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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.

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oder durch 13027 Fuß zukommende Geschwindigkeit, oder die Geschwindigkeit des Schalles
würde also seyn:
= sqrt (2 . 26054 . 15,0957) = 887 Pariser Fuß.

Kramp hat in seiner Geschichte der Aerostatik (Strasburg 1784.) in dem
(1786, erschienenen) Anhange eine Tabelle über die Veränderungen der Geschwindigkeit des
Schalles bey verschiedenen Graden der Temperatur von 30 Grad Reaum. bis zu -- 10 Grad
gegeben. Er setzt voraus, daß (nach den Beobachtungen von de Lüc) c bey einer Tempe-
ratur von 163/4 Reaumürischen Graden 4342,704 Toisen beträgt, und daß wenn R Reaumürische
Grade bedeutet, die Veränderung der specifischen Elasticität der Luft, oder der Höhe c, wie
Mayer und Andere annehmen, dem Bruche proportional ist, und findet also die
Geschwindigkeit des Schalles bey 30 Reaumürischen Graden = 151,60 Toisen, oder 909,6[0]
Pariser Fuß, und bey -- 10 Graden 138,39 Toisen, oder 830,34 Fuß.

Die Theorie der Geschwindigkeit des Schalles ist zuerst von Newton, und hernach
von L. Euler, Lambert, La Grange, Giordano Riccati und Andern in ver-
schiedenen weiter unten zu erwähnenden Schriften bearbeitet worden; so verschiedene Wege sie
auch gegangen sind, haben sie doch im Wesentlichen immer ungefähr dieselben Resultate
erhalten.

201.

Durch die Erfahrung ist die Geschwindigkeit des Schalles allemahl
größer gefunden worden, als durch die Theorie. Die genauesten Beobachtungen scheinen die
von Cassini, Maraldi und la Caille zu seyn, aus welchen sich eine Geschwindigkeit
von 1038 bis 1041 Pariser Fuß in einer Secunde ergeben hat, sie sind in den Mem. de l'Acad.
de Paris
1738 und 1739 beschrieben; so auch die vom Major Müller in Göttingen vermit-
telst einer Tertienuhr angestellten Beobachtungen, wo eine Geschwindigkeit von 1040,3 Pariser
Fuß in einer Secunde gefunden ward, und bey mehreren Beobachtungen der Unterschied nur
6 Tertien betrug, wovon sich in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen 1791. im 159sten Stücke,
wie auch in Voigts Magazin für das neueste aus der Physik und Naturgeschichte, VIII. B.
1. Stück, S. 170. Nachricht findet. Andere Beobachtungen von Derham, Flamstead,
Bianconi, Condamine
u. s. w. geben eine noch etwas größere Geschwindigkeit.

oder durch 13027 Fuß zukommende Geſchwindigkeit, oder die Geſchwindigkeit des Schalles
wuͤrde alſo ſeyn:
= √ (2 . 26054 . 15,0957) = 887 Pariſer Fuß.

Kramp hat in ſeiner Geſchichte der Aeroſtatik (Strasburg 1784.) in dem
(1786, erſchienenen) Anhange eine Tabelle uͤber die Veraͤnderungen der Geſchwindigkeit des
Schalles bey verſchiedenen Graden der Temperatur von 30 Grad Reaum. bis zu — 10 Grad
gegeben. Er ſetzt voraus, daß (nach den Beobachtungen von de Luͤc) c bey einer Tempe-
ratur von 16¾ Reaumuͤriſchen Graden 4342,704 Toiſen betraͤgt, und daß wenn R Reaumuͤriſche
Grade bedeutet, die Veraͤnderung der ſpecifiſchen Elaſticitaͤt der Luft, oder der Hoͤhe c, wie
Mayer und Andere annehmen, dem Bruche proportional iſt, und findet alſo die
Geſchwindigkeit des Schalles bey 30 Reaumuͤriſchen Graden = 151,60 Toiſen, oder 909,6[0]
Pariſer Fuß, und bey — 10 Graden 138,39 Toiſen, oder 830,34 Fuß.

Die Theorie der Geſchwindigkeit des Schalles iſt zuerſt von Newton, und hernach
von L. Euler, Lambert, La Grange, Giordano Riccati und Andern in ver-
ſchiedenen weiter unten zu erwaͤhnenden Schriften bearbeitet worden; ſo verſchiedene Wege ſie
auch gegangen ſind, haben ſie doch im Weſentlichen immer ungefaͤhr dieſelben Reſultate
erhalten.

