Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.v. d. Zusammenhange d. Begebenh. etc. Gemeinen Begebenheiten leget man nehmlich eineUrsach, denen besondern und neuen Entschlüssun- gen aber eine Gelegenheit bey. Diese letztere ist also nichts anders als die besondern Umstände in den Sachen, welche durch eine besondere Ge- denckart einen Anschlag und Entschlüssung in der Seele hervor bringt. Gesetzt nun wir wissen die Gelegenheit zu einem Anschlage in einem eintzeln Falle, so wird man leicht ermessen kön- nen, daß man sich, um auch andere davon zu be- lehren, bemühen werde, sowohl die besondern Um- stände ins kurtze zu ziehen, und bestmöglichst in einen Satz zu bringen; als auch die besondere Gedenckart auf eben solche Art zu förmeln, da- mit man nehmlich eine Art eines Schlusses her- aus bringe: und also die Gelegenheit bey nahe das Ansehen einer Ursache, als wornach man bey Geschichten zu trachten pflegt, bekommen möge. Dabey sucht man sich auf allerley Weise zu helffen. §. 13. Was man bey Erzehlung der besondern Umstän- de vor Vortheile braucht. Zum offtern sucht man aus den besondern angege-
v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc. Gemeinen Begebenheiten leget man nehmlich eineUrſach, denen beſondern und neuen Entſchluͤſſun- gen aber eine Gelegenheit bey. Dieſe letztere iſt alſo nichts anders als die beſondern Umſtaͤnde in den Sachen, welche durch eine beſondere Ge- denckart einen Anſchlag und Entſchluͤſſung in der Seele hervor bringt. Geſetzt nun wir wiſſen die Gelegenheit zu einem Anſchlage in einem eintzeln Falle, ſo wird man leicht ermeſſen koͤn- nen, daß man ſich, um auch andere davon zu be- lehren, bemuͤhen werde, ſowohl die beſondern Um- ſtaͤnde ins kurtze zu ziehen, und beſtmoͤglichſt in einen Satz zu bringen; als auch die beſondere Gedenckart auf eben ſolche Art zu foͤrmeln, da- mit man nehmlich eine Art eines Schluſſes her- aus bringe: und alſo die Gelegenheit bey nahe das Anſehen einer Urſache, als wornach man bey Geſchichten zu trachten pflegt, bekommen moͤge. Dabey ſucht man ſich auf allerley Weiſe zu helffen. §. 13. Was man bey Erzehlung der beſondern Umſtaͤn- de vor Vortheile braucht. Zum offtern ſucht man aus den beſondern angege-
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v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc.
Gemeinen Begebenheiten leget man nehmlich eine
Urſach, denen beſondern und neuen Entſchluͤſſun-
gen aber eine Gelegenheit bey. Dieſe letztere
iſt alſo nichts anders als die beſondern Umſtaͤnde
in den Sachen, welche durch eine beſondere Ge-
denckart einen Anſchlag und Entſchluͤſſung in der
Seele hervor bringt. Geſetzt nun wir wiſſen
die Gelegenheit zu einem Anſchlage in einem
eintzeln Falle, ſo wird man leicht ermeſſen koͤn-
nen, daß man ſich, um auch andere davon zu be-
lehren, bemuͤhen werde, ſowohl die beſondern Um-
ſtaͤnde ins kurtze zu ziehen, und beſtmoͤglichſt in
einen Satz zu bringen; als auch die beſondere
Gedenckart auf eben ſolche Art zu foͤrmeln, da-
mit man nehmlich eine Art eines Schluſſes her-
aus bringe: und alſo die Gelegenheit bey nahe
das Anſehen einer Urſache, als wornach man bey
Geſchichten zu trachten pflegt, bekommen moͤge.
Dabey ſucht man ſich auf allerley Weiſe zu
helffen.
§. 13.
Was man bey Erzehlung der beſondern Umſtaͤn-
de vor Vortheile braucht.
Zum offtern ſucht man aus den beſondern
Umſtaͤnden, einen und den andern heraus, der am
meiſten bekannt iſt, oder am meiſten in die Augen
faͤllet, und tribuirt demſelben die gantze Wuͤrckung
und Hervorbringung des Anſchlags, und der da-
mit verknuͤpften, oder erfolgten Entſchluͤſſung.
Z. E. was hat man nicht vor verſchiedene Dinge
angege-
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