteckt zu ſeyn ſcheinet. Die Blume ſitzet flach eingeſenkt. — Die Schale, die lange grün war, wird im Liegen nach und nach gelber, und iſt mit vielen grünen Puncten beſtreuet, die bey der Reife ins Bräun- liche fallen. — Das Fleiſch iſt gelb, brüchig, ziem- lich ſaftig; jedoch iſt ſie nur eine gute Kochbirne, und zwar, die bis in den Auguſt des folgenden Jahres dauret. Um Oſtern iſt ſie noch eben ſo hart, als ſie vom Baume gekommen. Gegen Pfingſten wird ſie et- was nachgiebiger, und gegen Johannis läßt ſie ſich friſch eſſen. Aber gekocht hat ſie gleich vom Winter an ein zartes Fleiſch, und einen vortrefflichen Geſchmack.
Der Baum wird mittelmäßig ſtark, und macht
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IV. Cl. II. Ordn. Wirthſchaftliche Birnen. Taf. 22.
ſich zum Hängen neigen. Die Sommerſchoſſe ſind
lang und mittelmäßig ſtark, grünröthlich, mit vielen
länglichen, bräunlichen Puncten beſetzt: die Augen
ſchön, ſchwarzbraun, abſtehend, und haben breite Au-
genträger. Das Blatt iſt groß, faſt eyförmig, hell-
grün, glänzend und ſcharf gezähnt.
151. Die grüne Confeſſelsbirne. Fig. 151.
Dieſes iſt eine beſonders gute und ſpäte Birne zum
Kochen im folgenden Sommer. — Sie iſt von ſtark
mittelmäßiger Größe, 2¾ Zoll lang und eben ſo dick.
Ihre gröſte Wölbung fällt in die obere Hälfte ihrer Länge
nach der Blume zu, dahin ſie ſich kurz zurundet. Nach
dem Stiel nimmt ſie gerade zu ab, und endiget ſich mit
einer ſtumpfen Spitze, wobey ſie kleine Ueberwüchſe an
der Stielhöhle macht, worinnen der halbe Zoll lange
Stiel eingeſteckt zu ſeyn ſcheinet. Die Blume ſitzet
flach eingeſenkt. — Die Schale, die lange grün war,
wird im Liegen nach und nach gelber, und iſt mit vielen
grünen Puncten beſtreuet, die bey der Reife ins Bräun-
liche fallen. — Das Fleiſch iſt gelb, brüchig, ziem-
lich ſaftig; jedoch iſt ſie nur eine gute Kochbirne, und
zwar, die bis in den Auguſt des folgenden Jahres
dauret. Um Oſtern iſt ſie noch eben ſo hart, als ſie
vom Baume gekommen. Gegen Pfingſten wird ſie et-
was nachgiebiger, und gegen Johannis läßt ſie ſich friſch
eſſen. Aber gekocht hat ſie gleich vom Winter an ein
zartes Fleiſch, und einen vortrefflichen Geſchmack.
Der Baum wird mittelmäßig ſtark, und macht
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/618>, abgerufen am 03.12.2024.
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