Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
Pomologische
E.

Einschlämmen -- ist die überaus gedeihliche Verpflan-
zungsart der Bäume, da sie mittelst Zugießung des Was-
sers gesetzt werden, und die Wurzeln gleichsam in einem
Schlamm stehen, daß auch die kleinsten Würzelchen sich
sogleich ansaugen können.

Elliptisch -- heißt eine gewöhnliche Form der Blätter,
welche von der eyförmigen und runden Figur darinnen ab-
weicht, daß sie länglich oval, jedoch die obere Rundung
der andern gleich ist, wie öfters die Laufbahn der Come-
ten, die gewöhnlich excentrisch ist.

Erdmagazin -- ist ein Erdhaufen aus Rasen, Teich-
schlamm, Rindviehmist ohne Stroh, guter schwarzer Erde
aus Waldungen, oder Erde von Maulwurfshaufen auf
guten Wiesen, alter Erde aus Mistbeeten u. dergl. auf-
gesetzt, der des Jahrs verschiedenemal durchstochen wird,
wodurch man gute Erde zu mancherley Pflanzen, zu Oran-
geriebäumchen etc. erhält. -- Es unterscheidet sich das
Erdmagazin von der Düngergrube, darin man zur
Verbesserung der schlechten Erde um die Wurzeln, oder
wenn man einem alten oder kränkelnden Baum aufhelfen
will, allerley Düngerstoffe, guten ausgestochenen Rasen,
Blut, Mistpfuhl, Hornspäne, Hühner-, Taubenmist,
Ofenruß etc. untereinander verwesen läßt.

F.

Fächer -- die Kammern oder Abtheilungen am Samenge-
häus der Kernobstfrüchte. S. Kernhaus.

Falten, Rippchen um die Blume -- sind allermeist
Merkmale, daß sie Rippen oder Unebenheiten über die
Fläche der Frucht führen. Sie machen oft dem Apfel ein
gewisses freundliches Ansehen.

Pomologiſche
E.

Einſchlämmen — iſt die überaus gedeihliche Verpflan-
zungsart der Bäume, da ſie mittelſt Zugießung des Waſ-
ſers geſetzt werden, und die Wurzeln gleichſam in einem
Schlamm ſtehen, daß auch die kleinſten Würzelchen ſich
ſogleich anſaugen können.

Elliptiſch — heißt eine gewöhnliche Form der Blätter,
welche von der eyförmigen und runden Figur darinnen ab-
weicht, daß ſie länglich oval, jedoch die obere Rundung
der andern gleich iſt, wie öfters die Laufbahn der Come-
ten, die gewöhnlich excentriſch iſt.

Erdmagazin — iſt ein Erdhaufen aus Raſen, Teich-
ſchlamm, Rindviehmiſt ohne Stroh, guter ſchwarzer Erde
aus Waldungen, oder Erde von Maulwurfshaufen auf
guten Wieſen, alter Erde aus Miſtbeeten u. dergl. auf-
geſetzt, der des Jahrs verſchiedenemal durchſtochen wird,
wodurch man gute Erde zu mancherley Pflanzen, zu Oran-
geriebäumchen ꝛc. erhält. — Es unterſcheidet ſich das
Erdmagazin von der Düngergrube, darin man zur
Verbeſſerung der ſchlechten Erde um die Wurzeln, oder
wenn man einem alten oder kränkelnden Baum aufhelfen
will, allerley Düngerſtoffe, guten ausgeſtochenen Raſen,
Blut, Miſtpfuhl, Hornſpäne, Hühner-, Taubenmiſt,
Ofenruß ꝛc. untereinander verweſen läßt.

F.

Fächer — die Kammern oder Abtheilungen am Samenge-
häus der Kernobſtfrüchte. S. Kernhaus.

