Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
A. Sommerbirnen. Taf. 17.
63. Die Brester Schmalzbirne. Fondante de
Brest
. Fig. 63.

Dieses ist eine große, schöne und gute Birne, von
31/2 Zoll Länge und 2 Zoll 4 Linien Breite. Ihre Gestalt
ist länglich und birnförmig. Sie hat ihre gröste Wöl-
bung etwas ober der Mitte ihrer Hälfte, von da sie sich
gegen die Blume halbzirkelförmig zuwölbet, nur, daß sie
zuoberst eine kleine Fläche für die Blume läßt. Nach
dem Stiel zu nimmt sie stärker ab, macht eine etwas
ausgedehnte, ein weniges stumpfe Spitze, nach einiger
Einbiegung. -- Die Blume ist groß, und sitzet in
einer flachen Einsenkung: der Stiel ist 11/2 Zoll lang,
stark, oben gewürstelt und stehet allermeist schief, durch
den Ueberwuchs des Fleisches von der Spitze. -- Die
Schale hat eine gelbe Grundfarbe, ist aber meist schön
roth gefärbt, bisweilen durch untermischte Streifen,
theils durch rothe Puncte, die sich in Streifen bilden,
wie denn auch dergleichen rothe Puncte die Frucht auf
der Schattenseite zieren. -- Das Fleisch ist weißgelb,
sehr zart, fast schmelzend, hat einen Ueberfluß von süß-
säuerlichem Saft und einen angenehmen Parfüm. Man
muß sie aber im rechten Reifepunct vom Baume nehmen,
wenn sie am Stiele nur anfängt weich zu werden. --
Sie zeitiget Ende Augusts, und hält sich 14 Tage.

Der Baum wird stark, und macht eine kurzpy-
ramidenförmige Krone: starke Sommerschosse, die
gelbröthlich, zartwollig, schön weiß und stark punctiret
sind: mittelmäßig große, dunkelbraune Augen, auf

A. Sommerbirnen. Taf. 17.
63. Die Breſter Schmalzbirne. Fondante de
Brest
. Fig. 63.

Dieſes iſt eine große, ſchöne und gute Birne, von
3½ Zoll Länge und 2 Zoll 4 Linien Breite. Ihre Geſtalt
iſt länglich und birnförmig. Sie hat ihre gröſte Wöl-
bung etwas ober der Mitte ihrer Hälfte, von da ſie ſich
gegen die Blume halbzirkelförmig zuwölbet, nur, daß ſie
zuoberſt eine kleine Fläche für die Blume läßt. Nach
dem Stiel zu nimmt ſie ſtärker ab, macht eine etwas
ausgedehnte, ein weniges ſtumpfe Spitze, nach einiger
Einbiegung. — Die Blume iſt groß, und ſitzet in
einer flachen Einſenkung: der Stiel iſt 1½ Zoll lang,
ſtark, oben gewürſtelt und ſtehet allermeiſt ſchief, durch
den Ueberwuchs des Fleiſches von der Spitze. — Die
Schale hat eine gelbe Grundfarbe, iſt aber meiſt ſchön
roth gefärbt, bisweilen durch untermiſchte Streifen,
theils durch rothe Puncte, die ſich in Streifen bilden,
wie denn auch dergleichen rothe Puncte die Frucht auf
der Schattenſeite zieren. — Das Fleiſch iſt weißgelb,
ſehr zart, faſt ſchmelzend, hat einen Ueberfluß von ſüß-
ſäuerlichem Saft und einen angenehmen Parfüm. Man
muß ſie aber im rechten Reifepunct vom Baume nehmen,
wenn ſie am Stiele nur anfängt weich zu werden. —
Sie zeitiget Ende Auguſts, und hält ſich 14 Tage.

Der Baum wird ſtark, und macht eine kurzpy-
ramidenförmige Krone: ſtarke Sommerſchoſſe, die
gelbröthlich, zartwollig, ſchön weiß und ſtark punctiret
ſind: mittelmäßig große, dunkelbraune Augen, auf

