bar: macht braunrothe schlanke Sommertriebe, de- ren Augen klein und spitz sind, und stark vorstehende Augenträger haben. Die Blätter sind länglich oval mit einer kleinen Spitze, hellgrün, glänzend, scharf ge- zähnt. -- Die Blüthe ist dauerhaft wider ungünstige Witterung.
149. Der böhmische Borsdörfer. Der große Borsdörfer. Fig. 149.
Dieser herrliche Apfel ist mit dem edlen Winter- Borsdörfer sowohl nach der Vegetation des Baums, als auch nach seinem Fleisch und Geschmack ganz nahe verwandt, obgleich in der Gestalt und Farbe sehr ver- schieden. Er hat aber verschiedene Vorzüge vor dem edlen Borsdörfer. -- Was seine Gestalt betrifft, so ist er nicht nur ziemlich größer, und hat gewöhnlich 2 Zoll 8 Linien in die Breite und 2 Zoll 4 Linien in der Höhe, sondern läuft auch von der dicksten Wölbung kegelförmig gegen die Blume zu, da er sich am Stiel ziemlich breit und platt zurundet. Die Blume hat starke, gerade aufstehende grüne Blättchen und stehet in einer geringen Einsenkung mit Falten umgeben. Der Stiel ist einen halben Zoll lang und dünne, oft aber kürzer und alsdann dicker, und stehet in einer engen, nicht tiefen Höhle. -- Die Schale ist glatt, nach der Grundfarbe gelb, aber auf der Sonnenseite fast zur Hälfte schön dunkelroth, mit noch dunkler röthern Streifen bemahlt, die im Gel- ben heller sind, und oft die ganze Frucht umgeben. Da- bey ist die ganze Schale mit starken weißen Puncten be-
C. Winter-Renetten. Taf. 9.
bar: macht braunrothe ſchlanke Sommertriebe, de- ren Augen klein und ſpitz ſind, und ſtark vorſtehende Augenträger haben. Die Blätter ſind länglich oval mit einer kleinen Spitze, hellgrün, glänzend, ſcharf ge- zähnt. — Die Blüthe iſt dauerhaft wider ungünſtige Witterung.
149. Der böhmiſche Borsdörfer. Der große Borsdörfer. Fig. 149.
Dieſer herrliche Apfel iſt mit dem edlen Winter- Borsdörfer ſowohl nach der Vegetation des Baums, als auch nach ſeinem Fleiſch und Geſchmack ganz nahe verwandt, obgleich in der Geſtalt und Farbe ſehr ver- ſchieden. Er hat aber verſchiedene Vorzüge vor dem edlen Borsdörfer. — Was ſeine Geſtalt betrifft, ſo iſt er nicht nur ziemlich größer, und hat gewöhnlich 2 Zoll 8 Linien in die Breite und 2 Zoll 4 Linien in der Höhe, ſondern läuft auch von der dickſten Wölbung kegelförmig gegen die Blume zu, da er ſich am Stiel ziemlich breit und platt zurundet. Die Blume hat ſtarke, gerade aufſtehende grüne Blättchen und ſtehet in einer geringen Einſenkung mit Falten umgeben. Der Stiel iſt einen halben Zoll lang und dünne, oft aber kürzer und alsdann dicker, und ſtehet in einer engen, nicht tiefen Höhle. — Die Schale iſt glatt, nach der Grundfarbe gelb, aber auf der Sonnenſeite faſt zur Hälfte ſchön dunkelroth, mit noch dunkler röthern Streifen bemahlt, die im Gel- ben heller ſind, und oft die ganze Frucht umgeben. Da- bey iſt die ganze Schale mit ſtarken weißen Puncten be-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0247"n="199"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Renetten</hi>. Taf. 9.</fw><lb/>
bar: macht braunrothe ſchlanke <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>, de-<lb/>
ren <hirendition="#g">Augen</hi> klein und ſpitz ſind, und ſtark vorſtehende<lb/>
