Der Baum wird mittelmäßig groß, treibt seine Aeste in die Luft und ist überaus fruchtbar, und hängt sich wie Zwiebelgebund voll. Er taugt auch in raue Ge- genden. Zum Kochen ist er auch sehr vortrefflich, vor- züglich aber zu Wein.
234. Der schöne Marienapfel. Belle Marie.
Ein mittelmäßiger großer, schöner Apfel, der zwar kein ausgesuchtes Tafelobst, aber doch zum frischen Ge- nuß nicht zu verwerfen, und für die Oekonomie sehr schätzbar ist: gewöhnlich 2 Zoll 9 Linien breit und 2 Zoll 3 Linien hoch. -- Die kleine Blume stehet in einer geräumigen, ziemlich tiefen Einsenkung, mit Falten umgeben, die sich öfters in flachen Rippen über die Frucht verbreiten. Der Stiel ist dünne, einen halben Zoll lang, und stehet in einer regelmäßigen Höhle, die bald grün, bald rostfärbig ist. -- Die Schale wird bey der Reife zitronengelb, zur Hälfte aber schön roth, mit vielen grauen Puncten besäet, die im Rothen einen dunk- ler rothen Kreis haben, im Gelben aber einen grün- lichen. -- Das Fleisch ist gelblich, fein, sehr saftig, vest und von einem angenehmen, erhabenen, süßweinig- ten Geschmack. -- Die Frucht reift Anfang Octobers und hält sich den ganzen Winter durch.
Der Baum wächst lebhaft und schön, ist bald tragbar, und macht eine schöne Krone. Die Som- mertriebe sind glänzend violetbraun, stark punctirt: Die Augen klein, herzförmig, wollig, und haben breite, stark vorstehende Augenträger. Das Blatt ist groß, eyförmig, dunkelgrün und stumpfspitz gezähnt.
IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12.
Der Baum wird mittelmäßig groß, treibt ſeine Aeſte in die Luft und iſt überaus fruchtbar, und hängt ſich wie Zwiebelgebund voll. Er taugt auch in raue Ge- genden. Zum Kochen iſt er auch ſehr vortrefflich, vor- züglich aber zu Wein.
234. Der ſchöne Marienapfel. Belle Marie.
Ein mittelmäßiger großer, ſchöner Apfel, der zwar kein ausgeſuchtes Tafelobſt, aber doch zum friſchen Ge- nuß nicht zu verwerfen, und für die Oekonomie ſehr ſchätzbar iſt: gewöhnlich 2 Zoll 9 Linien breit und 2 Zoll 3 Linien hoch. — Die kleine Blume ſtehet in einer geräumigen, ziemlich tiefen Einſenkung, mit Falten umgeben, die ſich öfters in flachen Rippen über die Frucht verbreiten. Der Stiel iſt dünne, einen halben Zoll lang, und ſtehet in einer regelmäßigen Höhle, die bald grün, bald roſtfärbig iſt. — Die Schale wird bey der Reife zitronengelb, zur Hälfte aber ſchön roth, mit vielen grauen Puncten beſäet, die im Rothen einen dunk- ler rothen Kreis haben, im Gelben aber einen grün- lichen. — Das Fleiſch iſt gelblich, fein, ſehr ſaftig, veſt und von einem angenehmen, erhabenen, ſüßweinig- ten Geſchmack. — Die Frucht reift Anfang Octobers und hält ſich den ganzen Winter durch.
