Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite
155.

Wenn die beyden Durchmesser sich wie 1 zu 1/4 verhalten, werden die Töne eben-
derselben Scheibe ungefähr seyn:

Zahl der Querlinien:
Zahl der Linien in die Längen:012345
0Dis +g +gn -dis
1b .. hbn .. hnfis -cnnnfnnn -
2cis .. dnnnfisbnnncis +ennnn +gnnnn
3fisannnn -hnnnncis -
4fnnnnn -fis +
156.

Ueber das Zusammentreffen der Schwingungsarten, wo eine oder mehrere Knoten-
linien in die Länge gehen, bey den Verhältnissen der Durchmesser 5 + n3 zu 3 habe ich die
Untersuchungen an noch längern Scheiben noch weiter fortgesetzt, wobey sich dasselbe Natur-
gesetz allemahl bestätigt hat. Die erste Reihe von Schwingungsarten, wo blos Querlinien
vorhanden sind, giebt immer fast ebendieselben Töne (wie hier Dis +, g +, gn -, dis, ann +
u. s. w.) nur wird die Höhe derselben, wenn die Scheibe immer schmäler wird, etwa noch um
einen halben Ton zunehmen; bey allen übrigen Schwingungsarten treffen die Töne so zusam-
men, daß bey dem Verhältnisse der Durchmesser wie 14 zu 3 die Schwingungsarten, wo
(nach §. 145.) Q + 5L; bey den Verhältnissen 17 zu 3 die, wo Q + 6L; bey den Verhält-
nissen 20:3 die, wo Q + 7L u. s. w. einerley Summe geben, auch in Ansehung des Tones
mit einander übereinkommen. Die Reihen dieser Töne werden, wenn ich alles auf die vorher
angenommene Tonhöhe reducire, und die Schwingungsarten, welche einerley Ton geben,
unter einander setze, ungefähr folgende seyn:

155.

Wenn die beyden Durchmeſſer ſich wie 1 zu ¼ verhalten, werden die Toͤne eben-
derſelben Scheibe ungefaͤhr ſeyn:

Zahl der Querlinien:
Zahl der Linien in die Laͤngen:012345
0Dis +g +dis̅̅
1b .. hb̄ .. h̄fis̅̅c̄̄̄f̄̄̄
2cis̅̅̅ .. d̄̄̄fis̅̅̅b̄̄̄cis̅̅̅̅ +ē̄̄̄ +ḡ̄̄̄
3fis̅̅̅̅ā̄̄̄h̄̄̄̄cis̅̅̅̅̅
4f̄̄̄̄̄fis̅̅̅̅̅ +
156.

