Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7.

Der Baum macht einen schwachen Stamm und
ausgebreitete Aeste. Seine Sommerschosse sind
schwank, braunröthlich, sehr fein punctirt: die Augen
sehr klein, und ihre Augenträger: Die Blätter lang
oval, hellgrün, unordentlich gezähnt.

113. Die kleine Casseler Renette. Fig. 113.

Ein schöner, delikater Apfel, von der schönsten Re-
netten-Form, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 2 Linien
hoch. Seine stärkste Wölbung ist in der untersten Hälfte
der Höhe der Frucht, von da er sich gegen den Stiel
ganz platt zurundet, um die Blume aber etwas sanf-
ter. -- Auf seiner Höhe senkt sich die große offene
Blume in einem geräumlichen Umfang tief ein. Der
Stiel hat eine schöne geräumliche Höhle, und stehet
wenig über dieselbe hervor. -- Die Grundfarbe der
Schale ist bey der Reife zitronengelb: auf der Son-
nenseite carmosinroth verwaschen, worinnen dunklere
Streifen sich befinden: stark besonnte Früchte sind oft
auf der ganzen Seite stark carmosinroth, und mit Punc-
ten, die wie Sternchen aussehen, fast besäet. -- Das
Fleisch ist weißgelb, zart, wie schmelzend, und voller
zuckerartigem Saft, von einem erhabenen Geschmack
und trefflichen gewürzreichen Parfüm. -- Die Frucht
reift im December und dauert bis in May. -- Außer
dem delikaten frischen Genuß, ist sie auch zum Kochen etc.
besonders vorzüglich.

Der Baum wird mittelmäßig groß und macht
eine pyramidenförmige Krone. Er ist überaus fruchtbar

III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7.

Der Baum macht einen ſchwachen Stamm und
ausgebreitete Aeſte. Seine Sommerſchoſſe ſind
ſchwank, braunröthlich, ſehr fein punctirt: die Augen
ſehr klein, und ihre Augenträger: Die Blätter lang
oval, hellgrün, unordentlich gezähnt.

113. Die kleine Caſſeler Renette. Fig. 113.

Ein ſchöner, delikater Apfel, von der ſchönſten Re-
netten-Form, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 2 Linien
hoch. Seine ſtärkſte Wölbung iſt in der unterſten Hälfte
der Höhe der Frucht, von da er ſich gegen den Stiel
ganz platt zurundet, um die Blume aber etwas ſanf-
ter. — Auf ſeiner Höhe ſenkt ſich die große offene
Blume in einem geräumlichen Umfang tief ein. Der
Stiel hat eine ſchöne geräumliche Höhle, und ſtehet
wenig über dieſelbe hervor. — Die Grundfarbe der
Schale iſt bey der Reife zitronengelb: auf der Son-
nenſeite carmoſinroth verwaſchen, worinnen dunklere
Streifen ſich befinden: ſtark beſonnte Früchte ſind oft
auf der ganzen Seite ſtark carmoſinroth, und mit Punc-
ten, die wie Sternchen ausſehen, faſt beſäet. — Das
Fleiſch iſt weißgelb, zart, wie ſchmelzend, und voller
zuckerartigem Saft, von einem erhabenen Geſchmack
und trefflichen gewürzreichen Parfüm. — Die Frucht
reift im December und dauert bis in May. — Außer
dem delikaten friſchen Genuß, iſt ſie auch zum Kochen ꝛc.
beſonders vorzüglich.

Der Baum wird mittelmäßig groß und macht
eine pyramidenförmige Krone. Er iſt überaus fruchtbar

