ten. -- Nach seinem Namen hat dieser Baum eine halb- runde und inwendig hohle Krone. Eigentlich soll er einen Becher vorstellen, oder eine Vase, die oben etwas breit ausläuft. -- Der Schaft oder Stamm wird nach Ge- fallen von 1/2 bis zu 3 Fuß hoch von der Erde angezogen, und der Bildung der Krone mit Anheftung etlicher Reife anfänglich zu statten gekommen.
Knospen. -- S. Augen.
Krone des Baums -- begreift die ganze Anzahl der Aeste und Zweige, die auf dem Stamme oder Schaft stehen. Ihre Bildung und Wuchs ist verschieden: theils flach ausgebreitet: theils rund und kugelförmig: theils pyramidenförmig: theils hochgehend mit stracken Aesten, ohne Pyramidenform etc.
Kugelbaum -- heißt der, so durch den jährlichen Schnitt in einer runden Form gehalten wird. Man pflegt die Kugelbäumen auf Rabatten zu setzen, da sie keinen großen Schatten machen sollen. Ihre Schafthöhe ist 5 bis 6 Fuß. Die Aepfel müssen auf Johannisstamm, besser auf Doucin veredelt seyn, und die Birnen auf Quitten, und müssen lange, wenn sie den Winden ausgesetzt stehen, mit tüchti- gen Baumpfählen unterhalten werden.
M.
Mark -- das zelligte Gewebe in der Mitte des jungen Baums, das voll Saftbläschen und Luftbläschen ist. -- Es hat nur in der Jugend des Bäumchens seinen Einfluß in den Wachsthum des Baumes: im weitern Alter ver- schwindet das Mark ganz.
Müskirt -- (musque) wohlriechend, bisamhaft, gewür- zig. -- Ein naturalisirtes Wort von musc, muscus, mo- schus,Bisam: davon besonders die Muskateller- birnen ihren Namen haben.
Mutterkuchen. -- S. Fruchtkuchen.
Terminologien.
ten. — Nach ſeinem Namen hat dieſer Baum eine halb- runde und inwendig hohle Krone. Eigentlich ſoll er einen Becher vorſtellen, oder eine Vaſe, die oben etwas breit ausläuft. — Der Schaft oder Stamm wird nach Ge- fallen von ½ bis zu 3 Fuß hoch von der Erde angezogen, und der Bildung der Krone mit Anheftung etlicher Reife anfänglich zu ſtatten gekommen.
Knoſpen. — S. Augen.
Krone des Baums — begreift die ganze Anzahl der Aeſte und Zweige, die auf dem Stamme oder Schaft ſtehen. Ihre Bildung und Wuchs iſt verſchieden: theils flach ausgebreitet: theils rund und kugelförmig: theils pyramidenförmig: theils hochgehend mit ſtracken Aeſten, ohne Pyramidenform ꝛc.
Kugelbaum — heißt der, ſo durch den jährlichen Schnitt in einer runden Form gehalten wird. Man pflegt die Kugelbäumen auf Rabatten zu ſetzen, da ſie keinen großen Schatten machen ſollen. Ihre Schafthöhe iſt 5 bis 6 Fuß. Die Aepfel müſſen auf Johannisſtamm, beſſer auf Douçin veredelt ſeyn, und die Birnen auf Quitten, und müſſen lange, wenn ſie den Winden ausgeſetzt ſtehen, mit tüchti- gen Baumpfählen unterhalten werden.
M.
Mark — das zelligte Gewebe in der Mitte des jungen Baums, das voll Saftbläschen und Luftbläschen iſt. — Es hat nur in der Jugend des Bäumchens ſeinen Einfluß in den Wachsthum des Baumes: im weitern Alter ver- ſchwindet das Mark ganz.
Müskirt — (musqué) wohlriechend, biſamhaft, gewür- zig. — Ein naturaliſirtes Wort von musc, muscus, mo- schus,Biſam: davon beſonders die Muskateller- birnen ihren Namen haben.
Mutterkuchen. — S. Fruchtkuchen.
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[XXXIX/0039]
Terminologien.
ten. — Nach ſeinem Namen hat dieſer Baum eine halb-
runde und inwendig hohle Krone. Eigentlich ſoll er einen
Becher vorſtellen, oder eine Vaſe, die oben etwas breit
ausläuft. — Der Schaft oder Stamm wird nach Ge-
fallen von ½ bis zu 3 Fuß hoch von der Erde angezogen,
und der Bildung der Krone mit Anheftung etlicher Reife
anfänglich zu ſtatten gekommen.
Knoſpen. — S. Augen.
Krone des Baums — begreift die ganze Anzahl der
Aeſte und Zweige, die auf dem Stamme oder Schaft
ſtehen. Ihre Bildung und Wuchs iſt verſchieden: theils
flach ausgebreitet: theils rund und kugelförmig: theils
pyramidenförmig: theils hochgehend mit ſtracken Aeſten,
ohne Pyramidenform ꝛc.
Kugelbaum — heißt der, ſo durch den jährlichen Schnitt
in einer runden Form gehalten wird. Man pflegt die
Kugelbäumen auf Rabatten zu ſetzen, da ſie keinen großen
Schatten machen ſollen. Ihre Schafthöhe iſt 5 bis 6 Fuß.
Die Aepfel müſſen auf Johannisſtamm, beſſer auf Douçin
veredelt ſeyn, und die Birnen auf Quitten, und müſſen
lange, wenn ſie den Winden ausgeſetzt ſtehen, mit tüchti-
gen Baumpfählen unterhalten werden.
M.
Mark — das zelligte Gewebe in der Mitte des jungen
Baums, das voll Saftbläschen und Luftbläschen iſt. —
Es hat nur in der Jugend des Bäumchens ſeinen Einfluß
in den Wachsthum des Baumes: im weitern Alter ver-
ſchwindet das Mark ganz.
Müskirt — (musqué) wohlriechend, biſamhaft, gewür-
zig. — Ein naturaliſirtes Wort von musc, muscus, mo-
schus, Biſam: davon beſonders die Muskateller-
birnen ihren Namen haben.
Mutterkuchen. — S. Fruchtkuchen.
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. XXXIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/39>, abgerufen am 21.11.2024.
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