Man hat vor Alters unter den besonders großen Aepfelfrüchten einige Rambur (Rambour) genannt. Es ist zwar nicht bekannt, worauf das Wort Rambour anspielen sollte: man möchte es denn von Ramas,Hau- fen, Menge etc. und ramasser,anhäufen, groß machen etc. herleiten wollen. Genug aber, daß man weiß, was damit bezeichnet werden solle, als woran die erste Benennung einiger Sorten erinnert.
Wir nehmen daher Anlaß, die besonders große Aepfelsorten mit der Classe Rambur zu bezeichnen, und das Wort als naturalisirt anzunehmen.
Die Vegetation der Bäume dieser Classe ist ihren Früchten sehr angemessen. Denn sie machen große Bäume, die sich sehr ausbreiten, eine halbkuglichte Krone bauen, und alt werden. Eben so vorzüglich und ersprießlich, besonders für die Oekonomie, sind auch ihre Früchte. Nicht nur die Menge derselben, welche an so großen Bäumen sich erzeugen und von ihren Säften er- nähret werden können, gehet ins Große, sondern auch die Größe der Früchte füllen das Maaß, und machen auch desfalls reichliche Aernten. -- Wollte man ein-
II. Claſſe.
Zweyte Claſſe. Die Rambur Rambours.
Man hat vor Alters unter den beſonders großen Aepfelfrüchten einige Rambur (Rambour) genannt. Es iſt zwar nicht bekannt, worauf das Wort Rambour anſpielen ſollte: man möchte es denn von Ramas,Hau- fen, Menge ꝛc. und ramasser,anhäufen, groß machen ꝛc. herleiten wollen. Genug aber, daß man weiß, was damit bezeichnet werden ſolle, als woran die erſte Benennung einiger Sorten erinnert.
Wir nehmen daher Anlaß, die beſonders große Aepfelſorten mit der Claſſe Rambur zu bezeichnen, und das Wort als naturaliſirt anzunehmen.
Die Vegetation der Bäume dieſer Claſſe iſt ihren Früchten ſehr angemeſſen. Denn ſie machen große Bäume, die ſich ſehr ausbreiten, eine halbkuglichte Krone bauen, und alt werden. Eben ſo vorzüglich und erſprießlich, beſonders für die Oekonomie, ſind auch ihre Früchte. Nicht nur die Menge derſelben, welche an ſo großen Bäumen ſich erzeugen und von ihren Säften er- nähret werden können, gehet ins Große, ſondern auch die Größe der Früchte füllen das Maaß, und machen auch desfalls reichliche Aernten. — Wollte man ein-
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II. Claſſe.
Zweyte Claſſe.
Die Rambur
Rambours.
Man hat vor Alters unter den beſonders großen
Aepfelfrüchten einige Rambur (Rambour) genannt.
Es iſt zwar nicht bekannt, worauf das Wort Rambour
anſpielen ſollte: man möchte es denn von Ramas, Hau-
fen, Menge ꝛc. und ramasser, anhäufen, groß
machen ꝛc. herleiten wollen. Genug aber, daß man
weiß, was damit bezeichnet werden ſolle, als woran die
erſte Benennung einiger Sorten erinnert.
Wir nehmen daher Anlaß, die beſonders große
Aepfelſorten mit der Claſſe Rambur zu bezeichnen,
und das Wort als naturaliſirt anzunehmen.
Die Vegetation der Bäume dieſer Claſſe iſt
ihren Früchten ſehr angemeſſen. Denn ſie machen große
Bäume, die ſich ſehr ausbreiten, eine halbkuglichte
Krone bauen, und alt werden. Eben ſo vorzüglich und
erſprießlich, beſonders für die Oekonomie, ſind auch ihre
Früchte. Nicht nur die Menge derſelben, welche an ſo
großen Bäumen ſich erzeugen und von ihren Säften er-
nähret werden können, gehet ins Große, ſondern auch
die Größe der Früchte füllen das Maaß, und machen
auch desfalls reichliche Aernten. — Wollte man ein-
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/162>, abgerufen am 22.12.2024.
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