Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.zu der Dauer eines ganzen aus einem Hingange und Rückgange des Pendels bestehenden Nun ist die Fallhöhe g eines schweren Körpers in der ersten Secunde = 15,0957 Pa- zu der Dauer eines ganzen aus einem Hingange und Ruͤckgange des Pendels beſtehenden Nun iſt die Fallhoͤhe g eines ſchweren Koͤrpers in der erſten Secunde = 15,0957 Pa- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0255" n="221"/> zu der Dauer eines ganzen aus einem Hingange und Ruͤckgange des Pendels beſtehenden<lb/> Schwunges wie der Radius eines Zirkels zu deſſen Peripherie, und alſo zu der Dauer eines<lb/> einzelnen Pendelſchlages, wie der Durchmeſſer zur Peripherie. Da alſo in einer Zeit, die<lb/><formula notation="TeX">\frac{1}{\pi}</formula> oder <formula notation="TeX">\frac{100}{314...}</formula> eines einzelnen Pendelſchlages betraͤgt, ein ſchwerer Koͤrper mit einer durch<lb/> die immer fortwuͤrkende Schwerkraft beſchleunigten Geſchwindigkeit durch die halbe Pendel-<lb/> laͤnge herabfaͤllt, aber in ebenderſelben Zeit ein wellenfoͤrmiger Schlag mit gleichfoͤrmiger Ge-<lb/> ſchwindigkeit einen eben ſo großen Raum durchlaͤuft, und die Geſchwindigkeiten ſich uͤberhaupt,<lb/> wie die in einerley Zeit durchlaufenen Raͤume verhalten, ſo folgt, daß die Geſchwindigkeit<lb/> des Schalles, und diejenige, welche der Fallhoͤhe ½ <hi rendition="#aq">c</hi> zugehoͤrt, gleich groß ſind. Wenn <hi rendition="#aq">g</hi><lb/> die Hoͤhe, durch welche ein ſchwerer Koͤrper in der erſten Secunde herabfaͤllt, oder, welches<lb/> eben daſſelbe iſt, die Haͤlfte der in der erſten Secunde erhaltenen Geſchwindigkeit bedeutet,<lb/> ſo iſt die Geſchwindigkeit, welche der Fallhoͤhe ½ <hi rendition="#aq">c</hi> zukommt = <hi rendition="#aq">√2cg.</hi> Es verhaͤlt ſich <hi rendition="#aq">c</hi> wie<lb/> die abſolute Elaſticitaͤt der Luft durch die Dichtigkeit dividirt, oder nach einem einfachern Aus-<lb/> drucke, wie die ſpecifiſche Elaſticitaͤt derſelben, und alſo die Geſchwindigkeit des Schalles,<lb/> wie die Quadratwurzel der abſoluten Elaſticitaͤt, und umgekehrt wie die Quadratwurzel der<lb/> Dichtigkeit, oder uͤberhaupt wie die Quadratwurzel der ſpecifiſchen Elaſticitaͤt. Man be-<lb/> ſtimmt die Hoͤhe <hi rendition="#aq">c</hi> durch die Hoͤhe der Queckſilberſaͤule im Barometer, welche dem Drucke der<lb/> Arhmoſphaͤre das Gleichgewicht haͤlt; wenn naͤhmlich <hi rendition="#aq">h</hi> die Hoͤhe des Queckſilbers in Baro-<lb/> meter, <hi rendition="#aq">m</hi> die Dichte des Queckſilbers, und <hi rendition="#aq">n</hi> die Dichte der Luft bedeutet, ſo iſt <hi rendition="#aq">c = <formula notation="TeX">\frac{hm}{n}</formula></hi> und<lb/> alſo die Geſchwindigkeit des Schalles <hi rendition="#aq">√2cg = √<formula notation="TeX">\frac{2ghm}{n}</formula>.</hi></p><lb/> <p>Nun iſt die Fallhoͤhe <hi rendition="#aq">g</hi> eines ſchweren Koͤrpers in der erſten Secunde = 15,0957 Pa-<lb/> riſer Fuß, <hi rendition="#aq">h</hi> kann man als mittlere Barometerhoͤhe zu 28 Zoll oder 2⅓ Fuß annehmen, das<lb/> Vechaͤltniß der Dichte des Queckſilbers <hi rendition="#aq">m</hi> zu der als 1 angenommenen Dichte der Luft <hi rendition="#aq">n</hi> iſt<lb/> vorzuͤglich wegen der mehreren oder mindern Ausdehnung der Luft durch verſchiedene Grade<lb/> der Waͤrme veraͤnderlich; wenn man nun (nach Lambert) bey einem gewiſſen Grade der<lb/> Temperatur das Queckſilber 11166mahl ſchwerer als die Luft, findet, ſo wird <hi rendition="#aq">c</hi> ſeyn<lb/> = 11166 . 