Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

C. Winter-Renetten. Taf. 8.
stehet; in regenhaften Sommern aber wird der Stiel
länger und dünner. -- Die Schale ist goldgelb, mit
vielen braunen, rauen Puncten besäet, die häufig drey-
eckig oder sternartig sind. Viele haben auch braune
Flecken und dergleichen Charactere. Auch Warzen, wie
bey den Borsdörfern, findet man bisweilen. -- Das
Fleisch ist gelblich, fein, vest, saftvoll und von einem
leckerhaften, überaus lieblichen, fein süßsäuerlichem Ge-
schmack und erhabenem Parfüm. -- Die Frucht reift
im Februar und März.

Der Baum macht einen freudigen, starken Wuchs,
und treibt seine Aeste schön in die Höhe, und ist frucht-
bar. Seine Sommerschosse sind lang und stark,
sehr wollig, rothbraun, auf der Schattenseite grün,
sehr fein punctirt: die Augen groß, lang, sehr wollig,
auf sehr stark vorstehenden gerippten Augenträgern, die
2 Afterblättchen haben; und das Blatt groß, lang-
oval, dunkelgrün, unten sehr wollig, groß und spitz
gezähnt.

132. Die Normandie-Renette. Rein. de Nor-
mandie.
Fig. 132.

Auch ein trefflicher Apfel vom ersten Rang. Seine
Gestalt ist platt gedrückt kugelförmig, 2 Zoll 8 Linien
breit und 21/4 Zoll hoch. Seine stärkste Wölbung ist un-
ter der Mitte, da er sich gegen den Stiel ziemlich breit
und hoch zurundet, gegen die Blume aber stark abnimmt,
und oben eine viel schmälere Rundung macht. -- Die
Blume sitzt in einer flachen Einsenkung und ist mit
stumpfen Höckern umgeben: der Stiel aber, der ge-

C. Winter-Renetten. Taf. 8.
ſtehet; in regenhaften Sommern aber wird der Stiel
länger und dünner. — Die Schale iſt goldgelb, mit
vielen braunen, rauen Puncten beſäet, die häufig drey-
eckig oder ſternartig ſind. Viele haben auch braune
Flecken und dergleichen Charactere. Auch Warzen, wie
bey den Borsdörfern, findet man bisweilen. — Das
Fleiſch iſt gelblich, fein, veſt, ſaftvoll und von einem
leckerhaften, überaus lieblichen, fein ſüßſäuerlichem Ge-
ſchmack und erhabenem Parfüm. — Die Frucht reift
im Februar und März.

Der Baum macht einen freudigen, ſtarken Wuchs,
und treibt ſeine Aeſte ſchön in die Höhe, und iſt frucht-
bar. Seine Sommerſchoſſe ſind lang und ſtark,
ſehr wollig, rothbraun, auf der Schattenſeite grün,
ſehr fein punctirt: die Augen groß, lang, ſehr wollig,
auf ſehr ſtark vorſtehenden gerippten Augenträgern, die
2 Afterblättchen haben; und das Blatt groß, lang-
oval, dunkelgrün, unten ſehr wollig, groß und ſpitz
gezähnt.

132. Die Normandie-Renette. Rein. de Nor-
mandie.
Fig. 132.

Auch ein trefflicher Apfel vom erſten Rang. Seine
Geſtalt iſt platt gedrückt kugelförmig, 2 Zoll 8 Linien
breit und 2¼ Zoll hoch. Seine ſtärkſte Wölbung iſt un-
ter der Mitte, da er ſich gegen den Stiel ziemlich breit
und hoch zurundet, gegen die Blume aber ſtark abnimmt,
und oben eine viel ſchmälere Rundung macht. — Die
Blume ſitzt in einer flachen Einſenkung und iſt mit
ſtumpfen Höckern umgeben: der Stiel aber, der ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0223" n="175"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Renetten</hi>. Taf. 8.</fw><lb/>
&#x017F;tehet; in regenhaften Sommern aber wird der Stiel<lb/>
länger und dünner. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t goldgelb, mit<lb/>
vielen braunen, rauen Puncten be&#x017F;äet, die häufig drey-<lb/>
eckig oder &#x017F;ternartig &#x017F;ind. Viele haben auch braune<lb/>
Flecken und dergleichen Charactere. Auch Warzen, wie<lb/>
bey den Borsdörfern, findet man bisweilen. &#x2014; Das<lb/><hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t gelblich, fein, ve&#x017F;t, &#x017F;aftvoll und von einem<lb/>
leckerhaften, überaus lieblichen, fein &#x017F;üß&#x017F;äuerlichem Ge-<lb/>
&#x017F;chmack und erhabenem Parfüm. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi><lb/>
im Februar und März.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> macht einen freudigen, &#x017F;tarken Wuchs,<lb/>
und treibt &#x017F;eine Ae&#x017F;te &#x017F;chön in die Höhe, und i&#x017F;t frucht-<lb/>
bar. Seine <hi rendition="#g">Sommer&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;ind lang und &#x017F;tark,<lb/>
&#x017F;ehr wollig, rothbraun, auf der Schatten&#x017F;eite grün,<lb/>
&#x017F;ehr fein punctirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> groß, lang, &#x017F;ehr wollig,<lb/>
auf &#x017F;ehr &#x017F;tark vor&#x017F;tehenden gerippten Augenträgern, die<lb/>
2 Afterblättchen haben; und das <hi rendition="#g">Blatt</hi> groß, lang-<lb/>
oval, dunkelgrün, unten &#x017F;ehr wollig, groß und &#x017F;pitz<lb/>
gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>132. <hi rendition="#g">Die Normandie</hi>-<hi rendition="#g">Renette</hi>. <hi rendition="#aq">Rein</hi>. <hi rendition="#aq">de Nor-<lb/>
mandie.</hi> Fig. 132.</head><lb/>
                <p>Auch ein trefflicher Apfel vom er&#x017F;ten Rang. Seine<lb/>
Ge&#x017F;talt i&#x017F;t platt gedrückt kugelförmig, 2 Zoll 8 Linien<lb/>
breit und 2¼ Zoll hoch. Seine &#x017F;tärk&#x017F;te Wölbung i&#x017F;t un-<lb/>
ter der Mitte, da er &#x017F;ich gegen den Stiel ziemlich breit<lb/>
und hoch zurundet, gegen die Blume aber &#x017F;tark abnimmt,<lb/>
und oben eine viel &#x017F;chmälere Rundung macht. &#x2014; Die<lb/><hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;itzt in einer flachen Ein&#x017F;enkung und i&#x017F;t mit<lb/>
&#x017F;tumpfen Höckern umgeben: der <hi rendition="#g">Stiel</hi> aber, der ge-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0223] C. Winter-Renetten. Taf. 8. ſtehet; in regenhaften Sommern aber wird der Stiel länger und dünner. — Die Schale iſt goldgelb, mit vielen braunen, rauen Puncten beſäet, die häufig drey- eckig oder ſternartig ſind. Viele haben auch braune Flecken und dergleichen Charactere. Auch Warzen, wie bey den Borsdörfern, findet man bisweilen. — Das Fleiſch iſt gelblich, fein, veſt, ſaftvoll und von einem leckerhaften, überaus lieblichen, fein ſüßſäuerlichem Ge- ſchmack und erhabenem Parfüm. — Die Frucht reift im Februar und März. Der Baum macht einen freudigen, ſtarken Wuchs, und treibt ſeine Aeſte ſchön in die Höhe, und iſt frucht- bar. Seine Sommerſchoſſe ſind lang und ſtark, ſehr wollig, rothbraun, auf der Schattenſeite grün, ſehr fein punctirt: die Augen groß, lang, ſehr wollig, auf ſehr ſtark vorſtehenden gerippten Augenträgern, die 2 Afterblättchen haben; und das Blatt groß, lang- oval, dunkelgrün, unten ſehr wollig, groß und ſpitz gezähnt. 132. Die Normandie-Renette. Rein. de Nor- mandie. Fig. 132. Auch ein trefflicher Apfel vom erſten Rang. Seine Geſtalt iſt platt gedrückt kugelförmig, 2 Zoll 8 Linien breit und 2¼ Zoll hoch. Seine ſtärkſte Wölbung iſt un- ter der Mitte, da er ſich gegen den Stiel ziemlich breit und hoch zurundet, gegen die Blume aber ſtark abnimmt, und oben eine viel ſchmälere Rundung macht. — Die Blume ſitzt in einer flachen Einſenkung und iſt mit ſtumpfen Höckern umgeben: der Stiel aber, der ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/223
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/223>, abgerufen am 22.11.2024.