Ueber das Zuſammentreffen der Schwingungsarten, wo eine oder mehrere Knoten-
linien in die Laͤnge gehen, bey den Verhaͤltniſſen der Durchmeſſer 5 + n3 zu 3 habe ich die
Unterſuchungen an noch laͤngern Scheiben noch weiter fortgeſetzt, wobey ſich daſſelbe Natur-
geſetz allemahl beſtaͤtigt hat. Die erſte Reihe von Schwingungsarten, wo blos Querlinien
vorhanden ſind, giebt immer faſt ebendieſelben Toͤne (wie hier Dis +, g +, ḡ –, dis̅̅, ā̄ +
u. ſ. w.) nur wird die Hoͤhe derſelben, wenn die Scheibe immer ſchmaͤler wird, etwa noch um
einen halben Ton zunehmen; bey allen uͤbrigen Schwingungsarten treffen die Toͤne ſo zuſam-
men, daß bey dem Verhaͤltniſſe der Durchmeſſer wie 14 zu 3 die Schwingungsarten, wo
(nach §. 145.) Q + 5L; bey den Verhaͤltniſſen 17 zu 3 die, wo Q + 6L; bey den Verhaͤlt-
niſſen 20:3 die, wo Q + 7L u. ſ. w. einerley Summe geben, auch in Anſehung des Tones
mit einander uͤbereinkommen. Die Reihen dieſer Toͤne werden, wenn ich alles auf die vorher
angenommene Tonhoͤhe reducire, und die Schwingungsarten, welche einerley Ton geben,
unter einander ſetze, ungefaͤhr folgende ſeyn:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0215" n="181"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#i">155.</hi> </head><lb/>
              <p>Wenn die beyden Durchme&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ich wie 1 zu ¼ verhalten, werden die To&#x0364;ne eben-<lb/>
der&#x017F;elben Scheibe ungefa&#x0364;hr &#x017F;eyn:</p><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell cols="8"> <hi rendition="#g">Zahl der Querlinien:</hi> </cell>
                </row><lb/>
                <row>
                  <cell rows="6"> <hi rendition="#g">Zahl der Linien in die La&#x0364;ngen:</hi> </cell>
                  <cell/>
                  <cell>0</cell>
                  <cell>1</cell>
                  <cell>2</cell>
                  <cell>3</cell>
                  <cell>4</cell>
                  <cell>5</cell>
                </row><lb/>
                <row>
                  <cell>0</cell>
                  <cell/>
                  <cell/>
                  <cell><hi rendition="#aq">Dis</hi> +</cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">g</hi> +</cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">g&#x0304;</hi> &#x2013;</cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">dis&#x0305;&#x0305;</hi> </cell>
                </row><lb/>
                <row>
                  <cell>1</cell>
                  <cell/>
                  <cell> <hi rendition="#aq">b .. h</hi> </cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">b&#x0304; .. h&#x0304;</hi> </cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">fis&#x0305;&#x0305;</hi> &#x2013;</cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">c&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> </cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">f&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> &#x2013;</cell>
                </row><lb/>
                <row>
                  <cell>2</cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">cis&#x0305;&#x0305;&#x0305; .. d&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> </cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">fis&#x0305;&#x0305;&#x0305;</hi> </cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">b&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> </cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">cis&#x0305;&#x0305;&#x0305;&#x0305;</hi> +</cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">e&#x0304;&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> +</cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">g&#x0304;&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> </cell>
                </row><lb/>
                <row>
                  <cell>3</cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">fis&#x0305;&#x0305;&#x0305;&#x0305;</hi> </cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">a&#x0304;&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> &#x2013;</cell>
