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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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Pomologische
5 bis 6 Zoll von einander entfernte Queerschnitte, die nur
bis auf die grüne, unterste Saftrinde gehen. -- Da diese
Operation, so wie das Aderlassen, den Lauf des Baum-
saftes unterbricht, und ihn anziehet, so wird sie zur Hei-
lung verschiedener Krankheiten angewendet.

Sommerschosse, Sommertriebe -- sind diejenige
jungen Zweige, welche in jedem Jahr vom Frühjahr an,
an den Aesten herauswachsen, wodurch der Ast seine Ver-
längerung und der Baum seine Vergrößerung macht. --
Sie sind von Farbe, den Sorten nach, grün, roth, braun,
schwärzlich, gelblich etc., lang, kurz, an den Augen ge-
bogen, besonders viele Birnen, schwank, stark, stuffig,
(wenn sie kurz und stark sind, und die Augen nahe über
einander stehen haben:) -- die allermeisten sind mit ver-
schiedenen Puncten besetzt; s. Puncte. Viele sind
wollig, andere mit einem Silberhäutchen überzogen, manche
glänzend: einige mit bunten Streifen bemahlt etc.

Spalier -- Geländerzwergbaum, (Espalier) welches der
gewöhnlichste Zwergbaumzug ist, weil man damit die
Wände und Maueru bekleiden kann. -- Man hat zwar
dreyerley Gestalten des Geländerbaums: 1. die Gabel-
figur, ohngefehr wie der lateinische Buchstabe Y: 2. der
Sonnenfächer oder Radspeicherzug, da alle
Zweige wie die Speichen von einem halben Rad oder
die Fugen eines Sonnenfächers an das Spalier gezogen
werden, jedoch keiner gerade auf aus dem Mittelpnnct ge-
hen darf und alle etwas schief liegen müssen: 3. der Zug
auf den Herzstamm
, da die Aeste rechts und links
aus dem aufwärts wachsenden Mittelstamm wagerecht an
das Spalier geheftet werden; allein die erstere, die Ga-
belfigur ist der beste Zug, wobey der Natur am we-
nigsten Gewalt angethan wird, und auch der leichteste ist.

Steinobst -- bezeichnet diejenige Obstfrüchte, die ihren
Samen oder Mandel in einer harten, steinartigen Schale

Pomologiſche
5 bis 6 Zoll von einander entfernte Queerſchnitte, die nur
bis auf die grüne, unterſte Saftrinde gehen. — Da dieſe
Operation, ſo wie das Aderlaſſen, den Lauf des Baum-
ſaftes unterbricht, und ihn anziehet, ſo wird ſie zur Hei-
lung verſchiedener Krankheiten angewendet.

Sommerſchoſſe, Sommertriebe — ſind diejenige
jungen Zweige, welche in jedem Jahr vom Frühjahr an,
an den Aeſten herauswachſen, wodurch der Aſt ſeine Ver-
längerung und der Baum ſeine Vergrößerung macht. —
Sie ſind von Farbe, den Sorten nach, grün, roth, braun,
ſchwärzlich, gelblich ꝛc., lang, kurz, an den Augen ge-
bogen, beſonders viele Birnen, ſchwank, ſtark, ſtuffig,
(wenn ſie kurz und ſtark ſind, und die Augen nahe über
einander ſtehen haben:) — die allermeiſten ſind mit ver-
ſchiedenen Puncten beſetzt; ſ. Puncte. Viele ſind
wollig, andere mit einem Silberhäutchen überzogen, manche
glänzend: einige mit bunten Streifen bemahlt ꝛc.

Spalier — Geländerzwergbaum, (Espalier) welches der
gewöhnlichſte Zwergbaumzug iſt, weil man damit die
Wände und Maueru bekleiden kann. — Man hat zwar
dreyerley Geſtalten des Geländerbaums: 1. die Gabel-
figur, ohngefehr wie der lateiniſche Buchſtabe Y: 2. der
Sonnenfächer oder Radſpeicherzug, da alle
Zweige wie die Speichen von einem halben Rad oder
die Fugen eines Sonnenfächers an das Spalier gezogen
werden, jedoch keiner gerade auf aus dem Mittelpnnct ge-
hen darf und alle etwas ſchief liegen müſſen: 3. der Zug
auf den Herzſtamm
, da die Aeſte rechts und links
aus dem aufwärts wachſenden Mittelſtamm wagerecht an
das Spalier geheftet werden; allein die erſtere, die Ga-
belfigur iſt der beſte Zug, wobey der Natur am we-
nigſten Gewalt angethan wird, und auch der leichteſte iſt.

Steinobſt — bezeichnet diejenige Obſtfrüchte, die ihren
Samen oder Mandel in einer harten, ſteinartigen Schale

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[XLIV/0044] Pomologiſche 5 bis 6 Zoll von einander entfernte Queerſchnitte, die nur bis auf die grüne, unterſte Saftrinde gehen. — Da dieſe Operation, ſo wie das Aderlaſſen, den Lauf des Baum- ſaftes unterbricht, und ihn anziehet, ſo wird ſie zur Hei- lung verſchiedener Krankheiten angewendet. Sommerſchoſſe, Sommertriebe — ſind diejenige jungen Zweige, welche in jedem Jahr vom Frühjahr an, an den Aeſten herauswachſen, wodurch der Aſt ſeine Ver- längerung und der Baum ſeine Vergrößerung macht. — Sie ſind von Farbe, den Sorten nach, grün, roth, braun, ſchwärzlich, gelblich ꝛc., lang, kurz, an den Augen ge- bogen, beſonders viele Birnen, ſchwank, ſtark, ſtuffig, (wenn ſie kurz und ſtark ſind, und die Augen nahe über einander ſtehen haben:) — die allermeiſten ſind mit ver- ſchiedenen Puncten beſetzt; ſ. Puncte. Viele ſind wollig, andere mit einem Silberhäutchen überzogen, manche glänzend: einige mit bunten Streifen bemahlt ꝛc. Spalier — Geländerzwergbaum, (Espalier) welches der gewöhnlichſte Zwergbaumzug iſt, weil man damit die Wände und Maueru bekleiden kann. — Man hat zwar dreyerley Geſtalten des Geländerbaums: 1. die Gabel- figur, ohngefehr wie der lateiniſche Buchſtabe Y: 2. der Sonnenfächer oder Radſpeicherzug, da alle Zweige wie die Speichen von einem halben Rad oder die Fugen eines Sonnenfächers an das Spalier gezogen werden, jedoch keiner gerade auf aus dem Mittelpnnct ge- hen darf und alle etwas ſchief liegen müſſen: 3. der Zug auf den Herzſtamm, da die Aeſte rechts und links aus dem aufwärts wachſenden Mittelſtamm wagerecht an das Spalier geheftet werden; allein die erſtere, die Ga- belfigur iſt der beſte Zug, wobey der Natur am we- nigſten Gewalt angethan wird, und auch der leichteſte iſt. Steinobſt — bezeichnet diejenige Obſtfrüchte, die ihren Samen oder Mandel in einer harten, ſteinartigen Schale

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. XLIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/44>, abgerufen am 21.11.2024.