Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Cl. II. Ordn. Reine Renetten. Taf. 8.
Das Fleisch ist weiß, unter der Schale gelblich, fein-
kornig, mild, saftvoll, zuckerartig mit der feinsten Wein-
säure, und einem erhabenem Parfüm. Das Kern-
haus ist etwas groß, hat aber doch wenig vollkommene
Kerne. -- Die Frucht reift schon im halben Novem-
ber und hält sich weit in den Winter.

Der Baum wächst sehr stark und macht eine py-
ramidenförmige Krone: wird dabey frühzeitig und all-
jährlich tragbar: hat dunkelbraunrothe Sommertrie-
be mit weißen Puncten besetzt, und herzförmige Augen
auf stark vorstehenden Augenträgern. Das Blatt ist
groß, lang herzförmig, schön grün und glänzend, und
ungleich gezähnt.

129. Die Renette von Lünevill. Rein. de Lu-
neville.
Fig. 129.

Diese schätzbare Frucht ist einer von den allerlängst
daurenden Aepfeln, und wird auch von mehrern Pomo-
logen die zwei Jahre daurende Renette genannt.
Ihre Form und Größe ist die eines schönen Winterbors-
dörfers. Die stärkste Wölbung der Frucht, die etwas
unter der Mitte ist, läuft gegen die Blume ein wenig
geschmeidiger zu, als gegen den Stiel. -- Die Blume
sitzt in einer geräumigen, flachen Einsenkung und hat
einige kleine Falten um sich. Der Stiel ist einen hal-
ben Zoll lang und stehet in einer kleinen Vertiefung. --
Die Schale ist lange grün, wird aber im Liegen schön
zitronengelb und auf der Sonnenseite hochroth, worin-
nen kleine gelbe Puncte zerstreuet stehen, im Gelben aber

III. Cl. II. Ordn. Reine Renetten. Taf. 8.
Das Fleiſch iſt weiß, unter der Schale gelblich, fein-
kornig, mild, ſaftvoll, zuckerartig mit der feinſten Wein-
ſäure, und einem erhabenem Parfüm. Das Kern-
haus iſt etwas groß, hat aber doch wenig vollkommene
Kerne. — Die Frucht reift ſchon im halben Novem-
ber und hält ſich weit in den Winter.

Der Baum wächſt ſehr ſtark und macht eine py-
ramidenförmige Krone: wird dabey frühzeitig und all-
jährlich tragbar: hat dunkelbraunrothe Sommertrie-
be mit weißen Puncten beſetzt, und herzförmige Augen
auf ſtark vorſtehenden Augenträgern. Das Blatt iſt
groß, lang herzförmig, ſchön grün und glänzend, und
ungleich gezähnt.

129. Die Renette von Lünevill. Rein. de Lu-
neville.
Fig. 129.

Dieſe ſchätzbare Frucht iſt einer von den allerlängſt
daurenden Aepfeln, und wird auch von mehrern Pomo-
logen die zwei Jahre daurende Renette genannt.
Ihre Form und Größe iſt die eines ſchönen Winterbors-
dörfers. Die ſtärkſte Wölbung der Frucht, die etwas
unter der Mitte iſt, läuft gegen die Blume ein wenig
geſchmeidiger zu, als gegen den Stiel. — Die Blume
ſitzt in einer geräumigen, flachen Einſenkung und hat
einige kleine Falten um ſich. Der Stiel iſt einen hal-
ben Zoll lang und ſtehet in einer kleinen Vertiefung. —
Die Schale iſt lange grün, wird aber im Liegen ſchön
zitronengelb und auf der Sonnenſeite hochroth, worin-
nen kleine gelbe Puncte zerſtreuet ſtehen, im Gelben aber

