II. Classe, II. Ordnung. Rippige Rambur ohne calvillartiges Kernhaus.
C. Winter-Rambur.
94. Der Goldrambur. Fig. 94.
Ein überaus schöner, großer, deutscher National- Apfel, zwar hauptsächlich für die Wirthschaft, aber da- zu sehr schätzbar nach Baum und Frucht. Seine Ge- stalt ist hochgebauet, ob er schon 3 Zoll breit und eben so hoch ist. Häufig ist eine Seite höher als die andere. -- Die geschlossene Blume sitzet zwischen Beulen einge- zwangt und laufen breite Rippen oder vielmehr Erhöhun- gen über die Frucht bis auf die Stielhöhle. Diese ist spitz und sehr tief: der Stiel ist kurz und sehr stark. -- Die Grundfarbe der fettigen Schale wird schon auf dem Baume goldgelb, und ist größtentheils, beson- ders auf der Sonnenseite schön roth getuscht und punc- tirt, und mit carmosinrothen, breiten abgebrochenen Streifen schön bemahlt bis an die Stielhöhle, und ma- chen die Früchte an dem Baum einen sehr prächtigen und reizenden Anblick. -- Das Fleisch ist zwar etwas grobkörnig, aber für den gemeinen Mann gut und von angenehmem Geschmack, und zu allem wirthschaftlichen
II. Claſſe, II. Ordnung. Taf. 5.
II. Claſſe, II. Ordnung. Rippige Rambur ohne calvillartiges Kernhaus.
C. Winter-Rambur.
94. Der Goldrambur. Fig. 94.
Ein überaus ſchöner, großer, deutſcher National- Apfel, zwar hauptſächlich für die Wirthſchaft, aber da- zu ſehr ſchätzbar nach Baum und Frucht. Seine Ge- ſtalt iſt hochgebauet, ob er ſchon 3 Zoll breit und eben ſo hoch iſt. Häufig iſt eine Seite höher als die andere. — Die geſchloſſene Blume ſitzet zwiſchen Beulen einge- zwangt und laufen breite Rippen oder vielmehr Erhöhun- gen über die Frucht bis auf die Stielhöhle. Dieſe iſt ſpitz und ſehr tief: der Stiel iſt kurz und ſehr ſtark. — Die Grundfarbe der fettigen Schale wird ſchon auf dem Baume goldgelb, und iſt größtentheils, beſon- ders auf der Sonnenſeite ſchön roth getuſcht und punc- tirt, und mit carmoſinrothen, breiten abgebrochenen Streifen ſchön bemahlt bis an die Stielhöhle, und ma- chen die Früchte an dem Baum einen ſehr prächtigen und reizenden Anblick. — Das Fleiſch iſt zwar etwas grobkörnig, aber für den gemeinen Mann gut und von angenehmem Geſchmack, und zu allem wirthſchaftlichen
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II. Claſſe, II. Ordnung. Taf. 5.
II. Claſſe, II. Ordnung.
Rippige Rambur ohne calvillartiges Kernhaus.
C. Winter-Rambur.
94. Der Goldrambur. Fig. 94.
Ein überaus ſchöner, großer, deutſcher National-
Apfel, zwar hauptſächlich für die Wirthſchaft, aber da-
zu ſehr ſchätzbar nach Baum und Frucht. Seine Ge-
ſtalt iſt hochgebauet, ob er ſchon 3 Zoll breit und eben
ſo hoch iſt. Häufig iſt eine Seite höher als die andere. —
Die geſchloſſene Blume ſitzet zwiſchen Beulen einge-
zwangt und laufen breite Rippen oder vielmehr Erhöhun-
gen über die Frucht bis auf die Stielhöhle. Dieſe iſt
ſpitz und ſehr tief: der Stiel iſt kurz und ſehr ſtark. —
Die Grundfarbe der fettigen Schale wird ſchon auf
dem Baume goldgelb, und iſt größtentheils, beſon-
ders auf der Sonnenſeite ſchön roth getuſcht und punc-
tirt, und mit carmoſinrothen, breiten abgebrochenen
Streifen ſchön bemahlt bis an die Stielhöhle, und ma-
chen die Früchte an dem Baum einen ſehr prächtigen und
reizenden Anblick. — Das Fleiſch iſt zwar etwas
grobkörnig, aber für den gemeinen Mann gut und von
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/176>, abgerufen am 22.12.2024.
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