Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.57. Man findet die Zahl der Schwingungen, welche eine Saite in einer Secunde macht, Um dieses durch ein (zum Theil aus Eulers tentam. nov. theor. Mus. cap. 1. §. 10. Auf eine noch etwas einfachere Art läßt sich die Zahl der Schwingungen in einer 57. Man findet die Zahl der Schwingungen, welche eine Saite in einer Secunde macht, Um dieſes durch ein (zum Theil aus Eulers tentam. nov. theor. Mus. cap. 1. §. 10. Auf eine noch etwas einfachere Art laͤßt ſich die Zahl der Schwingungen in einer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0106" n="72"/> <div n="4"> <head>57.</head><lb/> <p>Man findet die Zahl der Schwingungen, welche eine Saite in einer Secunde macht,<lb/> wenn man ſie (§. 46.) mit einem Pendel vergleicht, bey welchem die Dauer einer jeden<lb/> Schwingung ſich durch π (oder das Verhaͤltniß der Peripherie eines Zirkels zum Durchmeſſer)<lb/> mit der Quadratwurzel der Laͤnge multiplicirt, ausdruͤcken laͤßt. Die Laͤnge eines Pendels,<lb/> welches in einer Secunde einmahl ſchwingt, heiße <hi rendition="#aq">f,</hi> ſo verhaͤlt ſich eine Secunde, als die<lb/> Dauer einer Pendelſchwingung, zu <hi rendition="#aq">t</hi> oder der in Theilen einer Secunde ausgedruͤckten Dauer<lb/> einer Schwingung der Saite, wie π √ <hi rendition="#aq">f</hi> zu <hi rendition="#aq"><formula notation="TeX">\frac{1}{n}</formula> √ <formula notation="TeX">\frac{LG}{P}</formula>,</hi> es iſt alſo <hi rendition="#aq">t = <formula notation="TeX">\frac {1}{\pi n}</formula> √ <formula notation="TeX">\frac{LG}{fP}</formula>,</hi> und<lb/> mithin die Zahl der Schwingungen, welche in einer Secunde geſchehen, = π<hi rendition="#aq">n √ <formula notation="TeX">\frac{fP}{LG}</formula>.</hi></p><lb/> <p>Um dieſes durch ein (zum Theil aus Eulers <hi rendition="#aq">tentam. nov. theor. Mus. cap.</hi> 1. §. 10.<lb/> entlehntes) Beyſpiel zu erlaͤutern, ſey eine Saite 1,510 Rheinlaͤndiſche Fuß, oder 1510 Tau-<lb/> ſendtheilchen eines Rheinlaͤndiſchen Fußes lang, 6⅕ Gran ſchwer; ſie ſey durch ein Gewicht<lb/> von 6 Pfunden, oder, da ein Pfund 7680 Gran enthaͤlt, durch 46080 Gran geſpannt, es iſt<lb/> alſo <hi rendition="#aq">L = 1510, G = 6⅕, P</hi> = 46080, π oder das Verhaͤltniß der Peripherie zum Durch-<lb/> meſſer iſt <formula notation="TeX">\frac{355}{113}</formula>, <hi rendition="#aq">f</hi> oder die Laͤnge des Secundenpendels iſt 3,166 Rheinl. Fuß, oder 3166 Tau-<lb/> ſendtheilchen eines Rheinlaͤndiſchen Fußes. Wenn die Saite ihren tiefſten Ton giebt,<lb/> und alſo <hi rendition="#aq">n</hi> = 1 iſt, ſo wird die Zahl der Schwingungen in einer Secunde ſeyn<lb/> = <formula notation="TeX">\frac{355}{113}</formula> √ <formula notation="TeX">\frac{3166 \cdot 46080}{1510 \cdot 6\frac{1}{5}}</formula> oder = 392.</p><lb/> <p>Auf eine noch etwas einfachere Art laͤßt ſich die Zahl der Schwingungen in einer<lb/> Secunde finden, wenn man die Formel <hi rendition="#aq">n √ <formula notation="TeX">\frac{P}{LG}</formula></hi> mit der Quadratwurzel der doppelten Fall-<lb/> hoͤhe eines ſchweren Koͤrpers in einer Secunde multiplicirt; es iſt naͤhmlich, wenn man den<lb/> Raum, durch welchen ein Koͤrper in einer Secunde faͤllt, durch <hi rendition="#aq">h</hi> ausdruͤckt, π √ <hi rendition="#aq">f = √2h,</hi><lb/> die Anzahl der Schwingungen iſt alſo auch = <hi rendition="#aq">n √ <formula notation="TeX">\frac{2hP}{LG}</formula>.</hi> Da nun die Fallhoͤhe in einer<lb/> Secunde 15624 Tauſendtheilchen eines Rheinlaͤndiſchen Fußes (nach Kaͤſtners hoͤherer Me-<lb/> chanik 15,6241048 Rheinl. Fuß) betraͤgt, ſo laͤßt ſich die Zahl der Schwingungen dieſer Saite<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0106]
57.