Falten, Rippchen um die Blume — ſind allermeiſt
Merkmale, daß ſie Rippen oder Unebenheiten über die
Fläche der Frucht führen. Sie machen oft dem Apfel ein
gewiſſes freundliches Anſehen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0034" n="XXXIV"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Pomologi&#x017F;che</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>E.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Ein&#x017F;chlämmen</hi> &#x2014; i&#x017F;t die überaus gedeihliche Verpflan-<lb/>
zungsart der Bäume, da &#x017F;ie mittel&#x017F;t Zugießung des Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ers ge&#x017F;etzt werden, und die Wurzeln gleich&#x017F;am in einem<lb/>
Schlamm &#x017F;tehen, daß auch die klein&#x017F;ten Würzelchen &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;ogleich an&#x017F;augen können.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Ellipti&#x017F;ch</hi> &#x2014; heißt eine gewöhnliche Form der Blätter,<lb/>
welche von der eyförmigen und runden Figur darinnen ab-<lb/>
weicht, daß &#x017F;ie länglich oval, jedoch die obere Rundung<lb/>
der andern gleich i&#x017F;t, wie öfters die Laufbahn der Come-<lb/>
ten, die gewöhnlich excentri&#x017F;ch i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Erdmagazin</hi> &#x2014; i&#x017F;t ein Erdhaufen aus Ra&#x017F;en, Teich-<lb/>
&#x017F;chlamm, Rindviehmi&#x017F;t ohne Stroh, guter &#x017F;chwarzer Erde<lb/>
aus Waldungen, oder Erde von Maulwurfshaufen auf<lb/>
guten Wie&#x017F;en, alter Erde aus Mi&#x017F;tbeeten u. dergl. auf-<lb/>
ge&#x017F;etzt, der des Jahrs ver&#x017F;chiedenemal durch&#x017F;tochen wird,<lb/>
wodurch man gute Erde zu mancherley Pflanzen, zu Oran-<lb/>
geriebäumchen &#xA75B;c. erhält. &#x2014; Es unter&#x017F;cheidet &#x017F;ich das<lb/>
Erdmagazin von der <hi rendition="#g">Düngergrube</hi>, darin man zur<lb/>
Verbe&#x017F;&#x017F;erung der &#x017F;chlechten Erde um die Wurzeln, oder<lb/>
wenn man einem alten oder kränkelnden Baum aufhelfen<lb/>
will, allerley Dünger&#x017F;toffe, guten ausge&#x017F;tochenen Ra&#x017F;en,<lb/>
Blut, Mi&#x017F;tpfuhl, Horn&#x017F;päne, Hühner-, Taubenmi&#x017F;t,<lb/>
Ofenruß &#xA75B;c. untereinander verwe&#x017F;en läßt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>F.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Fächer</hi> &#x2014; die Kammern oder Abtheilungen am Samenge-<lb/>
häus der Kernob&#x017F;tfrüchte. <ref>S. <hi rendition="#g">Kernhaus</hi></ref>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Falten</hi>, <hi rendition="#g">Rippchen um die Blume</hi> &#x2014; &#x017F;ind allermei&#x017F;t<lb/>
Merkmale, daß &#x017F;ie Rippen oder Unebenheiten über die<lb/>
Fläche der Frucht führen. Sie machen oft dem Apfel ein<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;es freundliches An&#x017F;ehen.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[XXXIV/0034] Pomologiſche E. Einſchlämmen — iſt die überaus gedeihliche Verpflan- zungsart der Bäume, da ſie mittelſt Zugießung des Waſ- ſers geſetzt werden, und die Wurzeln gleichſam in einem Schlamm ſtehen, daß auch die kleinſten Würzelchen ſich ſogleich anſaugen können. Elliptiſch — heißt eine gewöhnliche Form der Blätter, welche von der eyförmigen und runden Figur darinnen ab- weicht, daß ſie länglich oval, jedoch die obere Rundung der andern gleich iſt, wie öfters die Laufbahn der Come- ten, die gewöhnlich excentriſch iſt. Erdmagazin — iſt ein Erdhaufen aus Raſen, Teich- ſchlamm, Rindviehmiſt ohne Stroh, guter ſchwarzer Erde aus Waldungen, oder Erde von Maulwurfshaufen auf guten Wieſen, alter Erde aus Miſtbeeten u. dergl. auf- geſetzt, der des Jahrs verſchiedenemal durchſtochen wird, wodurch man gute Erde zu mancherley Pflanzen, zu Oran- geriebäumchen ꝛc. erhält. — Es unterſcheidet ſich das Erdmagazin von der Düngergrube, darin man zur Verbeſſerung der ſchlechten Erde um die Wurzeln, oder wenn man einem alten oder kränkelnden Baum aufhelfen will, allerley Düngerſtoffe, guten ausgeſtochenen Raſen, Blut, Miſtpfuhl, Hornſpäne, Hühner-, Taubenmiſt, Ofenruß ꝛc. untereinander verweſen läßt. F. Fächer — die Kammern oder Abtheilungen am Samenge- häus der Kernobſtfrüchte. S. Kernhaus. Falten, Rippchen um die Blume — ſind allermeiſt Merkmale, daß ſie Rippen oder Unebenheiten über die Fläche der Frucht führen. Sie machen oft dem Apfel ein gewiſſes freundliches Anſehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/34
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. XXXIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/34>, abgerufen am 18.12.2024.