                  <cell> <hi rendition="#aq">h&#x0304;&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> </cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">cis&#x0305;&#x0305;&#x0305;&#x0305;&#x0305;</hi> &#x2013;</cell>
                  <cell/>
                  <cell/>
                </row><lb/>
                <row>
                  <cell>4</cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">f&#x0304;&#x0304;&#x0304;&#x0304;&#x0304;</hi> &#x2013;</cell>
                  <cell><hi rendition="#aq">fis&#x0305;&#x0305;&#x0305;&#x0305;&#x0305;</hi> +</cell>
                  <cell/>
                  <cell/>
                  <cell/>
                  <cell/>
                </row>
              </table>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>156.</head><lb/>
              <p>Ueber das Zu&#x017F;ammentreffen der Schwingungsarten, wo eine oder mehrere Knoten-<lb/>
linien in die La&#x0364;nge gehen, bey den Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;en der Durchme&#x017F;&#x017F;er 5 + <hi rendition="#aq">n</hi>3 zu 3 habe ich die<lb/>
Unter&#x017F;uchungen an noch la&#x0364;ngern Scheiben noch weiter fortge&#x017F;etzt, wobey &#x017F;ich da&#x017F;&#x017F;elbe Natur-<lb/>
ge&#x017F;etz allemahl be&#x017F;ta&#x0364;tigt hat. Die er&#x017F;te Reihe von Schwingungsarten, wo blos Querlinien<lb/>
vorhanden &#x017F;ind, giebt immer fa&#x017F;t ebendie&#x017F;elben To&#x0364;ne (wie hier <hi rendition="#aq">Dis +, g +, g&#x0304; &#x2013;, dis&#x0305;&#x0305;, a&#x0304;&#x0304;</hi> +<lb/>
u. &#x017F;. w.) nur wird die Ho&#x0364;he der&#x017F;elben, wenn die Scheibe immer &#x017F;chma&#x0364;ler wird, etwa noch um<lb/>
einen halben Ton zunehmen; bey allen u&#x0364;brigen Schwingungsarten treffen die To&#x0364;ne &#x017F;o zu&#x017F;am-<lb/>
men, daß bey dem Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e der Durchme&#x017F;&#x017F;er wie 14 zu 3 die Schwingungsarten, wo<lb/>
(nach §. 145.) <hi rendition="#aq">Q + 5L;</hi> bey den Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;en 17 zu 3 die, wo <hi rendition="#aq">Q + 6L;</hi> bey den Verha&#x0364;lt-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en 20:3 die, wo <hi rendition="#aq">Q + 7L</hi> u. &#x017F;. w. einerley Summe geben, auch in An&#x017F;ehung des Tones<lb/>
mit einander u&#x0364;bereinkommen. Die Reihen die&#x017F;er To&#x0364;ne werden, wenn ich alles auf die vorher<lb/>
angenommene Tonho&#x0364;he reducire, und die Schwingungsarten, welche einerley Ton geben,<lb/>
unter einander &#x017F;etze, ungefa&#x0364;hr folgende &#x017F;eyn:</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0215] 155. Wenn die beyden Durchmeſſer ſich wie 1 zu ¼ verhalten, werden die Toͤne eben- derſelben Scheibe ungefaͤhr ſeyn: Zahl der Querlinien: Zahl der Linien in die Laͤngen: 0 1 2 3 4 5 0 Dis + g + ḡ – dis̅̅ 1 b .. h b̄ .. h̄ fis̅̅ – c̄̄̄ f̄̄̄ – 2 cis̅̅̅ .. d̄̄̄ fis̅̅̅ b̄̄̄ cis̅̅̅̅ + ē̄̄̄ + ḡ̄̄̄ 3 fis̅̅̅̅ ā̄̄̄ – h̄̄̄̄ cis̅̅̅̅̅ – 4 f̄̄̄̄̄ – fis̅̅̅̅̅ + 156. Ueber das Zuſammentreffen der Schwingungsarten, wo eine oder mehrere Knoten- linien in die Laͤnge gehen, bey den Verhaͤltniſſen der Durchmeſſer 5 + n3 zu 3 habe ich die Unterſuchungen an noch laͤngern Scheiben noch weiter fortgeſetzt, wobey ſich daſſelbe Natur- geſetz allemahl beſtaͤtigt hat. Die erſte Reihe von Schwingungsarten, wo blos Querlinien vorhanden ſind, giebt immer faſt ebendieſelben Toͤne (wie hier Dis +, g +, ḡ –, dis̅̅, ā̄ + u. ſ. w.) nur wird die Hoͤhe derſelben, wenn die Scheibe immer ſchmaͤler wird, etwa noch um einen halben Ton zunehmen; bey allen uͤbrigen Schwingungsarten treffen die Toͤne ſo zuſam- men, daß bey dem Verhaͤltniſſe der Durchmeſſer wie 14 zu 3 die Schwingungsarten, wo (nach §. 145.) Q + 5L; bey den Verhaͤltniſſen 17 zu 3 die, wo Q + 6L; bey den Verhaͤlt- niſſen 20:3 die, wo Q + 7L u. ſ. w. einerley Summe geben, auch in Anſehung des Tones mit einander uͤbereinkommen. Die Reihen dieſer Toͤne werden, wenn ich alles auf die vorher angenommene Tonhoͤhe reducire, und die Schwingungsarten, welche einerley Ton geben, unter einander ſetze, ungefaͤhr folgende ſeyn:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802/215
Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802/215>, abgerufen am 05.12.2024.