Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.Vögeln, wo er sehr kurz und größtentheils häutig ist. Jnsecten, Würmer, Fische und Am- Ein eigentliches Trommelfell findet' man auch nicht an Jnsecten, Würmern, den Eine Trommelhöle, und eine Eustachische Röhre finden sich auch nur an Das eyrunde Fenster ist, die Schuppenfische und das Geschlecht der Sepia Das runde Fenster fehlt allen denen Thieren, die keine Schnecke haben, wie Was den Labyrinth oder die innere Höle des Ohres als den eigentlichen Sitz des Voͤgeln, wo er ſehr kurz und groͤßtentheils haͤutig iſt. Jnſecten, Wuͤrmer, Fiſche und Am- Ein eigentliches Trommelfell findet’ man auch nicht an Jnſecten, Wuͤrmern, den Eine Trommelhoͤle, und eine Euſtachiſche Roͤhre finden ſich auch nur an Das eyrunde Fenſter iſt, die Schuppenfiſche und das Geſchlecht der Sepia Das runde Fenſter fehlt allen denen Thieren, die keine Schnecke haben, wie Was den Labyrinth oder die innere Hoͤle des Ohres als den eigentlichen Sitz des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0336" n="302"/> Voͤgeln, wo er ſehr kurz und groͤßtentheils haͤutig iſt. Jnſecten, Wuͤrmer, Fiſche und Am-<lb/> phibien haben weder ein aͤußeres Ohr noch einen Gehoͤrgang.</p><lb/> <p>Ein eigentliches <hi rendition="#g">Trommelfell</hi> findet’ man auch nicht an Jnſecten, Wuͤrmern, den<lb/> meiſten Schlangen, und einigen im Waſſer lebenden Amphibien mit Fuͤßen. Bey andern<lb/> auf dem Lande lebenden auf Fuͤßen kriechenden Amphibien zeigt es ſich an der Oberflaͤche des<lb/> Kopfes, bey Voͤgeln iſt es von betraͤchtlicher Groͤße. Bey den Wallfiſcharten, bey andern<lb/> Saͤugthieren und bey dem Menſchen iſt es nach innen erhaben, bey Voͤgeln und einigen Am-<lb/> phibien nach außen.</p><lb/> <p>Eine <hi rendition="#g">Trommelhoͤle,</hi> und eine <hi rendition="#g">Euſtachiſche Roͤhre</hi> finden ſich auch nur an<lb/> ſolchen Thieren, die ein Trommelfell haben.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">eyrunde Fenſter</hi> iſt, die Schuppenfiſche und das Geſchlecht der Sepia<lb/> abgerechnet, in allen Thierarten vorhanden, nur mit dem Unterſchiede, daß es in den Jn-<lb/> ſecten, Knorpelfiſcheu, und einigen im Waſſer lebenden Amphibien, z. B. dem Waſſerſala-<lb/> mander, mit einem haͤutigen oder knorpelichen Deckel, in andern Thieren aber durch ein Ge-<lb/> hoͤrknoͤchelchen verſchloſſen iſt.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">runde Fenſter</hi> fehlt allen denen Thieren, die keine Schnecke haben, wie<lb/> den Jnſecten, Wuͤrmern, Fiſchen und Amphibien. Etwas davon zeigt ſich bey den Voͤgeln,<lb/> wo ein der Schnecke etwas aͤhnlicher Kanal vorhanden iſt. Bey allen Arten von Saͤugthieren<lb/> iſt es vorhanden, und bey denen, wo die Schnecke große iſt, wie z. B. bey dem Pferde, dem<lb/> Kalbe, dem Delphin, iſt es von ziemlicher Groͤße.</p><lb/> <p>Was den <hi rendition="#g">Labyrinth</hi> oder die innere Hoͤle des Ohres als den eigentlichen Sitz des<lb/> Gehoͤres betrift, ſo haben die Krebſe und die Sepien nur einen Vorhof, alle andern Thiere<lb/> (die Jnſecten etwa ausgenommen, wo die allem Anſehen nach als Gehoͤrwerkzeuge dienenden<lb/> durchſichtigen Saͤckchen und Gaͤnge noch nicht ſo genau unterſucht ſind, daß man ſie mit den<lb/> Gehoͤrwerkzeugen anderer Thiere vergleichen koͤnnte) haben nicht nur einen <hi rendition="#g">Vorhof,</hi> ſondern<lb/> auch die <hi rendition="#g">Bogengaͤnge.</hi> Merkwuͤrdig iſt, daß in allen Thieren, bey welchen man Bogen-<lb/> gaͤnge entdeckt hat, drey haͤutige Bogengaͤnge an der Stelle, wo ſie den Gehoͤrnerven auf-<lb/> nehmen, zu Blaͤschen anſchwellen, und daß ſie alle mit einer Fluͤſſigkeit angefuͤllt in dem<lb/> gemeinſchaftlichen haͤutigen Schlauche des Vorhofs zuſammenkommen, und von dem Waſſer<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [302/0336]
Voͤgeln, wo er ſehr kurz und groͤßtentheils haͤutig iſt. Jnſecten, Wuͤrmer, Fiſche und Am-
phibien haben weder ein aͤußeres Ohr noch einen Gehoͤrgang.
