derthalb Zoll lange Stiel aber scheint eingesteckt und stehet schief. -- Die Schale ist zur Hälfte braunroth, und zur Hälfte gelbgrün, ganz mit Puncten übersäet, die im Rothen weiß und auf der andern Seite grün sind. -- Das Fleisch ist etwas brüchig und sandig, sehr saftig, und von dem stärksten und angenehmsten Muskatellergeschmack. Das Kernhaus ist sehr un- regelmäßig. Einige Birnen haben nur 3 Kammern, andere 4 und manche 5. In manchen Kammern ist nur 1 Kern, der jedoch das Gefach ausfüllt: in der an- dern Kammer sind 2 und in der folgenden sind 3 Kerne, die dann klein und schwarz sind. -- Die Frucht zeiti- get Anfang Septembers, und hält sich etliche Wochen.
Der Baum wird mittelmäßig groß und sehr fruchtbar. Seine Sommerschosse sind rothbraun, mit vielen weißen Puncten besetzt: die Augen spitz und abstehend: das Blatt nicht groß, länglich, spitzig und sehr fein gezähnt.
117. Die Sommer-Gute-Christenbirne. Sommer-Apothekerbirne. Bon Chretien d'ete. Fig. 117.
Diese in allem Betracht höchst schätzbare, altteut- sche und allbekannte Birne, hat fast in jedem Lande einen andern Namen, welches eben daher kommt, weil so viele Landleute diesen nützlichen Birnbaum an ihren Häusern und in ihren Hausgärten ziehen. Aber ihr er- ster ächter Name: Gute Christenbirne, hat sie immer außer Verwirrung gesetzet, und rein erhalten.
IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 20.
derthalb Zoll lange Stiel aber ſcheint eingeſteckt und ſtehet ſchief. — Die Schale iſt zur Hälfte braunroth, und zur Hälfte gelbgrün, ganz mit Puncten überſäet, die im Rothen weiß und auf der andern Seite grün ſind. — Das Fleiſch iſt etwas brüchig und ſandig, ſehr ſaftig, und von dem ſtärkſten und angenehmſten Muskatellergeſchmack. Das Kernhaus iſt ſehr un- regelmäßig. Einige Birnen haben nur 3 Kammern, andere 4 und manche 5. In manchen Kammern iſt nur 1 Kern, der jedoch das Gefach ausfüllt: in der an- dern Kammer ſind 2 und in der folgenden ſind 3 Kerne, die dann klein und ſchwarz ſind. — Die Frucht zeiti- get Anfang Septembers, und hält ſich etliche Wochen.
Der Baum wird mittelmäßig groß und ſehr fruchtbar. Seine Sommerſchoſſe ſind rothbraun, mit vielen weißen Puncten beſetzt: die Augen ſpitz und abſtehend: das Blatt nicht groß, länglich, ſpitzig und ſehr fein gezähnt.
117. Die Sommer-Gute-Chriſtenbirne. Sommer-Apothekerbirne. Bon Chretien d'été. Fig. 117.
Dieſe in allem Betracht höchſt ſchätzbare, altteut- ſche und allbekannte Birne, hat faſt in jedem Lande einen andern Namen, welches eben daher kommt, weil ſo viele Landleute dieſen nützlichen Birnbaum an ihren Häuſern und in ihren Hausgärten ziehen. Aber ihr er- ſter ächter Name: Gute Chriſtenbirne, hat ſie immer außer Verwirrung geſetzet, und rein erhalten.
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IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 20.
derthalb Zoll lange Stiel aber ſcheint eingeſteckt und
ſtehet ſchief. — Die Schale iſt zur Hälfte braunroth,
und zur Hälfte gelbgrün, ganz mit Puncten überſäet,
die im Rothen weiß und auf der andern Seite grün
ſind. — Das Fleiſch iſt etwas brüchig und ſandig,
ſehr ſaftig, und von dem ſtärkſten und angenehmſten
Muskatellergeſchmack. Das Kernhaus iſt ſehr un-
regelmäßig. Einige Birnen haben nur 3 Kammern,
andere 4 und manche 5. In manchen Kammern iſt
nur 1 Kern, der jedoch das Gefach ausfüllt: in der an-
dern Kammer ſind 2 und in der folgenden ſind 3 Kerne,
die dann klein und ſchwarz ſind. — Die Frucht zeiti-
get Anfang Septembers, und hält ſich etliche Wochen.
Der Baum wird mittelmäßig groß und ſehr
fruchtbar. Seine Sommerſchoſſe ſind rothbraun,
mit vielen weißen Puncten beſetzt: die Augen ſpitz
und abſtehend: das Blatt nicht groß, länglich, ſpitzig
und ſehr fein gezähnt.
117. Die Sommer-Gute-Chriſtenbirne.
Sommer-Apothekerbirne. Bon Chretien
d'été. Fig. 117.
Dieſe in allem Betracht höchſt ſchätzbare, altteut-
ſche und allbekannte Birne, hat faſt in jedem Lande
einen andern Namen, welches eben daher kommt, weil
ſo viele Landleute dieſen nützlichen Birnbaum an ihren
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/572>, abgerufen am 24.11.2024.
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