Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
B. Herbst-Rosenäpfel. Taf. 5.
63. Der Schminkapfel. Fig. 63.

Eine ansehnliche, schöne Frucht, die ihren Namen
von der freundlichen rosenartigen Röthe hat: von 3 Zoll
breit und 2 Zoll 4 Linien hoch. Ihre Form ist platt,
und beyde Wölbungen um Stiel und Blume einander
fast völlig gleich. Die lange spitzblätterichte Blume
sitzt in einer etwas engen Höhle, die mit mehrern feinen
Rippen besetzt ist, welche auch breit und sanft über die
Frucht hinlaufen. Der Stiel ist kurz, oft lang, ja
manchmal sehr lang und sitzt in einer nicht tiefen Höhle. --
Die Schale ist hell strohgelb, auf der ganzen Sonnen-
seite schön carmosin, fast rosenroth, worinnen man dun-
kelröthere, gleichsam marmorirte Flecken siehet. Im
Gelben hat sie viele subtile graue Pünctchen, die weiß
eingefaßt sind, und bekommt die Frucht auf dem Baum
einen sanften blaulichten Duft. -- Sie riecht äußer-
lich fein rosenartig; das Fleisch aber ist gelblichweiß:
fein, vest, voll Saft und von einem sehr angenehmen
süßweinigten Geschmack. -- Die Frucht zeitiget An-
fang Octobers noch auf dem Baum und hält sich etliche
Monate gut.

Der Baum wird nur mittelmäßig groß: macht
eine weitläuftige flache Krone und liefert jährlich Früchte.
Seine Sommerschosse sind stuffig, braun und mit
einem Silberhäutchen bedeckt, gegenüber aber dunkel-
grün und wollig, wenig punctirt: die Augen groß,
dick und haben flache Träger: die Blätter groß, läng-
lich, trübgrün, stumpfspitz gezähnt.

B. Herbſt-Roſenäpfel. Taf. 5.
63. Der Schminkapfel. Fig. 63.

Eine anſehnliche, ſchöne Frucht, die ihren Namen
von der freundlichen roſenartigen Röthe hat: von 3 Zoll
breit und 2 Zoll 4 Linien hoch. Ihre Form iſt platt,
und beyde Wölbungen um Stiel und Blume einander
faſt völlig gleich. Die lange ſpitzblätterichte Blume
ſitzt in einer etwas engen Höhle, die mit mehrern feinen
Rippen beſetzt iſt, welche auch breit und ſanft über die
Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt kurz, oft lang, ja
manchmal ſehr lang und ſitzt in einer nicht tiefen Höhle. —
Die Schale iſt hell ſtrohgelb, auf der ganzen Sonnen-
ſeite ſchön carmoſin, faſt roſenroth, worinnen man dun-
kelröthere, gleichſam marmorirte Flecken ſiehet. Im
Gelben hat ſie viele ſubtile graue Pünctchen, die weiß
eingefaßt ſind, und bekommt die Frucht auf dem Baum
einen ſanften blaulichten Duft. — Sie riecht äußer-
lich fein roſenartig; das Fleiſch aber iſt gelblichweiß:
fein, veſt, voll Saft und von einem ſehr angenehmen
ſüßweinigten Geſchmack. — Die Frucht zeitiget An-
fang Octobers noch auf dem Baum und hält ſich etliche
Monate gut.