Ein eigentliches Trommelfell findet’ man auch nicht an Jnſecten, Wuͤrmern, den
meiſten Schlangen, und einigen im Waſſer lebenden Amphibien mit Fuͤßen. Bey andern
auf dem Lande lebenden auf Fuͤßen kriechenden Amphibien zeigt es ſich an der Oberflaͤche des
Kopfes, bey Voͤgeln iſt es von betraͤchtlicher Groͤße. Bey den Wallfiſcharten, bey andern
Saͤugthieren und bey dem Menſchen iſt es nach innen erhaben, bey Voͤgeln und einigen Am-
phibien nach außen.
Eine Trommelhoͤle, und eine Euſtachiſche Roͤhre finden ſich auch nur an
ſolchen Thieren, die ein Trommelfell haben.
Das eyrunde Fenſter iſt, die Schuppenfiſche und das Geſchlecht der Sepia
abgerechnet, in allen Thierarten vorhanden, nur mit dem Unterſchiede, daß es in den Jn-
ſecten, Knorpelfiſcheu, und einigen im Waſſer lebenden Amphibien, z. B. dem Waſſerſala-
mander, mit einem haͤutigen oder knorpelichen Deckel, in andern Thieren aber durch ein Ge-
hoͤrknoͤchelchen verſchloſſen iſt.
Das runde Fenſter fehlt allen denen Thieren, die keine Schnecke haben, wie
den Jnſecten, Wuͤrmern, Fiſchen und Amphibien. Etwas davon zeigt ſich bey den Voͤgeln,
wo ein der Schnecke etwas aͤhnlicher Kanal vorhanden iſt. Bey allen Arten von Saͤugthieren
iſt es vorhanden, und bey denen, wo die Schnecke große iſt, wie z. B. bey dem Pferde, dem
Kalbe, dem Delphin, iſt es von ziemlicher Groͤße.
Was den Labyrinth oder die innere Hoͤle des Ohres als den eigentlichen Sitz des
Gehoͤres betrift, ſo haben die Krebſe und die Sepien nur einen Vorhof, alle andern Thiere
(die Jnſecten etwa ausgenommen, wo die allem Anſehen nach als Gehoͤrwerkzeuge dienenden
durchſichtigen Saͤckchen und Gaͤnge noch nicht ſo genau unterſucht ſind, daß man ſie mit den
Gehoͤrwerkzeugen anderer Thiere vergleichen koͤnnte) haben nicht nur einen Vorhof, ſondern
auch die Bogengaͤnge. Merkwuͤrdig iſt, daß in allen Thieren, bey welchen man Bogen-
gaͤnge entdeckt hat, drey haͤutige Bogengaͤnge an der Stelle, wo ſie den Gehoͤrnerven auf-
nehmen, zu Blaͤschen anſchwellen, und daß ſie alle mit einer Fluͤſſigkeit angefuͤllt in dem
gemeinſchaftlichen haͤutigen Schlauche des Vorhofs zuſammenkommen, und von dem Waſſer
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