Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.VI. Cl. I. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14. mig, als rund. Seine Breite ist 3 Zoll und seine Höheeben so viel. Seine Blume sitzt in einer mäßig ver- tieften Einsenkung, und ist in Beulen und Rippchen eingezwängt, welche auch flache Rippen über die Frucht führen. Der Stiel ist 3/4 Zoll lang und stehet in einer tiefen, regulären Höhle, die mit grauem Rost austape- ziret ist. -- Seine überaus fettige Schale ist mit einem hohen Safrangelb überzogen, welches auf der Sonnenseite mit schönen carmosinrothen Puncten und Strichen angesprengt erscheint, und einen sehr starken gewürzhaften Geruch verbreitet, der ein ganzes Zimmer parfümirt. Einzelne Warzen, die sich meist nur bey guten Obstsorten sich finden, siehet man auch öfters dar- auf. -- Das Fleisch ist gelblichweiß, vest, jedoch zart und mild, mit einer süßweinigten, erfrischenden Saftfülle, der jeden Gaumen labt, und empfiehlt sich mit einem gewürzhaften Parfüm. Sein Kernhaus ist zwar enge, jedoch enthält jede Kammer 2 vollkommene braune Kerne. -- Die Frucht reift spät im December und dauert über den Winter hinaus. Sie ist außer dem herrlichen frischen Genuß zu jedem ökonomischen Ge- brauch vortrefflich, und ist in jedem Betracht ein Apfel vom allerersten Rang. Der Baum wird groß, stark und bildet eine schön VI. Cl. I. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14. mig, als rund. Seine Breite iſt 3 Zoll und ſeine Höheeben ſo viel. Seine Blume ſitzt in einer mäßig ver- tieften Einſenkung, und iſt in Beulen und Rippchen eingezwängt, welche auch flache Rippen über die Frucht führen. Der Stiel iſt ¾ Zoll lang und ſtehet in einer tiefen, regulären Höhle, die mit grauem Roſt austape- ziret iſt. — Seine überaus fettige Schale iſt mit einem hohen Safrangelb überzogen, welches auf der Sonnenſeite mit ſchönen carmoſinrothen Puncten und Strichen angeſprengt erſcheint, und einen ſehr ſtarken gewürzhaften Geruch verbreitet, der ein ganzes Zimmer parfümirt. Einzelne Warzen, die ſich meiſt nur bey guten Obſtſorten ſich finden, ſiehet man auch öfters dar- auf. — Das Fleiſch iſt gelblichweiß, veſt, jedoch zart und mild, mit einer ſüßweinigten, erfriſchenden Saftfülle, der jeden Gaumen labt, und empfiehlt ſich mit einem gewürzhaften Parfüm. Sein Kernhaus iſt zwar enge, jedoch enthält jede Kammer 2 vollkommene braune Kerne. — Die Frucht reift ſpät im December und dauert über den Winter hinaus. Sie iſt außer dem herrlichen friſchen Genuß zu jedem ökonomiſchen Ge- brauch vortrefflich, und iſt in jedem Betracht ein Apfel vom allererſten Rang. Der Baum wird groß, ſtark und bildet eine ſchön <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0416" n="368"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">VI</hi>. Cl. <hi rendition="#aq">I</hi>. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14.</fw><lb/> mig, als rund. Seine Breite iſt 3 Zoll und ſeine Höhe<lb/> eben ſo viel. Seine <hi rendition="#g">Blume</hi> ſitzt in einer mäßig ver-<lb/> tieften Einſenkung, und iſt in Beulen und Rippchen<lb/> eingezwängt, welche auch flache Rippen über die Frucht<lb/> führen. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> iſt ¾ Zoll lang und ſtehet in einer<lb/> tiefen, regulären Höhle, die mit grauem Roſt austape-<lb/> ziret iſt. — Seine überaus fettige <hi rendition="#g">Schale</hi> iſt mit<lb/> einem hohen Safrangelb überzogen, welches auf der<lb/> Sonnenſeite mit ſchönen carmoſinrothen Puncten und<lb/> Strichen angeſprengt erſcheint, und einen ſehr ſtarken<lb/> gewürzhaften Geruch verbreitet, der ein ganzes Zimmer<lb/> parfümirt. Einzelne Warzen, die ſich meiſt nur bey<lb/> guten Obſtſorten ſich finden, ſiehet man auch öfters dar-<lb/> auf. — Das <hi rendition="#g">Fleiſch</hi> iſt gelblichweiß, veſt, jedoch<lb/> zart und mild, mit einer ſüßweinigten, erfriſchenden<lb/> Saftfülle, der jeden Gaumen labt, und empfiehlt ſich<lb/> mit einem gewürzhaften Parfüm. Sein <hi rendition="#g">Kernhaus</hi> iſt<lb/> zwar enge, jedoch enthält jede Kammer 2 vollkommene<lb/> braune Kerne. — Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> ſpät im December<lb/> und dauert über den Winter hinaus. Sie iſt außer dem<lb/> herrlichen friſchen Genuß zu jedem ökonomiſchen Ge-<lb/> brauch vortrefflich, und iſt in jedem Betracht ein Apfel<lb/> vom allererſten Rang.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird groß, ſtark und bildet eine ſchön<lb/> gewölbte Krone, mit vielem feinen Fruchtholz, daß er<lb/> frühzeitig und faſt jährlich tragbar iſt. Anbei hat er<lb/> den erwünſchten Vorzug vor hundert Sorten, daß er<lb/> überaus dauerhaft iſt wider den Froſt, ſo, daß er in<lb/> dem Pleiſenthale, wo er recht zu Hauſe iſt, und man<lb/> allda anderthalb hundert jährige Stämme antrifft, der<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [368/0416]
VI. Cl. I. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14.
mig, als rund. Seine Breite iſt 3 Zoll und ſeine Höhe
eben ſo viel. Seine Blume ſitzt in einer mäßig ver-
tieften Einſenkung, und iſt in Beulen und Rippchen
eingezwängt, welche auch flache Rippen über die Frucht
führen. Der Stiel iſt ¾ Zoll lang und ſtehet in einer
tiefen, regulären Höhle, die mit grauem Roſt austape-
ziret iſt. — Seine überaus fettige Schale iſt mit
einem hohen Safrangelb überzogen, welches auf der
Sonnenſeite mit ſchönen carmoſinrothen Puncten und
Strichen angeſprengt erſcheint, und einen ſehr ſtarken
gewürzhaften Geruch verbreitet, der ein ganzes Zimmer
parfümirt. Einzelne Warzen, die ſich meiſt nur bey
guten Obſtſorten ſich finden, ſiehet man auch öfters dar-
auf. — Das Fleiſch iſt gelblichweiß, veſt, jedoch
zart und mild, mit einer ſüßweinigten, erfriſchenden
Saftfülle, der jeden Gaumen labt, und empfiehlt ſich
mit einem gewürzhaften Parfüm. Sein Kernhaus iſt
zwar enge, jedoch enthält jede Kammer 2 vollkommene
braune Kerne. — Die Frucht reift ſpät im December
und dauert über den Winter hinaus. Sie iſt außer dem
herrlichen friſchen Genuß zu jedem ökonomiſchen Ge-
brauch vortrefflich, und iſt in jedem Betracht ein Apfel
vom allererſten Rang.
Der Baum wird groß, ſtark und bildet eine ſchön
gewölbte Krone, mit vielem feinen Fruchtholz, daß er
frühzeitig und faſt jährlich tragbar iſt. Anbei hat er
den erwünſchten Vorzug vor hundert Sorten, daß er
überaus dauerhaft iſt wider den Froſt, ſo, daß er in
dem Pleiſenthale, wo er recht zu Hauſe iſt, und man
allda anderthalb hundert jährige Stämme antrifft, der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |