VI. Cl. I. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14.
C. Winter-Aepfel.
281. Der gelbe Gulderling. Fig. 281.
Ein ansehnlicher und guter Tischapfel, und für die Wirthschaft nicht minder vorzüglich. Seine Form ist meist walzenförmig, obschon auch öfters kegelförmig; fast immer aber ist er an der Blume spitz. Er ist bis zu 23/4 Zoll hoch und fast eben so breit. Seine Blume sitzet in einer engen, flachen Einsenkung, in Falten ein- geschnürt, die scharfkantig über die Frucht fortlaufen. Der Stiel ist nicht lang und stehet in einer meist flachen, bisweilen auch tiefern Höhle. -- Die Schale wird auf dem Lager glänzend goldgelb, und bey besonn- ten Früchten bekommt die Sonnenseite einen sanften, erdartigrothen Anflug. Der Puncte sind sehr wenig, und dieselbe grau und sehr fein; aber gelbgraue Warzen siehet man bisweilen auf der Schale. -- Das Fleisch ist etwas gelblich, fein, locker, sehr saftig und von einem sehr angenehmen, süßweinigten und gewürzhaften Ge- schmack. Das Kernhaus ist calvillenartig und sehr groß, hat viele kleine, rundliche Kerne, die sich oft ab- lösen. -- Die Frucht reift im December und hält sich bis in den May.
Der Baum wird mittelmäßig groß, aber über- aus fruchtbar. Seine Triebe sind röthlichbraun, und auf der hintern Seite gelbgrün, und sehr wollig: die Augen groß, wollig, mit starken und breiten Augen- trägern. Das Blatt ist ziemlich stark, meist eyför- mig und stumpf gezähnt.
VI. Cl. I. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14.
C. Winter-Aepfel.
281. Der gelbe Gulderling. Fig. 281.
Ein anſehnlicher und guter Tiſchapfel, und für die Wirthſchaft nicht minder vorzüglich. Seine Form iſt meiſt walzenförmig, obſchon auch öfters kegelförmig; faſt immer aber iſt er an der Blume ſpitz. Er iſt bis zu 2¾ Zoll hoch und faſt eben ſo breit. Seine Blume ſitzet in einer engen, flachen Einſenkung, in Falten ein- geſchnürt, die ſcharfkantig über die Frucht fortlaufen. Der Stiel iſt nicht lang und ſtehet in einer meiſt flachen, bisweilen auch tiefern Höhle. — Die Schale wird auf dem Lager glänzend goldgelb, und bey beſonn- ten Früchten bekommt die Sonnenſeite einen ſanften, erdartigrothen Anflug. Der Puncte ſind ſehr wenig, und dieſelbe grau und ſehr fein; aber gelbgraue Warzen ſiehet man bisweilen auf der Schale. — Das Fleiſch iſt etwas gelblich, fein, locker, ſehr ſaftig und von einem ſehr angenehmen, ſüßweinigten und gewürzhaften Ge- ſchmack. Das Kernhaus iſt calvillenartig und ſehr groß, hat viele kleine, rundliche Kerne, die ſich oft ab- löſen. — Die Frucht reift im December und hält ſich bis in den May.
