ben, die sich am Rande in Beulen bilden und dann in flachen Erhöhungen über die Frucht bis zur Stielwöl- bung hinlaufen. Der kurze Stiel, so der Frucht gleich stehet, befindet sich gewöhnlich in einer ausge- schweiften, tiefen Höhle, die bald grün, bald rostfär- big ist. -- Die Schale ist glänzend und blaßgelb bey der Reife, und nur selten ist auf der Sonnenseite ein Anflug von einer bräunlichen Röthe. Aber mehr hat die Sonnenseite verschiedene braune Puncte, die carmo- sinroth eingefaßt sind. Uebrigens ist sie allenthalben mit feinen, regelmäßig vertheilten Puncten besetzt, die un- ten an der Stielwölbung am stärksten sind und weitläuf- tiger stehen, als oben gegen die Blume hin, da sie im- mer kleiner werden und näher zusammen sich drängen. -- Das Fleisch ist gelblich, fein, vest, sehr saftreich, von einem überaus angenehmen Geschmack und etwas Calvillenparfüm: hat auch ein weites, geräumiges Kernhaus, das ziemlich offen ist. -- Die Frucht reift Anfang December und dauret in Güte und Brauchbarkeit bis in den Sommer.
Der Baum wird ansehnlich groß und überaus fruchtbar: macht bräunlichrothe, wolligte, wenig und fein punctirte, starke Sommertriebe, sehr große, dicke Augen und große, sehr dunkelgrüne Blätter.
179. Die Sternrenette. Fig. 179.
Diese ganz gute Winterrenette vom zweiten Rang, führet ihren Namen von den 5, auch bisweilen 6 aus- gebildeten, oft scharfen, calvillartigen und egalen Rip-
C. Winter-Renetten. Taf. 10.
ben, die ſich am Rande in Beulen bilden und dann in flachen Erhöhungen über die Frucht bis zur Stielwöl- bung hinlaufen. Der kurze Stiel, ſo der Frucht gleich ſtehet, befindet ſich gewöhnlich in einer ausge- ſchweiften, tiefen Höhle, die bald grün, bald roſtfär- big iſt. — Die Schale iſt glänzend und blaßgelb bey der Reife, und nur ſelten iſt auf der Sonnenſeite ein Anflug von einer bräunlichen Röthe. Aber mehr hat die Sonnenſeite verſchiedene braune Puncte, die carmo- ſinroth eingefaßt ſind. Uebrigens iſt ſie allenthalben mit feinen, regelmäßig vertheilten Puncten beſetzt, die un- ten an der Stielwölbung am ſtärkſten ſind und weitläuf- tiger ſtehen, als oben gegen die Blume hin, da ſie im- mer kleiner werden und näher zuſammen ſich drängen. — Das Fleiſch iſt gelblich, fein, veſt, ſehr ſaftreich, von einem überaus angenehmen Geſchmack und etwas Calvillenparfüm: hat auch ein weites, geräumiges Kernhaus, das ziemlich offen iſt. — Die Frucht reift Anfang December und dauret in Güte und Brauchbarkeit bis in den Sommer.
Der Baum wird anſehnlich groß und überaus fruchtbar: macht bräunlichrothe, wolligte, wenig und fein punctirte, ſtarke Sommertriebe, ſehr große, dicke Augen und große, ſehr dunkelgrüne Blätter.