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0220" n="172"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">III</hi>. <hi rendition="#g">Cl</hi>. <hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#g">Ordn</hi>. <hi rendition="#g">Reine Renetten</hi>. Taf. 8.</fw><lb/>
Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weiß, unter der Schale gelblich, fein-<lb/>
kornig, mild, &#x017F;aftvoll, zuckerartig mit der fein&#x017F;ten Wein-<lb/>
&#x017F;äure, und einem erhabenem Parfüm. Das <hi rendition="#g">Kern</hi>-<lb/><hi rendition="#g">haus</hi> i&#x017F;t etwas groß, hat aber doch wenig vollkommene<lb/>
Kerne. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> &#x017F;chon im halben Novem-<lb/>
ber und hält &#x017F;ich weit in den Winter.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wäch&#x017F;t &#x017F;ehr &#x017F;tark und macht eine py-<lb/>
ramidenförmige Krone: wird dabey frühzeitig und all-<lb/>
jährlich tragbar: hat dunkelbraunrothe <hi rendition="#g">Sommertrie</hi>-<lb/><hi rendition="#g">be</hi> mit weißen Puncten be&#x017F;etzt, und herzförmige <hi rendition="#g">Augen</hi><lb/>
auf &#x017F;tark vor&#x017F;tehenden Augenträgern. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t<lb/>
groß, lang herzförmig, &#x017F;chön grün und glänzend, und<lb/>
ungleich gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>129. <hi rendition="#g">Die Renette von Lünevill</hi>. <hi rendition="#aq">Rein. de Lu-<lb/>
neville.</hi> Fig. 129.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;e &#x017F;chätzbare Frucht i&#x017F;t einer von den allerläng&#x017F;t<lb/>
daurenden Aepfeln, und wird auch von mehrern Pomo-<lb/>
logen die <hi rendition="#g">zwei Jahre daurende Renette</hi> genannt.<lb/>
Ihre Form und Größe i&#x017F;t die eines &#x017F;chönen Winterbors-<lb/>
dörfers. Die &#x017F;tärk&#x017F;te Wölbung der Frucht, die etwas<lb/>
unter der Mitte i&#x017F;t, läuft gegen die Blume ein wenig<lb/>
ge&#x017F;chmeidiger zu, als gegen den Stiel. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Blume</hi><lb/>
&#x017F;itzt in einer geräumigen, flachen Ein&#x017F;enkung und hat<lb/>
einige kleine Falten um &#x017F;ich. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t einen hal-<lb/>
ben Zoll lang und &#x017F;tehet in einer kleinen Vertiefung. &#x2014;<lb/>
Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t lange grün, wird aber im Liegen &#x017F;chön<lb/>
zitronengelb und auf der Sonnen&#x017F;eite hochroth, worin-<lb/>
nen kleine gelbe Puncte zer&#x017F;treuet &#x017F;tehen, im Gelben aber<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[172/0220] III. Cl. II. Ordn. Reine Renetten. Taf. 8. Das Fleiſch iſt weiß, unter der Schale gelblich, fein- kornig, mild, ſaftvoll, zuckerartig mit der feinſten Wein- ſäure, und einem erhabenem Parfüm. Das Kern- haus iſt etwas groß, hat aber doch wenig vollkommene Kerne. — Die Frucht reift ſchon im halben Novem- ber und hält ſich weit in den Winter. Der Baum wächſt ſehr ſtark und macht eine py- ramidenförmige Krone: wird dabey frühzeitig und all- jährlich tragbar: hat dunkelbraunrothe Sommertrie- be mit weißen Puncten beſetzt, und herzförmige Augen auf ſtark vorſtehenden Augenträgern. Das Blatt iſt groß, lang herzförmig, ſchön grün und glänzend, und ungleich gezähnt. 129. Die Renette von Lünevill. Rein. de Lu- neville. Fig. 129. Dieſe ſchätzbare Frucht iſt einer von den allerlängſt daurenden Aepfeln, und wird auch von mehrern Pomo- logen die zwei Jahre daurende Renette genannt. Ihre Form und Größe iſt die eines ſchönen Winterbors- dörfers. Die ſtärkſte Wölbung der Frucht, die etwas unter der Mitte iſt, läuft gegen die Blume ein wenig geſchmeidiger zu, als gegen den Stiel. — Die Blume ſitzt in einer geräumigen, flachen Einſenkung und hat einige kleine Falten um ſich. Der Stiel iſt einen hal- ben Zoll lang und ſtehet in einer kleinen Vertiefung. — Die Schale iſt lange grün, wird aber im Liegen ſchön zitronengelb und auf der Sonnenſeite hochroth, worin- nen kleine gelbe Puncte zerſtreuet ſtehen, im Gelben aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/220
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/220>, abgerufen am 22.11.2024.