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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommerbirnen. Taf. 20.
Sie hat weit den Rang vor unserer guten teutschen Eyer-
birne, besonders wegen ihrer vorzüglichen Größe, län-
gern Dauer und mannichfaltigern Nutzbarkeit in der
Oekonomie, außer dem, daß sie eine recht vortreffliche
Tafelbirne ist. -- In ihrer regulären Form ist sie beulig,
pyramidenförmig und jedesmal stumpfspitzig, 31/2 Zoll
lang und 21/2 bis 3 Zoll dick. Allein sie ist in der Form
sehr veränderlich, so wie auch in der Güte nach Lage
und Boden. Die Blume ist klein und sitzt tief, wenn
sie, wie gewöhnlich, mit Beulen umgeben ist. Ihre gröste
Dicke oder ihr Bauch sitzt etwas hoch nach der Blume,
dahin sie sich stumpf abrundet; nach dem Stiel aber län-
ger und etwas kegelförmig abnimmt, sich unter dem
Bauch oft aushöhlt und mit einer stumpfen Spitze sich
endet. Auf derselben stehet der gegen 2 Zoll lange starke
Stiel auf, und ist bald mit einem Fleischanwuchs besetzt,
und bald durch einen Höcker schief gedrückt. -- Die
Schale, die zart und dünne ist, wird im Liegen gold-
gelb, und hat öfters bey besonnten Früchten einen sanf-
ten Anflug von schöner Röthe auf der Sonnenseite, wor-
innen man feine Puncte bemerkt. Schwärzliche Eisen-
flecken haben fast die meisten Früchte hie oder da. --
Das Fleisch ist sanftbrüchig, wenn die Birne bis
zum Gelbwerden gelegen, zuvor aber etwas hartbrüchig,
voll zuckersüßen Saftes: um das Kernhaus sandig, von
einem sehr guten Geschmack und einem eigenen gewürz-
haften Parfüm. Hat aber der Baum einen sehr trocke-
nen, nicht tiefen oder sonst ungünstigen Boden, so wer-
den die Früchte auffallend schlechter, steinigt, herb und
wohl gar etwas würgend. Das Kernhaus ist klein

A. Sommerbirnen. Taf. 20.
Sie hat weit den Rang vor unſerer guten teutſchen Eyer-
birne, beſonders wegen ihrer vorzüglichen Größe, län-
gern Dauer und mannichfaltigern Nutzbarkeit in der
Oekonomie, außer dem, daß ſie eine recht vortreffliche
Tafelbirne iſt. — In ihrer regulären Form iſt ſie beulig,
pyramidenförmig und jedesmal ſtumpfſpitzig, 3½ Zoll
lang und 2½ bis 3 Zoll dick. Allein ſie iſt in der Form
ſehr veränderlich, ſo wie auch in der Güte nach Lage
und Boden. Die Blume iſt klein und ſitzt tief, wenn
ſie, wie gewöhnlich, mit Beulen umgeben iſt. Ihre gröſte
Dicke oder ihr Bauch ſitzt etwas hoch nach der Blume,
dahin ſie ſich ſtumpf abrundet; nach dem Stiel aber län-
ger und etwas kegelförmig abnimmt, ſich unter dem
Bauch oft aushöhlt und mit einer ſtumpfen Spitze ſich
endet. Auf derſelben ſtehet der gegen 2 Zoll lange ſtarke
Stiel auf, und iſt bald mit einem Fleiſchanwuchs beſetzt,
und bald durch einen Höcker ſchief gedrückt. — Die
Schale, die zart und dünne iſt, wird im Liegen gold-
gelb, und hat öfters bey beſonnten Früchten einen ſanf-
ten Anflug von ſchöner Röthe auf der Sonnenſeite, wor-
innen man feine Puncte bemerkt. Schwärzliche Eiſen-
flecken haben faſt die meiſten Früchte hie oder da. —
Das Fleiſch iſt ſanftbrüchig, wenn die Birne bis
zum Gelbwerden gelegen, zuvor aber etwas hartbrüchig,
voll zuckerſüßen Saftes: um das Kernhaus ſandig, von
einem ſehr guten Geſchmack und einem eigenen gewürz-
haften Parfüm. Hat aber der Baum einen ſehr trocke-
nen, nicht tiefen oder ſonſt ungünſtigen Boden, ſo wer-
den die Früchte auffallend ſchlechter, ſteinigt, herb und
wohl gar etwas würgend. Das Kernhaus iſt klein

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[525/0573] A. Sommerbirnen. Taf. 20. Sie hat weit den Rang vor unſerer guten teutſchen Eyer- birne, beſonders wegen ihrer vorzüglichen Größe, län- gern Dauer und mannichfaltigern Nutzbarkeit in der Oekonomie, außer dem, daß ſie eine recht vortreffliche Tafelbirne iſt. — In ihrer regulären Form iſt ſie beulig, pyramidenförmig und jedesmal ſtumpfſpitzig, 3½ Zoll lang und 2½ bis 3 Zoll dick. Allein ſie iſt in der Form ſehr veränderlich, ſo wie auch in der Güte nach Lage und Boden. Die Blume iſt klein und ſitzt tief, wenn ſie, wie gewöhnlich, mit Beulen umgeben iſt. Ihre gröſte Dicke oder ihr Bauch ſitzt etwas hoch nach der Blume, dahin ſie ſich ſtumpf abrundet; nach dem Stiel aber län- ger und etwas kegelförmig abnimmt, ſich unter dem Bauch oft aushöhlt und mit einer ſtumpfen Spitze ſich endet. Auf derſelben ſtehet der gegen 2 Zoll lange ſtarke Stiel auf, und iſt bald mit einem Fleiſchanwuchs beſetzt, und bald durch einen Höcker ſchief gedrückt. — Die Schale, die zart und dünne iſt, wird im Liegen gold- gelb, und hat öfters bey beſonnten Früchten einen ſanf- ten Anflug von ſchöner Röthe auf der Sonnenſeite, wor- innen man feine Puncte bemerkt. Schwärzliche Eiſen- flecken haben faſt die meiſten Früchte hie oder da. — Das Fleiſch iſt ſanftbrüchig, wenn die Birne bis zum Gelbwerden gelegen, zuvor aber etwas hartbrüchig, voll zuckerſüßen Saftes: um das Kernhaus ſandig, von einem ſehr guten Geſchmack und einem eigenen gewürz- haften Parfüm. Hat aber der Baum einen ſehr trocke- nen, nicht tiefen oder ſonſt ungünſtigen Boden, ſo wer- den die Früchte auffallend ſchlechter, ſteinigt, herb und wohl gar etwas würgend. Das Kernhaus iſt klein

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/573>, abgerufen am 24.11.2024.