Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.Achtes Capitel, Gefässe über dem Feuer; der Dampf fället ihm aufder Brust, und verursacht eine verzehrende Kranck- heit, die ihm das Aufstehen vom Bette verbietet: an statt den lapidem hervorzubringen, ist ihm nichts mehr übrig, als sein Kranckenbette zu hüten, und auf demselben entweder seinen eitlen Anschlag zu be- reuen, oder das Mißrathen eines so vortheilhaffti- gen Unternehmens zu bejammern. Der Anschlag jeder Schiffarth wird auf grossen Gewinst und Reichthum gemacht: ein Sturm aber, ein Stoß an eine Klippe, ein Ritz im Schiffe, den man nicht in Zeiten bemercket hat, verwandelt die Hoffnung in Armuth und Elend. So werden die Anschläge der Menschen öffters zu nichte, und wenn sie un- gerecht, oder zu trotzig unternommen werden, zur Schande und Thorheit: da unterdessen selbst diejenigen Anschläge, welche würcklich ausgeführet werden, wenigstens durch viele Hindernisse durch- dringen müssen. Wir können in der Theorie der Anschläge thun, als wenn Ausführung und Hin- dernisse zusammen gehörten. §. 25. Die Theile der Ausführung hangen nicht so, wie die Theile des Anschlages, zusammen. Die Ausführung einer weitläufftigen That oder muß.
Achtes Capitel, Gefaͤſſe uͤber dem Feuer; der Dampf faͤllet ihm aufder Bruſt, und verurſacht eine verzehrende Kranck- heit, die ihm das Aufſtehen vom Bette verbietet: an ſtatt den lapidem hervorzubringen, iſt ihm nichts mehr uͤbrig, als ſein Kranckenbette zu huͤten, und auf demſelben entweder ſeinen eitlen Anſchlag zu be- reuen, oder das Mißrathen eines ſo vortheilhaffti- gen Unternehmens zu bejammern. Der Anſchlag jeder Schiffarth wird auf groſſen Gewinſt und Reichthum gemacht: ein Sturm aber, ein Stoß an eine Klippe, ein Ritz im Schiffe, den man nicht in Zeiten bemercket hat, verwandelt die Hoffnung in Armuth und Elend. So werden die Anſchlaͤge der Menſchen oͤffters zu nichte, und wenn ſie un- gerecht, oder zu trotzig unternommen werden, zur Schande und Thorheit: da unterdeſſen ſelbſt diejenigen Anſchlaͤge, welche wuͤrcklich ausgefuͤhret werden, wenigſtens durch viele Hinderniſſe durch- dringen muͤſſen. Wir koͤnnen in der Theorie der Anſchlaͤge thun, als wenn Ausfuͤhrung und Hin- derniſſe zuſammen gehoͤrten. §. 25. Die Theile der Ausfuͤhrung hangen nicht ſo, wie die Theile des Anſchlages, zuſammen. Die Ausfuͤhrung einer weitlaͤufftigen That oder muß.
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Achtes Capitel,
Gefaͤſſe uͤber dem Feuer; der Dampf faͤllet ihm auf
der Bruſt, und verurſacht eine verzehrende Kranck-
heit, die ihm das Aufſtehen vom Bette verbietet:
an ſtatt den lapidem hervorzubringen, iſt ihm nichts
mehr uͤbrig, als ſein Kranckenbette zu huͤten, und
auf demſelben entweder ſeinen eitlen Anſchlag zu be-
reuen, oder das Mißrathen eines ſo vortheilhaffti-
gen Unternehmens zu bejammern. Der Anſchlag
jeder Schiffarth wird auf groſſen Gewinſt und
Reichthum gemacht: ein Sturm aber, ein Stoß an
eine Klippe, ein Ritz im Schiffe, den man nicht
in Zeiten bemercket hat, verwandelt die Hoffnung
in Armuth und Elend. So werden die Anſchlaͤge
der Menſchen oͤffters zu nichte, und wenn ſie un-
gerecht, oder zu trotzig unternommen werden,
zur Schande und Thorheit: da unterdeſſen ſelbſt
diejenigen Anſchlaͤge, welche wuͤrcklich ausgefuͤhret
werden, wenigſtens durch viele Hinderniſſe durch-
dringen muͤſſen. Wir koͤnnen in der Theorie der
Anſchlaͤge thun, als wenn Ausfuͤhrung und Hin-
derniſſe zuſammen gehoͤrten.
§. 25.
Die Theile der Ausfuͤhrung hangen nicht ſo, wie
die Theile des Anſchlages, zuſammen.
Die Ausfuͤhrung einer weitlaͤufftigen That oder
Anſchlags wird daher nicht anders begreifflich, als
durch dieſe zwey Stuͤcke, 1) Daß man den Theil
des Anſchlags wiſſe, der ausgefuͤhret werden ſoll,
2) und das Hinderniß, welches ſich geaͤuſert,
und daher, uͤberwunden, aus dem Wege geraͤu-
met; oder wo es moͤglich, gar vermieden werden
muß.
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