201.

Durch die Erfahrung iſt die Geſchwindigkeit des Schalles allemahl
groͤßer gefunden worden, als durch die Theorie. Die genaueſten Beobachtungen ſcheinen die
von Cassini, Maraldi und la Caille zu ſeyn, aus welchen ſich eine Geſchwindigkeit
von 1038 bis 1041 Pariſer Fuß in einer Secunde ergeben hat, ſie ſind in den Mém. de l’Acad.
de Paris
1738 und 1739 beſchrieben; ſo auch die vom Major Muͤller in Goͤttingen vermit-
telſt einer Tertienuhr angeſtellten Beobachtungen, wo eine Geſchwindigkeit von 1040,3 Pariſer
Fuß in einer Secunde gefunden ward, und bey mehreren Beobachtungen der Unterſchied nur
6 Tertien betrug, wovon ſich in den Goͤttingiſchen Gelehrten Anzeigen 1791. im 159ſten Stuͤcke,
wie auch in Voigts Magazin fuͤr das neueſte aus der Phyſik und Naturgeſchichte, VIII. B.
1. Stuͤck, S. 170. Nachricht findet. Andere Beobachtungen von Derham, Flamſtead,
Bianconi, Condamine
u. ſ. w. geben eine noch etwas groͤßere Geſchwindigkeit.

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[222/0256] oder durch 13027 Fuß zukommende Geſchwindigkeit, oder die Geſchwindigkeit des Schalles wuͤrde alſo ſeyn: = √ (2 . 26054 . 15,0957) = 887 Pariſer Fuß. Kramp hat in ſeiner Geſchichte der Aeroſtatik (Strasburg 1784.) in dem (1786, erſchienenen) Anhange eine Tabelle uͤber die Veraͤnderungen der Geſchwindigkeit des Schalles bey verſchiedenen Graden der Temperatur von 30 Grad Reaum. bis zu — 10 Grad gegeben. Er ſetzt voraus, daß (nach den Beobachtungen von de Luͤc) c bey einer Tempe- ratur von 16¾ Reaumuͤriſchen Graden 4342,704 Toiſen betraͤgt, und daß wenn R Reaumuͤriſche Grade bedeutet, die Veraͤnderung der ſpecifiſchen Elaſticitaͤt der Luft, oder der Hoͤhe c, wie Mayer und Andere annehmen, dem Bruche [FORMEL] proportional iſt, und findet alſo die Geſchwindigkeit des Schalles bey 30 Reaumuͤriſchen Graden = 151,60 Toiſen, oder 909,60 Pariſer Fuß, und bey — 10 Graden 138,39 Toiſen, oder 830,34 Fuß. Die Theorie der Geſchwindigkeit des Schalles iſt zuerſt von Newton, und hernach von L. Euler, Lambert, La Grange, Giordano Riccati und Andern in ver- ſchiedenen weiter unten zu erwaͤhnenden Schriften bearbeitet worden; ſo verſchiedene Wege ſie auch gegangen ſind, haben ſie doch im Weſentlichen immer ungefaͤhr dieſelben Reſultate erhalten. 201. Durch die Erfahrung iſt die Geſchwindigkeit des Schalles allemahl groͤßer gefunden worden, als durch die Theorie. Die genaueſten Beobachtungen ſcheinen die von Cassini, Maraldi und la Caille zu ſeyn, aus welchen ſich eine Geſchwindigkeit von 1038 bis 1041 Pariſer Fuß in einer Secunde ergeben hat, ſie ſind in den Mém. de l’Acad. de Paris 1738 und 1739 beſchrieben; ſo auch die vom Major Muͤller in Goͤttingen vermit- telſt einer Tertienuhr angeſtellten Beobachtungen, wo eine Geſchwindigkeit von 1040,3 Pariſer Fuß in einer Secunde gefunden ward, und bey mehreren Beobachtungen der Unterſchied nur 6 Tertien betrug, wovon ſich in den Goͤttingiſchen Gelehrten Anzeigen 1791. im 159ſten Stuͤcke, wie auch in Voigts Magazin fuͤr das neueſte aus der Phyſik und Naturgeſchichte, VIII. B. 1. Stuͤck, S. 170. Nachricht findet. Andere Beobachtungen von Derham, Flamſtead, Bianconi, Condamine u. ſ. w. geben eine noch etwas groͤßere Geſchwindigkeit.

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802/256>, abgerufen am 24.11.2024.