Augenträger haben. Die <hirendition="#g">Blätter</hi>ſind länglich oval<lb/>
mit einer kleinen Spitze, hellgrün, glänzend, ſcharf ge-<lb/>
zähnt. — Die Blüthe iſt dauerhaft wider ungünſtige<lb/>
Witterung.</p></div><lb/><divn="6"><head>149. <hirendition="#g">Der böhmiſche Borsdörfer</hi>. <hirendition="#g">Der große<lb/>
Borsdörfer</hi>. Fig. 149.</head><lb/><p>Dieſer herrliche Apfel iſt mit dem edlen Winter-<lb/>
Borsdörfer ſowohl nach der Vegetation des Baums,<lb/>
als auch nach ſeinem Fleiſch und Geſchmack ganz nahe<lb/>
verwandt, obgleich in der Geſtalt und Farbe ſehr ver-<lb/>ſchieden. Er hat aber verſchiedene Vorzüge vor dem<lb/>
edlen Borsdörfer. — Was ſeine Geſtalt betrifft, ſo iſt<lb/>
er nicht nur ziemlich größer, und hat gewöhnlich 2 Zoll<lb/>
8 Linien in die Breite und 2 Zoll 4 Linien in der Höhe,<lb/>ſondern läuft auch von der dickſten Wölbung kegelförmig<lb/>
gegen die Blume zu, da er ſich am Stiel ziemlich breit<lb/>
und platt zurundet. Die <hirendition="#g">Blume</hi> hat ſtarke, gerade<lb/>
aufſtehende grüne Blättchen und ſtehet in einer geringen<lb/>
Einſenkung mit Falten umgeben. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt einen<lb/>
halben Zoll lang und dünne, oft aber kürzer und alsdann<lb/>
dicker, und ſtehet in einer engen, nicht tiefen Höhle. —<lb/>
Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt glatt, nach der Grundfarbe gelb, aber<lb/>
auf der Sonnenſeite faſt zur Hälfte ſchön dunkelroth,<lb/>
mit noch dunkler röthern Streifen bemahlt, die im Gel-<lb/>
ben heller ſind, und oft die ganze Frucht umgeben. Da-<lb/>
bey iſt die ganze Schale mit ſtarken weißen Puncten be-<lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[199/0247]
C. Winter-Renetten. Taf. 9.
bar: macht braunrothe ſchlanke Sommertriebe, de-
ren Augen klein und ſpitz ſind, und ſtark vorſtehende
Augenträger haben. Die Blätter ſind länglich oval
mit einer kleinen Spitze, hellgrün, glänzend, ſcharf ge-
zähnt. — Die Blüthe iſt dauerhaft wider ungünſtige
Witterung.
149. Der böhmiſche Borsdörfer. Der große
Borsdörfer. Fig. 149.
Dieſer herrliche Apfel iſt mit dem edlen Winter-
Borsdörfer ſowohl nach der Vegetation des Baums,
als auch nach ſeinem Fleiſch und Geſchmack ganz nahe
verwandt, obgleich in der Geſtalt und Farbe ſehr ver-
ſchieden. Er hat aber verſchiedene Vorzüge vor dem
edlen Borsdörfer. — Was ſeine Geſtalt betrifft, ſo iſt
er nicht nur ziemlich größer, und hat gewöhnlich 2 Zoll
8 Linien in die Breite und 2 Zoll 4 Linien in der Höhe,
ſondern läuft auch von der dickſten Wölbung kegelförmig
gegen die Blume zu, da er ſich am Stiel ziemlich breit
und platt zurundet. Die Blume hat ſtarke, gerade
aufſtehende grüne Blättchen und ſtehet in einer geringen
Einſenkung mit Falten umgeben. Der Stiel iſt einen
halben Zoll lang und dünne, oft aber kürzer und alsdann
dicker, und ſtehet in einer engen, nicht tiefen Höhle. —
Die Schale iſt glatt, nach der Grundfarbe gelb, aber
auf der Sonnenſeite faſt zur Hälfte ſchön dunkelroth,
mit noch dunkler röthern Streifen bemahlt, die im Gel-
ben heller ſind, und oft die ganze Frucht umgeben. Da-
bey iſt die ganze Schale mit ſtarken weißen Puncten be-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/247>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.