2⅓ = 26054 Pariſer Fuß, welche Hoͤhe ungefaͤhr dieſelbe iſt, welche de Luͤc<lb/> bey einer Waͤrme von 16¾ Reaumuͤriſchen Graden annimmt. Die einem Falle durch ½ <hi rendition="#aq">c</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0255]
zu der Dauer eines ganzen aus einem Hingange und Ruͤckgange des Pendels beſtehenden
Schwunges wie der Radius eines Zirkels zu deſſen Peripherie, und alſo zu der Dauer eines
einzelnen Pendelſchlages, wie der Durchmeſſer zur Peripherie. Da alſo in einer Zeit, die
[FORMEL] oder [FORMEL] eines einzelnen Pendelſchlages betraͤgt, ein ſchwerer Koͤrper mit einer durch
die immer fortwuͤrkende Schwerkraft beſchleunigten Geſchwindigkeit durch die halbe Pendel-
laͤnge herabfaͤllt, aber in ebenderſelben Zeit ein wellenfoͤrmiger Schlag mit gleichfoͤrmiger Ge-
ſchwindigkeit einen eben ſo großen Raum durchlaͤuft, und die Geſchwindigkeiten ſich uͤberhaupt,
wie die in einerley Zeit durchlaufenen Raͤume verhalten, ſo folgt, daß die Geſchwindigkeit
des Schalles, und diejenige, welche der Fallhoͤhe ½ c zugehoͤrt, gleich groß ſind. Wenn g
die Hoͤhe, durch welche ein ſchwerer Koͤrper in der erſten Secunde herabfaͤllt, oder, welches
eben daſſelbe iſt, die Haͤlfte der in der erſten Secunde erhaltenen Geſchwindigkeit bedeutet,
ſo iſt die Geſchwindigkeit, welche der Fallhoͤhe ½ c zukommt = √2cg. Es verhaͤlt ſich c wie
die abſolute Elaſticitaͤt der Luft durch die Dichtigkeit dividirt, oder nach einem einfachern Aus-
drucke, wie die ſpecifiſche Elaſticitaͤt derſelben, und alſo die Geſchwindigkeit des Schalles,
wie die Quadratwurzel der abſoluten Elaſticitaͤt, und umgekehrt wie die Quadratwurzel der
Dichtigkeit, oder uͤberhaupt wie die Quadratwurzel der ſpecifiſchen Elaſticitaͤt. Man be-
ſtimmt die Hoͤhe c durch die Hoͤhe der Queckſilberſaͤule im Barometer, welche dem Drucke der
Arhmoſphaͤre das Gleichgewicht haͤlt; wenn naͤhmlich h die Hoͤhe des Queckſilbers in Baro-
meter, m die Dichte des Queckſilbers, und n die Dichte der Luft bedeutet, ſo iſt c = [FORMEL] und
alſo die Geſchwindigkeit des Schalles √2cg = √[FORMEL].
Nun iſt die Fallhoͤhe g eines ſchweren Koͤrpers in der erſten Secunde = 15,0957 Pa-
riſer Fuß, h kann man als mittlere Barometerhoͤhe zu 28 Zoll oder 2⅓ Fuß annehmen, das
Vechaͤltniß der Dichte des Queckſilbers m zu der als 1 angenommenen Dichte der Luft n iſt
vorzuͤglich wegen der mehreren oder mindern Ausdehnung der Luft durch verſchiedene Grade
der Waͤrme veraͤnderlich; wenn man nun (nach Lambert) bey einem gewiſſen Grade der
Temperatur das Queckſilber 11166mahl ſchwerer als die Luft, findet, ſo wird c ſeyn
= 11166 . 2⅓ = 26054 Pariſer Fuß, welche Hoͤhe ungefaͤhr dieſelbe iſt, welche de Luͤc
bey einer Waͤrme von 16¾ Reaumuͤriſchen Graden annimmt. Die einem Falle durch ½ c
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