Man findet die Zahl der Schwingungen, welche eine Saite in einer Secunde macht,
wenn man ſie (§. 46.) mit einem Pendel vergleicht, bey welchem die Dauer einer jeden
Schwingung ſich durch π (oder das Verhaͤltniß der Peripherie eines Zirkels zum Durchmeſſer)
mit der Quadratwurzel der Laͤnge multiplicirt, ausdruͤcken laͤßt. Die Laͤnge eines Pendels,
welches in einer Secunde einmahl ſchwingt, heiße f, ſo verhaͤlt ſich eine Secunde, als die
Dauer einer Pendelſchwingung, zu t oder der in Theilen einer Secunde ausgedruͤckten Dauer
einer Schwingung der Saite, wie π √ f zu [FORMEL] √ [FORMEL], es iſt alſo t = [FORMEL] √ [FORMEL], und
mithin die Zahl der Schwingungen, welche in einer Secunde geſchehen, = πn √ [FORMEL].
Um dieſes durch ein (zum Theil aus Eulers tentam. nov. theor. Mus. cap. 1. §. 10.
entlehntes) Beyſpiel zu erlaͤutern, ſey eine Saite 1,510 Rheinlaͤndiſche Fuß, oder 1510 Tau-
ſendtheilchen eines Rheinlaͤndiſchen Fußes lang, 6⅕ Gran ſchwer; ſie ſey durch ein Gewicht
von 6 Pfunden, oder, da ein Pfund 7680 Gran enthaͤlt, durch 46080 Gran geſpannt, es iſt
alſo L = 1510, G = 6⅕, P = 46080, π oder das Verhaͤltniß der Peripherie zum Durch-
meſſer iſt [FORMEL], f oder die Laͤnge des Secundenpendels iſt 3,166 Rheinl. Fuß, oder 3166 Tau-
ſendtheilchen eines Rheinlaͤndiſchen Fußes. Wenn die Saite ihren tiefſten Ton giebt,
und alſo n = 1 iſt, ſo wird die Zahl der Schwingungen in einer Secunde ſeyn
= [FORMEL] √ [FORMEL] oder = 392.
Auf eine noch etwas einfachere Art laͤßt ſich die Zahl der Schwingungen in einer
Secunde finden, wenn man die Formel n √ [FORMEL] mit der Quadratwurzel der doppelten Fall-
hoͤhe eines ſchweren Koͤrpers in einer Secunde multiplicirt; es iſt naͤhmlich, wenn man den
Raum, durch welchen ein Koͤrper in einer Secunde faͤllt, durch h ausdruͤckt, π √ f = √2h,
die Anzahl der Schwingungen iſt alſo auch = n √ [FORMEL]. Da nun die Fallhoͤhe in einer
Secunde 15624 Tauſendtheilchen eines Rheinlaͤndiſchen Fußes (nach Kaͤſtners hoͤherer Me-
chanik 15,6241048 Rheinl. Fuß) betraͤgt, ſo laͤßt ſich die Zahl der Schwingungen dieſer Saite
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