Der Baum wird mittelmäßig groß, aber über- aus fruchtbar. Seine Triebe ſind röthlichbraun, und auf der hintern Seite gelbgrün, und ſehr wollig: die Augen groß, wollig, mit ſtarken und breiten Augen- trägern. Das Blatt iſt ziemlich ſtark, meiſt eyför- mig und ſtumpf gezähnt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0414"n="366"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">VI</hi>. Cl. <hirendition="#aq">I</hi>. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14.</fw><lb/><divn="5"><head><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Aepfel</hi>.</head><lb/><divn="6"><head>281. <hirendition="#g">Der gelbe Gulderling</hi>. Fig. 281.</head><lb/><p>Ein anſehnlicher und guter Tiſchapfel, und für die<lb/>
Wirthſchaft nicht minder vorzüglich. Seine Form iſt<lb/>
meiſt walzenförmig, obſchon auch öfters kegelförmig;<lb/>
faſt immer aber iſt er an der Blume ſpitz. Er iſt bis zu<lb/>
2¾ Zoll hoch und faſt eben ſo breit. Seine <hirendition="#g">Blume</hi><lb/>ſitzet in einer engen, flachen Einſenkung, in Falten ein-<lb/>
geſchnürt, die ſcharfkantig über die Frucht fortlaufen.<lb/>
Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt nicht lang und ſtehet in einer meiſt<lb/>
flachen, bisweilen auch tiefern Höhle. — Die <hirendition="#g">Schale</hi><lb/>
wird auf dem Lager glänzend goldgelb, und bey beſonn-<lb/>
ten Früchten bekommt die Sonnenſeite einen ſanften,<lb/>
erdartigrothen Anflug. Der Puncte ſind ſehr wenig,<lb/>
und dieſelbe grau und ſehr fein; aber gelbgraue Warzen<lb/>ſiehet man bisweilen auf der Schale. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi><lb/>
iſt etwas gelblich, fein, locker, ſehr ſaftig und von einem<lb/>ſehr angenehmen, ſüßweinigten und gewürzhaften Ge-<lb/>ſchmack. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt calvillenartig und ſehr<lb/>
groß, hat viele kleine, rundliche Kerne, die ſich oft ab-<lb/>
löſen. — Die Frucht <hirendition="#g">reift</hi> im December und hält ſich<lb/>
bis in den May.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig groß, aber über-<lb/>
aus fruchtbar. Seine <hirendition="#g">Triebe</hi>ſind röthlichbraun, und<lb/>
auf der hintern Seite gelbgrün, und ſehr wollig: die<lb/><hirendition="#g">Augen</hi> groß, wollig, mit ſtarken und breiten Augen-<lb/>
trägern. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt ziemlich ſtark, meiſt eyför-<lb/>
mig und ſtumpf gezähnt.</p></div><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[366/0414]
VI. Cl. I. Ordn. Walzenförmige mit Rippen. Taf. 14.
C. Winter-Aepfel.
281. Der gelbe Gulderling. Fig. 281.
Ein anſehnlicher und guter Tiſchapfel, und für die
Wirthſchaft nicht minder vorzüglich. Seine Form iſt
meiſt walzenförmig, obſchon auch öfters kegelförmig;
faſt immer aber iſt er an der Blume ſpitz. Er iſt bis zu
2¾ Zoll hoch und faſt eben ſo breit. Seine Blume
ſitzet in einer engen, flachen Einſenkung, in Falten ein-
geſchnürt, die ſcharfkantig über die Frucht fortlaufen.
Der Stiel iſt nicht lang und ſtehet in einer meiſt
flachen, bisweilen auch tiefern Höhle. — Die Schale
wird auf dem Lager glänzend goldgelb, und bey beſonn-
ten Früchten bekommt die Sonnenſeite einen ſanften,
erdartigrothen Anflug. Der Puncte ſind ſehr wenig,
und dieſelbe grau und ſehr fein; aber gelbgraue Warzen
ſiehet man bisweilen auf der Schale. — Das Fleiſch
iſt etwas gelblich, fein, locker, ſehr ſaftig und von einem
ſehr angenehmen, ſüßweinigten und gewürzhaften Ge-
ſchmack. Das Kernhaus iſt calvillenartig und ſehr
groß, hat viele kleine, rundliche Kerne, die ſich oft ab-
löſen. — Die Frucht reift im December und hält ſich
bis in den May.
Der Baum wird mittelmäßig groß, aber über-
aus fruchtbar. Seine Triebe ſind röthlichbraun, und
auf der hintern Seite gelbgrün, und ſehr wollig: die
Augen groß, wollig, mit ſtarken und breiten Augen-
trägern. Das Blatt iſt ziemlich ſtark, meiſt eyför-
mig und ſtumpf gezähnt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/414>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.