Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.v. d. Zusammenhange d. Begebenh. etc. und überdrüßig. Auf diese Art kommt maneinem so genannten Causalschluß gar nahe. Aber die Wahrheit zu sagen: So werden diese Un- glücksfälle diesen grossen Kayser wohl nicht allein zu einer so wichtigen und ungewöhnlichen Entschlüssung bewogen haben. Man nimmt daher auch seine abnehmende Leibeskräffte zu Hülffe, die ihn die Ruhe zu wünschen veranlasset. Aber da so viele Menschen die mit Unglücksfällen und Leibesschwachheit beladen sind, dennoch sich zu Ablegung ihrer Würden nicht entschliessen, so möchten wohl diese beyden Umstände, die Gele- genheit gedachter Entschlüssung noch nicht exhau- riren. Es muß vielmehr das Uebrige aus der besondern Gedenckart dieses Monarchens geflos- sen seyn. §. 15. Wie man eine besondere Gedenckart be- greifflich macht. Wenn man aber die besondere Gedenckart, die Schwe-
v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc. und uͤberdruͤßig. Auf dieſe Art kommt maneinem ſo genannten Cauſalſchluß gar nahe. Aber die Wahrheit zu ſagen: So werden dieſe Un- gluͤcksfaͤlle dieſen groſſen Kayſer wohl nicht allein zu einer ſo wichtigen und ungewoͤhnlichen Entſchluͤſſung bewogen haben. Man nimmt daher auch ſeine abnehmende Leibeskraͤffte zu Huͤlffe, die ihn die Ruhe zu wuͤnſchen veranlaſſet. Aber da ſo viele Menſchen die mit Ungluͤcksfaͤllen und Leibesſchwachheit beladen ſind, dennoch ſich zu Ablegung ihrer Wuͤrden nicht entſchlieſſen, ſo moͤchten wohl dieſe beyden Umſtaͤnde, die Gele- genheit gedachter Entſchluͤſſung noch nicht exhau- riren. Es muß vielmehr das Uebrige aus der beſondern Gedenckart dieſes Monarchens gefloſ- ſen ſeyn. §. 15. Wie man eine beſondere Gedenckart be- greifflich macht. Wenn man aber die beſondere Gedenckart, die Schwe-
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v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc.
und uͤberdruͤßig. Auf dieſe Art kommt man
einem ſo genannten Cauſalſchluß gar nahe. Aber
die Wahrheit zu ſagen: So werden dieſe Un-
gluͤcksfaͤlle dieſen groſſen Kayſer wohl nicht
allein zu einer ſo wichtigen und ungewoͤhnlichen
Entſchluͤſſung bewogen haben. Man nimmt
daher auch ſeine abnehmende Leibeskraͤffte zu
Huͤlffe, die ihn die Ruhe zu wuͤnſchen veranlaſſet.
Aber da ſo viele Menſchen die mit Ungluͤcksfaͤllen
und Leibesſchwachheit beladen ſind, dennoch ſich zu
Ablegung ihrer Wuͤrden nicht entſchlieſſen, ſo
moͤchten wohl dieſe beyden Umſtaͤnde, die Gele-
genheit gedachter Entſchluͤſſung noch nicht exhau-
riren. Es muß vielmehr das Uebrige aus der
beſondern Gedenckart dieſes Monarchens gefloſ-
ſen ſeyn.
§. 15.
Wie man eine beſondere Gedenckart be-
greifflich macht.
Wenn man aber die beſondere Gedenckart, die
man bey einer Entſchluͤſſung braucht, erklaͤren ſoll, ſo
nimmt man gemeiniglich die naͤchſte Art, genus
proximum, ſiue ſpeciem, unter welcher die beſon-
dere Gedenckart, die ſich nicht wohl beſchreiben
laͤſſet, enthalten iſt. Conſtantin der Groſſe, hat
nach ſeiner Klugheit, das Roͤmiſche Reich vor all-
zugroß angeſehen, als daß es von einem Haupte
koͤnnte defendirt werden. Haben aber nicht an-
dere Kayſer vor ihn auch dieſe Schwierigkeit ge-
ſehen? ohne doch das Reich zu theilen? Chri-
ſtiern iſt grauſam geweſen, darum hat er den
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