Der Baum wächſt lebhaft und ſchön, iſt bald tragbar, und macht eine ſchöne Krone. Die Som- mertriebe ſind glänzend violetbraun, ſtark punctirt: Die Augen klein, herzförmig, wollig, und haben breite, ſtark vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt groß, eyförmig, dunkelgrün und ſtumpfſpitz gezähnt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><pbfacs="#f0358"n="310"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">IV</hi>. <hirendition="#g">Cl</hi>. <hirendition="#aq">III</hi>. <hirendition="#g">Ordn</hi>. <hirendition="#g">plattrunde Aepfel</hi>. Taf. 12.</fw><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig groß, treibt ſeine<lb/>
Aeſte in die Luft und iſt überaus fruchtbar, und hängt<lb/>ſich wie Zwiebelgebund voll. Er taugt auch in raue Ge-<lb/>
genden. Zum Kochen iſt er auch ſehr vortrefflich, vor-<lb/>
züglich aber zu Wein.</p></div><lb/><divn="5"><head>234. <hirendition="#g">Der ſchöne Marienapfel</hi>. <hirendition="#aq">Belle Marie.</hi></head><lb/><p>Ein mittelmäßiger großer, ſchöner Apfel, der zwar<lb/>
kein ausgeſuchtes Tafelobſt, aber doch zum friſchen Ge-<lb/>
nuß nicht zu verwerfen, und für die Oekonomie ſehr<lb/>ſchätzbar iſt: gewöhnlich 2 Zoll 9 Linien breit und 2 Zoll<lb/>
3 Linien hoch. — Die kleine <hirendition="#g">Blume</hi>ſtehet in einer<lb/>
geräumigen, ziemlich tiefen Einſenkung, mit Falten<lb/>
umgeben, die ſich öfters in flachen Rippen über die Frucht<lb/>
verbreiten. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt dünne, einen halben Zoll<lb/>
lang, und ſtehet in einer regelmäßigen Höhle, die bald<lb/>
grün, bald roſtfärbig iſt. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> wird bey<lb/>
der Reife zitronengelb, zur Hälfte aber ſchön roth, mit<lb/>
vielen grauen Puncten beſäet, die im Rothen einen dunk-<lb/>
ler rothen Kreis haben, im Gelben aber einen grün-<lb/>
lichen. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt gelblich, fein, ſehr ſaftig,<lb/>
veſt und von einem angenehmen, erhabenen, ſüßweinig-<lb/>
ten Geſchmack. — Die Frucht <hirendition="#g">reift</hi> Anfang Octobers<lb/>
und hält ſich den ganzen Winter durch.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt lebhaft und ſchön, iſt bald<lb/>
tragbar, und macht eine ſchöne Krone. Die <hirendition="#g">Som</hi>-<lb/><hirendition="#g">mertriebe</hi>ſind glänzend violetbraun, ſtark punctirt:<lb/>
Die <hirendition="#g">Augen</hi> klein, herzförmig, wollig, und haben breite,<lb/>ſtark vorſtehende Augenträger. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt groß,<lb/>
eyförmig, dunkelgrün und ſtumpfſpitz gezähnt.</p></div><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[310/0358]
IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12.
Der Baum wird mittelmäßig groß, treibt ſeine
Aeſte in die Luft und iſt überaus fruchtbar, und hängt
ſich wie Zwiebelgebund voll. Er taugt auch in raue Ge-
genden. Zum Kochen iſt er auch ſehr vortrefflich, vor-
züglich aber zu Wein.
234. Der ſchöne Marienapfel. Belle Marie.
Ein mittelmäßiger großer, ſchöner Apfel, der zwar
kein ausgeſuchtes Tafelobſt, aber doch zum friſchen Ge-
nuß nicht zu verwerfen, und für die Oekonomie ſehr
ſchätzbar iſt: gewöhnlich 2 Zoll 9 Linien breit und 2 Zoll
3 Linien hoch. — Die kleine Blume ſtehet in einer
geräumigen, ziemlich tiefen Einſenkung, mit Falten
umgeben, die ſich öfters in flachen Rippen über die Frucht
verbreiten. Der Stiel iſt dünne, einen halben Zoll
lang, und ſtehet in einer regelmäßigen Höhle, die bald
grün, bald roſtfärbig iſt. — Die Schale wird bey
der Reife zitronengelb, zur Hälfte aber ſchön roth, mit
vielen grauen Puncten beſäet, die im Rothen einen dunk-
ler rothen Kreis haben, im Gelben aber einen grün-
lichen. — Das Fleiſch iſt gelblich, fein, ſehr ſaftig,
veſt und von einem angenehmen, erhabenen, ſüßweinig-
ten Geſchmack. — Die Frucht reift Anfang Octobers
und hält ſich den ganzen Winter durch.
Der Baum wächſt lebhaft und ſchön, iſt bald
tragbar, und macht eine ſchöne Krone. Die Som-
mertriebe ſind glänzend violetbraun, ſtark punctirt:
Die Augen klein, herzförmig, wollig, und haben breite,
ſtark vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt groß,
eyförmig, dunkelgrün und ſtumpfſpitz gezähnt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/358>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.