Der Baum wird nur mittelmäßig groß: macht
eine weitläuftige flache Krone und liefert jährlich Früchte.
Seine Sommerſchoſſe ſind ſtuffig, braun und mit
einem Silberhäutchen bedeckt, gegenüber aber dunkel-
grün und wollig, wenig punctirt: die Augen groß,
dick und haben flache Träger: die Blätter groß, läng-
lich, trübgrün, ſtumpfſpitz gezähnt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0137" n="89"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">B</hi>. <hi rendition="#g">Herb&#x017F;t</hi>-<hi rendition="#g">Ro&#x017F;enäpfel</hi>. Taf. 5.</fw><lb/>
              <div n="5">
                <head>63. <hi rendition="#g">Der Schminkapfel</hi>. Fig. 63.</head><lb/>
                <p>Eine an&#x017F;ehnliche, &#x017F;chöne Frucht, die ihren Namen<lb/>
von der freundlichen ro&#x017F;enartigen Röthe hat: von 3 Zoll<lb/>
breit und 2 Zoll 4 Linien hoch. Ihre Form i&#x017F;t platt,<lb/>
und beyde Wölbungen um Stiel und Blume einander<lb/>
fa&#x017F;t völlig gleich. Die lange &#x017F;pitzblätterichte <hi rendition="#g">Blume</hi><lb/>
&#x017F;itzt in einer etwas engen Höhle, die mit mehrern feinen<lb/>
Rippen be&#x017F;etzt i&#x017F;t, welche auch breit und &#x017F;anft über die<lb/>
Frucht hinlaufen. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t kurz, oft lang, ja<lb/>
manchmal &#x017F;ehr lang und &#x017F;itzt in einer nicht tiefen Höhle. &#x2014;<lb/>
Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t hell &#x017F;trohgelb, auf der ganzen Sonnen-<lb/>
&#x017F;eite &#x017F;chön carmo&#x017F;in, fa&#x017F;t ro&#x017F;enroth, worinnen man dun-<lb/>
kelröthere, gleich&#x017F;am marmorirte Flecken &#x017F;iehet. Im<lb/>
Gelben hat &#x017F;ie viele &#x017F;ubtile graue Pünctchen, die weiß<lb/>
eingefaßt &#x017F;ind, und bekommt die Frucht auf dem Baum<lb/>
einen &#x017F;anften blaulichten Duft. &#x2014; Sie <hi rendition="#g">riecht</hi> äußer-<lb/>
lich fein ro&#x017F;enartig; das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> aber i&#x017F;t gelblichweiß:<lb/>
fein, ve&#x017F;t, voll Saft und von einem &#x017F;ehr angenehmen<lb/>
&#x017F;üßweinigten Ge&#x017F;chmack. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">zeitiget</hi> An-<lb/>
fang Octobers noch auf dem Baum und hält &#x017F;ich etliche<lb/>
Monate gut.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird nur mittelmäßig groß: macht<lb/>
eine weitläuftige flache Krone und liefert jährlich Früchte.<lb/>
Seine <hi rendition="#g">Sommer&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;ind &#x017F;tuffig, braun und mit<lb/>
einem Silberhäutchen bedeckt, gegenüber aber dunkel-<lb/>
grün und wollig, wenig punctirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> groß,<lb/>
dick und haben flache Träger: die <hi rendition="#g">Blätter</hi> groß, läng-<lb/>
lich, trübgrün, &#x017F;tumpf&#x017F;pitz gezähnt.</p>
              </div><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[89/0137] B. Herbſt-Roſenäpfel. Taf. 5. 63. Der Schminkapfel. Fig. 63. Eine anſehnliche, ſchöne Frucht, die ihren Namen von der freundlichen roſenartigen Röthe hat: von 3 Zoll breit und 2 Zoll 4 Linien hoch. Ihre Form iſt platt, und beyde Wölbungen um Stiel und Blume einander faſt völlig gleich. Die lange ſpitzblätterichte Blume ſitzt in einer etwas engen Höhle, die mit mehrern feinen Rippen beſetzt iſt, welche auch breit und ſanft über die Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt kurz, oft lang, ja manchmal ſehr lang und ſitzt in einer nicht tiefen Höhle. — Die Schale iſt hell ſtrohgelb, auf der ganzen Sonnen- ſeite ſchön carmoſin, faſt roſenroth, worinnen man dun- kelröthere, gleichſam marmorirte Flecken ſiehet. Im Gelben hat ſie viele ſubtile graue Pünctchen, die weiß eingefaßt ſind, und bekommt die Frucht auf dem Baum einen ſanften blaulichten Duft. — Sie riecht äußer- lich fein roſenartig; das Fleiſch aber iſt gelblichweiß: fein, veſt, voll Saft und von einem ſehr angenehmen ſüßweinigten Geſchmack. — Die Frucht zeitiget An- fang Octobers noch auf dem Baum und hält ſich etliche Monate gut. Der Baum wird nur mittelmäßig groß: macht eine weitläuftige flache Krone und liefert jährlich Früchte. Seine Sommerſchoſſe ſind ſtuffig, braun und mit einem Silberhäutchen bedeckt, gegenüber aber dunkel- grün und wollig, wenig punctirt: die Augen groß, dick und haben flache Träger: die Blätter groß, läng- lich, trübgrün, ſtumpfſpitz gezähnt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/137
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/137>, abgerufen am 18.12.2024.