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0204" n="156"/>
                <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">III</hi>. <hi rendition="#g">Cl</hi>. <hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Ordn</hi>. <hi rendition="#g">Reine Renetten</hi>. Taf. 7.</fw><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> macht einen &#x017F;chwachen Stamm und<lb/>
ausgebreitete Ae&#x017F;te. Seine <hi rendition="#g">Sommer&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;chwank, braunröthlich, &#x017F;ehr fein punctirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi><lb/>
&#x017F;ehr klein, und ihre Augenträger: Die <hi rendition="#g">Blätter</hi> lang<lb/>
oval, hellgrün, unordentlich gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>113. <hi rendition="#g">Die kleine Ca&#x017F;&#x017F;eler Renette</hi>. Fig. 113.</head><lb/>
                <p>Ein &#x017F;chöner, delikater Apfel, von der &#x017F;chön&#x017F;ten Re-<lb/>
netten-Form, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 2 Linien<lb/>
hoch. Seine &#x017F;tärk&#x017F;te Wölbung i&#x017F;t in der unter&#x017F;ten Hälfte<lb/>
der Höhe der Frucht, von da er &#x017F;ich gegen den Stiel<lb/>
ganz platt zurundet, um die Blume aber etwas &#x017F;anf-<lb/>
ter. &#x2014; Auf &#x017F;einer Höhe &#x017F;enkt &#x017F;ich die große offene<lb/><hi rendition="#g">Blume</hi> in einem geräumlichen Umfang tief ein. Der<lb/><hi rendition="#g">Stiel</hi> hat eine &#x017F;chöne geräumliche Höhle, und &#x017F;tehet<lb/>
wenig über die&#x017F;elbe hervor. &#x2014; Die Grundfarbe der<lb/><hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t bey der Reife zitronengelb: auf der Son-<lb/>
nen&#x017F;eite carmo&#x017F;inroth verwa&#x017F;chen, worinnen dunklere<lb/>
Streifen &#x017F;ich befinden: &#x017F;tark be&#x017F;onnte Früchte &#x017F;ind oft<lb/>
auf der ganzen Seite &#x017F;tark carmo&#x017F;inroth, und mit Punc-<lb/>
ten, die wie Sternchen aus&#x017F;ehen, fa&#x017F;t be&#x017F;äet. &#x2014; Das<lb/><hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weißgelb, zart, wie &#x017F;chmelzend, und voller<lb/>
zuckerartigem Saft, von einem erhabenen Ge&#x017F;chmack<lb/>
und trefflichen gewürzreichen Parfüm. &#x2014; Die Frucht<lb/><hi rendition="#g">reift</hi> im December und dauert bis in May. &#x2014; Außer<lb/>
dem delikaten fri&#x017F;chen Genuß, i&#x017F;t &#x017F;ie auch zum Kochen &#xA75B;c.<lb/>
be&#x017F;onders vorzüglich.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig groß und macht<lb/>
eine pyramidenförmige Krone. Er i&#x017F;t überaus fruchtbar<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0204] III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7. Der Baum macht einen ſchwachen Stamm und ausgebreitete Aeſte. Seine Sommerſchoſſe ſind ſchwank, braunröthlich, ſehr fein punctirt: die Augen ſehr klein, und ihre Augenträger: Die Blätter lang oval, hellgrün, unordentlich gezähnt. 113. Die kleine Caſſeler Renette. Fig. 113. Ein ſchöner, delikater Apfel, von der ſchönſten Re- netten-Form, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 2 Linien hoch. Seine ſtärkſte Wölbung iſt in der unterſten Hälfte der Höhe der Frucht, von da er ſich gegen den Stiel ganz platt zurundet, um die Blume aber etwas ſanf- ter. — Auf ſeiner Höhe ſenkt ſich die große offene Blume in einem geräumlichen Umfang tief ein. Der Stiel hat eine ſchöne geräumliche Höhle, und ſtehet wenig über dieſelbe hervor. — Die Grundfarbe der Schale iſt bey der Reife zitronengelb: auf der Son- nenſeite carmoſinroth verwaſchen, worinnen dunklere Streifen ſich befinden: ſtark beſonnte Früchte ſind oft auf der ganzen Seite ſtark carmoſinroth, und mit Punc- ten, die wie Sternchen ausſehen, faſt beſäet. — Das Fleiſch iſt weißgelb, zart, wie ſchmelzend, und voller zuckerartigem Saft, von einem erhabenen Geſchmack und trefflichen gewürzreichen Parfüm. — Die Frucht reift im December und dauert bis in May. — Außer dem delikaten friſchen Genuß, iſt ſie auch zum Kochen ꝛc. beſonders vorzüglich. Der Baum wird mittelmäßig groß und macht eine pyramidenförmige Krone. Er iſt überaus fruchtbar

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/204
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/204>, abgerufen am 24.11.2024.