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0509" n="461"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">A</hi>. <hi rendition="#g">Sommerbirnen</hi>. Taf. 17.</fw><lb/>
              <div n="5">
                <head>63. <hi rendition="#g">Die Bre&#x017F;ter Schmalzbirne</hi>. <hi rendition="#aq">Fondante de<lb/>
Brest</hi>. Fig. 63.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t eine große, &#x017F;chöne und gute Birne, von<lb/>
3½ Zoll Länge und 2 Zoll 4 Linien Breite. Ihre Ge&#x017F;talt<lb/>
i&#x017F;t länglich und birnförmig. Sie hat ihre grö&#x017F;te Wöl-<lb/>
bung etwas ober der Mitte ihrer Hälfte, von da &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
gegen die Blume halbzirkelförmig zuwölbet, nur, daß &#x017F;ie<lb/>
zuober&#x017F;t eine kleine Fläche für die Blume läßt. Nach<lb/>
dem Stiel zu nimmt &#x017F;ie &#x017F;tärker ab, macht eine etwas<lb/>
ausgedehnte, ein weniges &#x017F;tumpfe Spitze, nach einiger<lb/>
Einbiegung. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Blume</hi> i&#x017F;t groß, und &#x017F;itzet in<lb/>
einer flachen Ein&#x017F;enkung: der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t 1½ Zoll lang,<lb/>
&#x017F;tark, oben gewür&#x017F;telt und &#x017F;tehet allermei&#x017F;t &#x017F;chief, durch<lb/>
den Ueberwuchs des Flei&#x017F;ches von der Spitze. &#x2014; Die<lb/><hi rendition="#g">Schale</hi> hat eine gelbe Grundfarbe, i&#x017F;t aber mei&#x017F;t &#x017F;chön<lb/>
roth gefärbt, bisweilen durch untermi&#x017F;chte Streifen,<lb/>
theils durch rothe Puncte, die &#x017F;ich in Streifen bilden,<lb/>
wie denn auch dergleichen rothe Puncte die Frucht auf<lb/>
der Schatten&#x017F;eite zieren. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weißgelb,<lb/>
&#x017F;ehr zart, fa&#x017F;t &#x017F;chmelzend, hat einen Ueberfluß von &#x017F;üß-<lb/>
&#x017F;äuerlichem Saft und einen angenehmen Parfüm. Man<lb/>
muß &#x017F;ie aber im rechten Reifepunct vom Baume nehmen,<lb/>
wenn &#x017F;ie am Stiele nur anfängt weich zu werden. &#x2014;<lb/>
Sie <hi rendition="#g">zeitiget</hi> Ende Augu&#x017F;ts, und hält &#x017F;ich 14 Tage.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird &#x017F;tark, und macht eine kurzpy-<lb/>
ramidenförmige Krone: &#x017F;tarke <hi rendition="#g">Sommer&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi>, die<lb/>
gelbröthlich, zartwollig, &#x017F;chön weiß und &#x017F;tark punctiret<lb/>
&#x017F;ind: mittelmäßig große, dunkelbraune <hi rendition="#g">Augen</hi>, auf<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[461/0509] A. Sommerbirnen. Taf. 17. 63. Die Breſter Schmalzbirne. Fondante de Brest. Fig. 63. Dieſes iſt eine große, ſchöne und gute Birne, von 3½ Zoll Länge und 2 Zoll 4 Linien Breite. Ihre Geſtalt iſt länglich und birnförmig. Sie hat ihre gröſte Wöl- bung etwas ober der Mitte ihrer Hälfte, von da ſie ſich gegen die Blume halbzirkelförmig zuwölbet, nur, daß ſie zuoberſt eine kleine Fläche für die Blume läßt. Nach dem Stiel zu nimmt ſie ſtärker ab, macht eine etwas ausgedehnte, ein weniges ſtumpfe Spitze, nach einiger Einbiegung. — Die Blume iſt groß, und ſitzet in einer flachen Einſenkung: der Stiel iſt 1½ Zoll lang, ſtark, oben gewürſtelt und ſtehet allermeiſt ſchief, durch den Ueberwuchs des Fleiſches von der Spitze. — Die Schale hat eine gelbe Grundfarbe, iſt aber meiſt ſchön roth gefärbt, bisweilen durch untermiſchte Streifen, theils durch rothe Puncte, die ſich in Streifen bilden, wie denn auch dergleichen rothe Puncte die Frucht auf der Schattenſeite zieren. — Das Fleiſch iſt weißgelb, ſehr zart, faſt ſchmelzend, hat einen Ueberfluß von ſüß- ſäuerlichem Saft und einen angenehmen Parfüm. Man muß ſie aber im rechten Reifepunct vom Baume nehmen, wenn ſie am Stiele nur anfängt weich zu werden. — Sie zeitiget Ende Auguſts, und hält ſich 14 Tage. Der Baum wird ſtark, und macht eine kurzpy- ramidenförmige Krone: ſtarke Sommerſchoſſe, die gelbröthlich, zartwollig, ſchön weiß und ſtark punctiret ſind: mittelmäßig große, dunkelbraune Augen, auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/509
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/509>, abgerufen am 16.07.2024.