179. Die Sternrenette. Fig. 179.
Dieſe ganz gute Winterrenette vom zweiten Rang, führet ihren Namen von den 5, auch bisweilen 6 aus- gebildeten, oft ſcharfen, calvillartigen und egalen Rip-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0283"n="235"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Renetten</hi>. Taf. 10.</fw><lb/>
ben, die ſich am Rande in Beulen bilden und dann in<lb/>
flachen Erhöhungen über die Frucht bis zur Stielwöl-<lb/>
bung hinlaufen. Der kurze <hirendition="#g">Stiel</hi>, ſo der Frucht<lb/>
gleich ſtehet, befindet ſich gewöhnlich in einer ausge-<lb/>ſchweiften, tiefen Höhle, die bald grün, bald roſtfär-<lb/>
big iſt. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt glänzend und blaßgelb bey<lb/>
der Reife, und nur ſelten iſt auf der Sonnenſeite ein<lb/>
Anflug von einer bräunlichen Röthe. Aber mehr hat<lb/>
die Sonnenſeite verſchiedene braune Puncte, die carmo-<lb/>ſinroth eingefaßt ſind. Uebrigens iſt ſie allenthalben mit<lb/>
feinen, regelmäßig vertheilten Puncten beſetzt, die un-<lb/>
ten an der Stielwölbung am ſtärkſten ſind und weitläuf-<lb/>
tiger ſtehen, als oben gegen die Blume hin, da ſie im-<lb/>
mer kleiner werden und näher zuſammen ſich drängen. —<lb/>
Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt gelblich, fein, veſt, ſehr ſaftreich,<lb/>
von einem überaus angenehmen Geſchmack und etwas<lb/>
Calvillenparfüm: hat auch ein weites, geräumiges<lb/><hirendition="#g">Kernhaus</hi>, das ziemlich offen iſt. — Die Frucht<lb/><hirendition="#g">reift</hi> Anfang December und dauret in Güte und<lb/>
Brauchbarkeit bis in den Sommer.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird anſehnlich groß und überaus<lb/>
fruchtbar: macht bräunlichrothe, wolligte, wenig und<lb/>
fein punctirte, ſtarke <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>, ſehr große,<lb/>
dicke <hirendition="#g">Augen</hi> und große, ſehr dunkelgrüne <hirendition="#g">Blätter</hi>.</p></div><lb/><divn="6"><head>179. <hirendition="#g">Die Sternrenette</hi>. Fig. 179.</head><lb/><p>Dieſe ganz gute Winterrenette vom zweiten Rang,<lb/>
führet ihren Namen von den 5, auch bisweilen 6 aus-<lb/>
gebildeten, oft ſcharfen, calvillartigen und egalen Rip-<lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[235/0283]
C. Winter-Renetten. Taf. 10.
ben, die ſich am Rande in Beulen bilden und dann in
flachen Erhöhungen über die Frucht bis zur Stielwöl-
bung hinlaufen. Der kurze Stiel, ſo der Frucht
gleich ſtehet, befindet ſich gewöhnlich in einer ausge-
ſchweiften, tiefen Höhle, die bald grün, bald roſtfär-
big iſt. — Die Schale iſt glänzend und blaßgelb bey
der Reife, und nur ſelten iſt auf der Sonnenſeite ein
Anflug von einer bräunlichen Röthe. Aber mehr hat
die Sonnenſeite verſchiedene braune Puncte, die carmo-
ſinroth eingefaßt ſind. Uebrigens iſt ſie allenthalben mit
feinen, regelmäßig vertheilten Puncten beſetzt, die un-
ten an der Stielwölbung am ſtärkſten ſind und weitläuf-
tiger ſtehen, als oben gegen die Blume hin, da ſie im-
mer kleiner werden und näher zuſammen ſich drängen. —
Das Fleiſch iſt gelblich, fein, veſt, ſehr ſaftreich,
von einem überaus angenehmen Geſchmack und etwas
Calvillenparfüm: hat auch ein weites, geräumiges
Kernhaus, das ziemlich offen iſt. — Die Frucht
reift Anfang December und dauret in Güte und
Brauchbarkeit bis in den Sommer.
Der Baum wird anſehnlich groß und überaus
fruchtbar: macht bräunlichrothe, wolligte, wenig und
fein punctirte, ſtarke Sommertriebe, ſehr große,
dicke Augen und große, ſehr dunkelgrüne Blätter.
179. Die Sternrenette. Fig. 179.
Dieſe ganz gute Winterrenette vom zweiten Rang,
führet ihren Namen von den 5, auch bisweilen 6 aus-
gebildeten, oft ſcharfen, calvillartigen und egalen Rip-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/283>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.