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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Parmänen. Taf. 11.
211. Der süße Borsdörfer.

Auch dieser kann unter den Parmänen stehen, ob-
schon sein Fleisch etwas vest ist. Er ist rundlich, wie
der Edelborsdörfer, aber gewöhnlich größer, 23/4 Zoll
breit und 21/4 Zoll hoch. Am Stiel wölbet er sich platter
zu, als an der Blume, dahin er etwas abnimmt. --
Die offene Blume, die ganz kurze Blättchen hat,
stehet in einer gefälligen, weiten und etwas tiefen Ein-
senkung, in einigen feinen Falten, die aber weiter keine
Störung in der Rundung der Frucht machen. Der
Stiel ist kurz und stehet in einer ausgeschweiften, tie-
fen, bisweilen rostfärbigen Höhle, und zeiget sich dann
oft der Rost oben auf der Wölbung. -- Die Schale
ist gelblich, und spielt ins Grünliche; auf der Sonnen-
seite aber hat sie einen Anflug von Blutroth, und häu-
fige hellbraune Puncte, die im Rothen eine blasse Ein-
fassung haben. -- Das Fleisch ist weiß, fein, vest,
saftig und von einem rein süßen Zuckergeschmack, mit
einem sanften und angenehmen Parfüm. -- Die Frucht
reift Ende Januar und hält sich wohl ein ganzes Jahr.

Der Baum wächst stark und macht eine pyrami-
denförmige Krone, wird aber etwas spät tragbar.
Seine Sommertriebe sind lang, braunroth, glän-
zend, mit weißgrauen Puncten wohl besetzt: die Augen
klein, herzförmig, mit platten und breiten Augenträgern.
Das Blatt ist groß, länglichrund, mit einer langen
Spitze, glänzend, grasgrün, seicht gezähnt.

C. Winter-Parmänen. Taf. 11.
211. Der ſüße Borsdörfer.

Auch dieſer kann unter den Parmänen ſtehen, ob-
ſchon ſein Fleiſch etwas veſt iſt. Er iſt rundlich, wie
der Edelborsdörfer, aber gewöhnlich größer, 2¾ Zoll
breit und 2¼ Zoll hoch. Am Stiel wölbet er ſich platter
zu, als an der Blume, dahin er etwas abnimmt. —
Die offene Blume, die ganz kurze Blättchen hat,
ſtehet in einer gefälligen, weiten und etwas tiefen Ein-
ſenkung, in einigen feinen Falten, die aber weiter keine
Störung in der Rundung der Frucht machen. Der
Stiel iſt kurz und ſtehet in einer ausgeſchweiften, tie-
fen, bisweilen roſtfärbigen Höhle, und zeiget ſich dann
oft der Roſt oben auf der Wölbung. — Die Schale
iſt gelblich, und ſpielt ins Grünliche; auf der Sonnen-
ſeite aber hat ſie einen Anflug von Blutroth, und häu-
fige hellbraune Puncte, die im Rothen eine blaſſe Ein-
faſſung haben. — Das Fleiſch iſt weiß, fein, veſt,
ſaftig und von einem rein ſüßen Zuckergeſchmack, mit
einem ſanften und angenehmen Parfüm. — Die Frucht
reift Ende Januar und hält ſich wohl ein ganzes Jahr.

Der Baum wächſt ſtark und macht eine pyrami-
denförmige Krone, wird aber etwas ſpät tragbar.
Seine Sommertriebe ſind lang, braunroth, glän-
zend, mit weißgrauen Puncten wohl beſetzt: die Augen
klein, herzförmig, mit platten und breiten Augenträgern.
Das Blatt iſt groß, länglichrund, mit einer langen
Spitze, glänzend, grasgrün, ſeicht gezähnt.

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[281/0329] C. Winter-Parmänen. Taf. 11. 211. Der ſüße Borsdörfer. Auch dieſer kann unter den Parmänen ſtehen, ob- ſchon ſein Fleiſch etwas veſt iſt. Er iſt rundlich, wie der Edelborsdörfer, aber gewöhnlich größer, 2¾ Zoll breit und 2¼ Zoll hoch. Am Stiel wölbet er ſich platter zu, als an der Blume, dahin er etwas abnimmt. — Die offene Blume, die ganz kurze Blättchen hat, ſtehet in einer gefälligen, weiten und etwas tiefen Ein- ſenkung, in einigen feinen Falten, die aber weiter keine Störung in der Rundung der Frucht machen. Der Stiel iſt kurz und ſtehet in einer ausgeſchweiften, tie- fen, bisweilen roſtfärbigen Höhle, und zeiget ſich dann oft der Roſt oben auf der Wölbung. — Die Schale iſt gelblich, und ſpielt ins Grünliche; auf der Sonnen- ſeite aber hat ſie einen Anflug von Blutroth, und häu- fige hellbraune Puncte, die im Rothen eine blaſſe Ein- faſſung haben. — Das Fleiſch iſt weiß, fein, veſt, ſaftig und von einem rein ſüßen Zuckergeſchmack, mit einem ſanften und angenehmen Parfüm. — Die Frucht reift Ende Januar und hält ſich wohl ein ganzes Jahr. Der Baum wächſt ſtark und macht eine pyrami- denförmige Krone, wird aber etwas ſpät tragbar. Seine Sommertriebe ſind lang, braunroth, glän- zend, mit weißgrauen Puncten wohl beſetzt: die Augen klein, herzförmig, mit platten und breiten Augenträgern. Das Blatt iſt groß, länglichrund, mit einer langen Spitze, glänzend, grasgrün, ſeicht gezähnt.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/329>, abgerufen am 24.11.2024.